"Die 'girl friends' im Niebüller Kino und im Porsche auf dem Hindenburgdamm"
(Moin Moin, Oktober 2001)
 
„Ich liiiebe Actionfilme“, haucht Marie Schäfer alias Mariele Millowitsch ihrem „alten Schulfreund“ Hans Niebeck, gespielt von Wolfram Rupperti, ins Ohr. Beide sitzen im Niebüller Kino und haben keine Augen für den Film, der eh nicht über die Leinwand flimmert. Hier wird für die Serie „girl friends“ gedreht, die Folgen für die neuen Staffeln entstehen zum Teil in Niebüll und auf Sylt.
Am Morgen sind Mariele Millowitsch und ihr Filmehemann Ronaldo Schäfer alias Walter Sittler im Porsche sitzend mit dem Autozug über den Hindenburgdamm gesaust, über ihnen ein Hubschrauber, der die Filmaufnahmen machte und sie später zurück nach Niebüll brachte - und schon sitzt sie hier im Kino, gut gelaunt vor sich hingrinsend. „Hast Du etwa deinen Text vergessen?“, neckt sie Wolfgang Rupperti, der sie gemäß Drehbuch davon zu überzeugen versucht, dass er ja viel lieber Liebesfilme sieht.

„In der Folge trifft Maria Schäfer, die mit ihrem Mann zu einem Kurzurlaub in Sylt ist, ihren alten Schulfreund Hans Niebeck wieder, der gerne ein bißchen mehr als nur ihr Schulfreund wäre“, erklärt Produzentin Jutta Lieck-Klencke. Dazu gehören auch Spaziergänge an den einsamen Stränden, Eis essen und ein Kinobesuch am Abend. „Was aus der Dreiecksgeschichte wird, wird nicht verraten.“
Das Pärchen im Kino scheint sich prächtig zu amüsieren. „Ach, du stehst also auf Bruce Willis?“, fragt Wolfram Rupperti Mariele Millowitsch. „Eigentlich sieht er doch auch ein bisschen so aus, oder?“, findet Juniorproduzentin Jessica Kreft lachend.

Die Stimmung im Team ist gut, die Komparsen, die aus ganz Nordfriesland für diese Folge engagiert wurden, werden unterdessen zunehmend nervöser. „Ich bin so bleich vor Aufregung, ich glaube, ich muss auch ganz viel geschminkt werden“, stöhnt eine der jungen Damen. Die Komparsen wurden von Karin Petersen, die selbst in Nordfriesland wohnt, engagiert. „Ich bin mit der Regieassistentin Birgit Köhncke befreundet und sie hat mich gebeten, hier oben doch ein paar Leute dafür auszusuchen und das war gar nicht so einfach“, schildert sie. „Ich brauchte Bäcker, Gärtner, Spaziergänger mit und ohne Hund, junge Frauen und Männer, die in Sylt am Strand entlang promenieren, Hotelpagen und noch viele mehr.“
Über 80 Leute hat sie in Augenschein genommen, bevor sie dann die 50 Stellen besetzt hat. „Die Entscheidung zu fällen viel mir oft unheimlich schwer, aber es hat auch Spaß gemacht“, meint sie, die auch während der Dreharbeiten für die Betreuung der Komparsen zuständig ist.

Angelika und Wilfried Eck, die Besitzer des Niebüller Kinos, das für den Nachmittag Drehort ist, schauen gespannt zu. „Ich finde es klasse, mal auf diese Weise hinter die Kulissen schauen zu können“, freut sich Angelika Eck, während sie Platz für die große Kaffeemaschine des Filmteams schafft. Kaffee gehört zu den wichtigsten Dingen, damit die 30 Leute bei Laune bleiben. Im Kino unterhält derweil einer die anderen mit Gesang.
Aufnahmeleiter Eberhard Grun behält den Überblick. „Ich drehe gerne an anderen Drehorten außerhalb der Studios oder des Hotels in Hamburg, wo die Geschichte stattfindet. Hier in Nordfriesland zu drehen ist richtig klasse und draußen hat man immer mehr Abwechslung.“ Ursprünglich hätte diese Folge in New York gedreht werden sollen. „Durch die Ereignisse am 11. September ging das natürlich nicht, deshalb wurden die Drehbücher umgeschrieben und nun wird in Berlin und hier in Niebüll und auf Sylt gedreht“, erklärt Jutta Lieck-Klencke.

Dann wird es ernst. „Okay, noch eine Stellprobe bitte und dann wird gedreht“, verkündet Eberhard Grun und Schauspieler und Komparsen strömen zu ihren Plätzen. „Eine Frage hätte ich da aber noch“, will eine Komparsin wissen. „Wann kommen wir denn im Fernsehen?“ Die neuen Folgen laufen ab Januar 2002 jeweils alle zwei Wochen um 20.15 Uhr im ZDF.
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