Beschluss

66. FDP- Landesparteitag, 25. /26. April 2003

 


 

�Die T�rkei und die Europ�ische Union (EU)�

 

 

Die Hamburger FDP spricht sich f�r die Aufnahme der T�rkei in die EU unter der Voraussetzung der Erf�llung der �Kopenhagener Kriterien� von 1993 aus (Rechtstaatlichkeit, Demokratie, Minderheitenschutz, Achtung der Menschenrechte, Primat des Zivilen vor dem Milit�rischen, funktionierende Marktwirtschaft, etc.) und wird einen entsprechenden Antrag beim 54. Ordentlichen Bundesparteitag vom 16-18.05.03 in Bremen einbringen. Wir unterstreichen damit, dass wir auf der Seite der Reformkr�fte in der T�rkei stehen und deren Arbeit f�r eine europ�ische T�rkei unterst�tzen.

Die heute noch objektiv bestehenden Defizite, die einem EU-Beitritt der T�rkei im Wege stehen, m�ssen z�gig �berwunden und die erforderlichen Reformen dauerhaft implementiert werden.

Die Hamburger FDP empfiehlt, durch den zust�ndigen Bundesfachausschuss zeitgerecht �berlegungen und Vorschl�ge f�r einen Beitrag der Liberalen zu erarbeiten, wie die Voraussetzungen zum Start von Beitrittsverhandlungen zu erreichen sind.

Darauf aufbauend sollten weitere Beitr�ge zu einem konstruktiven Entwicklungsplan (�road map�) f�r den Weg der T�rkei in die EU entworfen werden. Diese k�nnen zur Vorbereitung parlamentarischer Initiativen der FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag und von der Fraktion der Liberalen und Demokratischen Parteien Europas (ELDR-Fraktion) im Europaparlament dienen.

 

DOK: /FDP LV Hamburg/66.Landesparteitag/Beschluss-Die T�rkei und die EU

 

 

 

 

Hintergrundinformation

 

Antragsbegr�ndung:

Eine EU-Mitgliedschaft der T�rkei liegt im politischen und �konomischen Interesse Deutschlands und der EU, da:

          mit der Schlusserkl�rung des Europ�isches Rates (ER) in Kopenhagen, 12./13.12.02 die politische Vorgabe steht, dass bei einer Feststellung der Erf�llung der �politischen Kriterien von Kopenhagen� durch den ER im Dezember 2004 die EU �...Beitrittsverhandlungen mit der T�rkei ohne Verzug er�ffnen...� wird;

          die T�rkei eindeutige Signale der Bereitschaft zur Aufnahme von der EU braucht, um die bestehenden "zivilgesellschaftlichen Inseln" (u. A. auch die �Liberal Demokrat Parti�) zu st�rken;

          die T�rkei mit Gr�ndung der Republik 1923 eine Demokratie ist und sich stetig an Europa angen�hert hat (1963 EWG - Assoziierung, 1987 EG-Beitrittsantrag, 1996 Zollunion mit der EU, 1999 EU-Beitrittskandidat, 03.08.2002 Verabschiedung eines umfangreichen Reformpakets zur Angleichung an den EU-Acquis);

          die T�rkei einen erfolgreichen Weg aufzeigt, dass Demokratie auch in einem islamisch gepr�gten Kulturkreis m�glich ist und damit eine Modellfunktion einnimmt;

          die T�rkei �ber das Potenzial einer "Drehscheibe" zuk�nftiger wirtschaftlicher Entwicklungslinien (Balkan / Schwarzmeerregion / Nah-/Mittelost / Kaspische Region / Zentralasien) verf�gt.

          ein �Abdriften� der T�rkei in eine innen- und au�enpolitische Instabilit�t, eine Zunahme nicht-milit�rische Risiken (z.B. Organisierte Kriminalit�t, Terrorismus) und ggf. auch eine antiwestliche Positionierung zur Folge haben k�nnte;

          infolge einer Ablehnung der T�rkei als Beitrittskandidat die M�glichkeit einer europ�ischen Einflussnahme auf die weitere Entwicklung in der T�rkei und der Region verloren ginge.

Zusammenfassung:

Auf der Grundlage der Abschlusserkl�rung des ER in Kopenhagen im Dezember 2002 geht es nun nicht mehr um das �Ob?�, sondern nur noch um das �Wie?� einer t�rkischen EU-Mitgliedschaft - dazu gibt es keine sinnvollen Alternativen. Es stellt sich konkret die Herausforderung, dass die T�rkei die objektiv bestehenden Defizite, die jetzt einer EU-Mitgliedschaft noch entgegenstehen, bis 2004 beseitigt. Die Aufgabe der EU-Staaten ist es, diesen Prozess aktiv, zielgerichtet, pragmatisch und effizient zu unterst�tzen. Hierzu sollten wir als Liberale einen konstruktiven Beitrag leisten.

 

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