HANSIS SAUERKRAUT

Vorbemerkung

Sauerkraut ist eine der wenigen Speisen, deren Zutaten schon meine Mutter nicht mehr alle selber gemacht hat - aus Weißkohl machte sie allenfalls "Krautfleckerln", ansonsten zog sie Rotkohl vor. Das fertige Sauerkraut gab es damals auf dem Wochenmarkt - oder unter der Woche bei Tante Emma - aus großen Holzfässern; heute kauft man es notgedrungen aus der Blechdose oder dem Alu-Beutel. Vor der Entdeckung der Kartoffel war Sauerkraut - gesund und billig wie es ist - das Standardessen in Mitteleuropa. (Nicht umsonst nennen die Engländer die Deutschen bis heute "Krauts" ;-) Und weil das so ist, halte ich es für ein Unding, zum Sauerkraut ausgerechnet Kartoffeln zu essen - dazu paßt nur eine traditionelle Mehlspeise, in Süddeutschland "Nockerln" genannt. Als nach dem Krieg die Freßwelle anrollte, degradierte man das Sauerkraut zur bloßen Beilage für fettigen Schweinebauch, ebensolche Würste oder salziges "Kasslaer". Auf all das kann man gut verzichten - ein paar magere Schinkenspeckwürfel tun es auch. Ausnahmsweise verzichte ich auch auf Zwiebeln - und damit natürlich auch auf Öl o.a. Fette, in denen man sie andünsten müßte. Schließlich macht es auch keinen Sinn, Wein, Sekt o.a. Alkoholika beizugeben - der Ananassaft eignet sich viel besser.

Zutaten (für 4 Personen)

- 1,5 kg Sauerkraut (2 große Dosen oder 3 Beutel)
- 1 mittelgroße Dose Ananas (ca. 500 gr)
- 125 gr Schinkenspeckwürfel
- 1 Teelöffel Paprikapulver
für die Nockerln:
- 2 Eier
- 1/4 ltr fettarme Milch
- 200 gr Weizenmehl
- 1 Eßlöffel Halbfettmargarine
- 1 Prise Salz

Zubereitung:

Sauerkraut, Ananas - mit Saft -, Schinkenspeck und Paprika in einen Topf füllen, gut vermischen und erhitzen. In einem zweiten Topf Wasser zum kochen bringen. Eier, Mehl, Milch, Margarine und Salz in eine Schüssel geben und mit einem Holzlöffel gut verrühren. (Ein Elektromixer spart keine Zeit, die nicht bei der Reinigung wieder verloren ginge - der Teig klebt wie die Pest und wird von einer normalen Geschirrspülmaschine nicht vollständig beseitigt; und anders als bei Schüsseln und Löffeln ist die Handreinigung bei Mixstäben recht zeitraubend.) Der Teig soll ruhig etwas zäh sein, wenn er zu flüssig wird (hängt von der Eiergröße ab), nachträglich noch etwas Mehl zugeben. Portionen von je einem gehäuften Eßlöffel in das sprudelnde Wasser geben (mit Hilfe eines zweiten Löffels). Wenn die Nockerln vom Topfboden an die Wasseroberfläche gestiegen sind, Hitze wegnehmen und noch ca. 5 Minuten ziehen lassen - sie müssen dann richtig schön aufgehen auf etwa doppelte Größe. Bis dahin ist auch das Sauerkraut fertig gegart.

Kosten (Zeit und Geld):

15 Minuten, ca. 4,00 Teuro (1,00 p.P.)