Die Ressource Wasser

 

Dienstleistung in einem globalen Wachstumsmarkt

- Projektskizze �

 

 

 

Dienstleistung um den Rohstoff Wasser -

eine wissenschaftliche, wirtschaftliche und politische Herausforderung

Die Ressource Wasser ist aufgrund der weltweit zunehmende Nachfrage nicht nur potentielle Ursache f�r Verteilungskonflikte, sondern auch Katalysator f�r wirtschaftliche und politische Stabilit�t, infolge gerechter Aufteilung von Kooperationsgewinnen aus effizientem und nachhaltigem Wassermanagement. Der Einsatz zeitgem��er Technologien und Kooperationsverfahren ist dabei ebenso Voraussetzung f�r den Erfolg wie ein ordnungspolitischer Rahmen auf der Grundlage rechtsstaatlicher, b�rgergesellschaftlicher und marktwirtschaftlicher Strukturen.

Insbesondere in den ariden und semiariden Zonen ist die Herausforderung bei der Entwicklung und Implementierung solcher integrierten Konzepte nur durch internationale Zusammenarbeit zu meistern. Damit geh�rt Wasser heute zu den zentralen wirtschafts-, entwicklungs-, umwelt- und sicherheitspolitischen Themen.

Infolge einer Vielzahl von Aktivit�ten und Konferenzen hat die Wasserthematik in den letzten Jahren ein hohes Ma� an Dynamik in der Diskussion um L�sungskonzepte sowie �ffentliche Aufmerksamkeit erreicht. Allerdings: bei der Implementierung von Strategien zur Probleml�sung stockt der Prozess. Wiederholung mittlerweile ausreichend bekannter Lagefeststellungen und die deklaratorische Herausstellung des dringenden Handlungsbedarfs sind an der Tagesordnung. Die �konomischen Prozesse der Globalisierung schreiten dagegen schneller voran als die Gestaltung des daf�r erforderlichen ordnungspolitischen Rahmens.

 

Innovationsschub und Wirtschaftsentwicklung durch Networking

Bereits das Zweite Wasserwirtschaftsgespr�ch am 30. September 1999 auf dem Petersberg bei Bonn zwischen Vertretern aus den Wasserwirtschaftsverb�nden, der Forschung und den Bundesministerien kommt in seiner Analyse zu dem Ergebnis, dass im internationalen Wettbewerb im Regelfall �Paketl�sungen� erwartet werden, bei denen Planung, Entwicklung, Bau, Betrieb und Finanzierung m�glichst durch den gleichen Anbieter erfolgen. W�hrend in Deutschland � aber auch in anderen Industriestaaten - eine entsprechende, daf�r hilfreiche oder gar notwendige Unternehmensgr��e fehlt, waren die beiden gro�en franz�sischen Anbieter Suez Lyonnaise des Eaux und Vivendi � G�n�rale des Eaux im internationalen Gesch�ft sehr erfolgreich. Im Oktober 2000 wurde das "Kompetenzzentrum Wasser Berlin" gegr�ndet, um - so die �ffentliche Argumentation - �... auf einem Weltmarkt mit gro�em Wachstumspotenzial die Nachfrage von Technik und Know-how nach Berlin zu ziehen ...� Vor dem Hintergrund, dass sich Vivendi beim Kauf von Anteilen der Berliner Wasserwerke verpflichtet hatte, Mittel f�r Forschung und Entwicklung bereitzustellen, ist aber eher davon auszugehen, dass Vivendi �ber diesem Weg das Know-How deutscher Wasserwirtschaft zielgerichtet f�r die eigene Gesch�ftsausweitung transferiert.

Die deutsche Wasserwirtschaft ist n�mlich aufgrund traditionell f�derativer Rahmenbedingungen in weiten Teilen mittelst�ndisch gepr�gt und stark nach regionalen Ver- und Entsorgern aufgegliedert. �Paketl�sungen� scheinen von ihr nicht realisierbar, was deutschen Unternehmen den strategischen Zugang zu den weltweiten M�rkten erschwert. Dies hat allerdings zur Konsequenz, dass die St�rken der deutschen Wasserwirtschaft, die ebenfalls eine Folge der traditionellen Rahmenbedingungen sind: �kologische Nachhaltigkeit, gr��ere Flexibilit�t beim Angebot angepasster Technologien f�r spezielle Probleme und soziale Verantwortung wasserwirtschaftlichen Handelns, f�r die globale Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips nur unzureichend zur Geltung gekommen sind.

Daraus wird seitens BMBF f�r ein �Aktionskonzept� gefolgert, dass �... ein Netzwerk geschaffen werden [muss], �ber das erfahrene Experten fallweise eingebunden werden k�nnen, um das geforderte Know-How schnell und zielgerichtet einzusetzen. Hierzu w�re eine zentrale Koordinationsstelle einzurichten ...�

Das Friedensgutachten 2001 der deutschen Friedensforschungsinstitute schl�gt die Installierung eines �Netzwerks Deutsche Wasserkooperation� vor. In ihm sollten staatliche und nicht-staatliche Organisationen als gleichberechtigte Partner ihre Ressourcen einbringen und sich im kritischen Dialog abstimmen. Ein solches Netzwerk kann schon deutlich im Vorfeld sich entwickelnder Krisen Expertise bereitstellen, Politikberatung leisten und L�sungen anbieten. Dabei sind zun�chst Regionen mit Wasser als m�glichem Krisenfaktor zu identifizieren, im folgenden integrierte und nachhaltige L�sungskonzepte zu entwickeln, Kooperationspartner in der identifizierten Region als Kunden zu gewinnen und schlie�lich die Leitung und Betreuung der projektbezogenen Arbeit zu �bernehmen. Bei Technologieexporten im Rahmen solcher Projekte stehen �konomie und �kologie nicht im Widerspruch zueinander, sondern erg�nzen sich.

Die DFG- Denkschrift: �Wasserforschung im Spannungsfeld zwischen Gegenwartsbew�ltigung und Zukunftssicherung�, Januar 2003 greift den Ansatz des Friedensgutachten noch einmal aktuell auf. Ein solches Netzwerk kann - verstanden als Kompetenzzentrum - schon im Vorfeld sich entwickelnder Krisen Politikberatung leisten. Einem �Early Warning� kann eine �Early Action� folgen.

Ob der Weg f�r ein Netzwerk Wasserkooperation und einer damit verbundenen Wasser-Au�enpolitik frei sein wird, h�ngt sowohl vom politischen Willen als auch der wirtschaftlichen Attraktivit�t f�r private Dienstleister ab. Die Erkenntnis in die Notwendigkeit einer Wasser-Au�enpolitik, aber auch das wirtschaftliche Interesse f�r den Einstieg in einen globalen Wachstumsmarkt scheint zwischenzeitlich vorhanden. Die Zeit ist reif.

 

Hamburg � offen f�r Wasserfragen

Ein �Netzwerk Wasserkooperation� wird entstehen und damit stellt sich auch die Standortfrage. Aus verschiedenen Gr�nden, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, bieten sich neben Hamburg die R�ume Duisburg � Gelsenkirchen und Bonn � Koblenz an.

 

F�r die Metropolregion Hamburg spricht:

˙    Innovatives Potential in der Wirtschaft und Industrie.

˙    Technologie- und Wissenschaftsstandort deckt die gesamte sozial- und naturwissenschaftliche Bandbreite eines integrierten und interdisziplin�ren Ansatzes ab, z.B.: HWWI, Deutsches �bersee-Institut, TU Harburg / Northern Institute of Technology, GKSS, IFSH ....

˙    Die Hamburger Wasserwerke sind nicht nur der �lteste Wasserversorger auf dem europ�ischen Kontinent, sie sind auch einer der gr��ten Dienstleister im deutschen Wassergesch�ft mit eigener Beratungsgesellschaft CONSULAQUA.

˙    Lage an einem grenz�berschreitendem Fluss: IKSE, ARGE Elbe.

˙    UNO-Standort durch den Seegerichtshof.

˙    Ideale M�glichkeiten f�r Lobbying �ber Konsulate, Handelsvertretungen und Medien.

˙    Tradition einer eigenst�ndigen Au�en(wirtschafts)politik.

˙    Deutsche Zentrale von GREENPEACE.

˙    N�he und zugleich hinreichende Ferne zur Bundeshauptstadt.

 

Die Freie und Hansestadt Hamburg k�nnte durch ein �Netzwerk Wasserkooperation� wirtschaftlich, wissenschaftlich, wie auch an internationalem Ansehen gewinnen, wenn sie die Wasser-Thematik aktiv besetzt, sich als m�glichen Standort anbietet und so Weichen f�r die Metropolregion Hamburg stellt, bevor andere m�gliche Interessenten ihre Chance begreifen und Anspr�che anmelden.

 

J�rg Barandat 13.04.04
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