Die Parabol Story
Erinnert, zusammengestellt und aufgeschrieben von HORST MALLON
Nachdem sich die „Loosers“ am Aschermittwoch 1968 den Zwängen der
Zeit folgend (u.a. wegen Abitur und
Bundeswehr) aufgelöst hatten,
juckte es dem „harten Kern“ (Thomas
,Burki und Horst) schon lange wieder gewaltig in den Musiker-Fingern...und
so gründeten diese gemeinsam mit dem Karbener
Ex-Outlaw- Drummer Ralf
Armbrust und dem jungen Keyborder Klaus
Hünlein 1971 eine neue Band, zunächst jedoch noch ohne Namen.
Geübt wurde im Keller des Bad Vibeler Elternhauses von Klaus, bei der Musik
standen von Anfang an Eigenkompositionen mit
anspruchsvollen Texten im Vordergrund.
Als Horst 1972 als letzter von der Bundeswehr zurückkehrte, sollte endlich ein
schon lange gemeinsam gehegter Traum Wirklichkeit werden: nicht nur gemeinsam
Musik machen, sondern auch gemeinsam wohnen und leben...alles unter einem Dach!!
Da der „WG-Gedanke“ zu dieser Zeit ganz neu und in jeder
Hinsicht revolutionär war, war die Suche nach einem geeigneten
„Wohn-Objekt“ mit vielen Schwierigkeiten verbunden... bis man schließlich
in Wölfersheim-Melbach in der Großen Gasse 24 fündig wurde: eine große Gründerzeit-Villa
konnte angemietet werden! Bei der Renovierung wurde natürlich im Keller auch
ein großer Übungsraum (und natürlich auch
ein Party-Raum!) eingerichtet.
Nun ging es auch musikalisch steil bergauf..und
deshalb mußte auch ein neuer Band-Name gefunden werden! Da zu dieser Zeit
bei deutschen Gruppen „Kunst-Namen“
besonders „in“ waren, wurde der Name „PARA-BOL“ (der Trennungsstrich
fiel dann später weg) ausgewählt. Erst viel später wurde dessen Bedeutung
bzw. der Zusammenhang mit der Musik von PARABOL
in einem Zeitungsartikel beschrieben: „So, wie ein Parabolspiegel das Licht in
einem Brennpunkt sammelt, so sammeln PARABOL
Eindrücke und Erlebnisse aus ihrer Umwelt und verarbeitet sie in ihren Liedern
und Texten.“ Daß dies wirklich so war,
beweist u.a. auch die musikalische „Deutsch-Rock-Phase“ von PARABOL, in der
viele Lieder mit sozial- und umweltkritischen(!) deutschen Texten entstanden. So
entstand auch bald der dringende Bedarf an versierter musikalischer „Verstärkung
“, die schließlich in Dirk Witschke,
einem äußerst talentierten jungen Keyborder aus Wölfersheim,
gefunden wurde, der auch sehr gut Saxophon und Klarinette spielen konnte.
So umfaßte das Repertoir von PARABOL bald mehr als 50 Stücke...und ca. 80%
davon waren Eigenkompositionen!!
Diese entstanden haupsächlich aus dem nahezu unerschöpflichen musikalischen
„Ideen-Reservoir“ von Burkhard, aber auch die anderen Bandmitglieder
steuerten immer wieder ihre eigenen Ideen bei. Natürlich hatten auch
diverse „Cover-Songs“
ihren festen Platz bei allen Auftritten von PARABOL,besonders erwähnenswert
sind hier die Klassiker „Locomotive
Breath“ von JETHRO TULL und „Get
Back“ und „Let it be“ von den BEATLES.
Da mit zunehmendem Bekanntheitsgrad von PARABOL auch die Zahl ihrer
Auftritte enorm zunahm, wurde das „Management“ Gerald
Bunz, einem gemeinsamen guten Freund, übertragen, der die
Gruppe als „JEE-BEE-Management“ bis zu ihrer Auflösung
sehr rührig und erfolgreich begleitete und betreute. Ein gutes Beispiel
für seinen Erfolg und die musikalischen Qualitäten von PARABOL „on stage“
ist der Auftritt bei einem spektakulären Open-Air-Konzert im Frankfurter
Palmengarten ,wo PARABOL die damals international bekannte Gruppe „LILY“
auch in der Publikumsresonanz förmlich
„an die Wand“ spielte.
Weil er neue musikalische Herausforderungen suchte,
verließ „Thommy“ im Jahre 1975 PARABOL
und wurde Mitbegründer der heute noch erfolgreichen ALPHABAND. Im gleichen Jahr
wurde auch aus vielerlei persönlichen und beruflichen Gründen das
„WG-Projekt“ in der Melbacher Villa bendet, PARABOL fand einen neuen Übungsraum
im Elternhaus von Horst, wo die Garage kurzerhand in einen solchen
unfunktioniert wurde.
Im Jahre 1978 kehrte auch Dirk PARABOL den Rücken,... auch er wollte zu
neuen musikalischen Ufern aufbrechen.
Der verbleibende „eiserne Musik-Kreativ-Kern“
von PARABOL , Burki, Horst und Ralf , engagierte und „reaktivierte“ im
gleichen Jahr ihren „alten LOOSER-Kumpel“ Ekkehardt
Päutz, dessen großen musikalischen Talente bis dahin eher im Verborgenen
„weitergeblüht“ hatten. Um so mehr brachten seine musikalischen Fähigkeiten
frischen Wind und neue Ideen in die Musik der Gruppe, die auch deshalb nicht nur
an ihre bisherigen Erfolge anknüpfen , sondern sie auch weiter steigern konnte.
Beweis genug dafür ist die 1979 erschienene Single „Show me“,... ein Song,
der als wahrer „Ohrwurm“ zum
bekannten Markenzeichen von PARABOL wurde..!
Im August 1980 schloß sich der Kreis: nach fast 10 Jahren musikalischer Erfolge
fand im Bürgerhaus in Ober-Florstadt das letzte Konzert von PARABOL statt.
Dieses Abschiedskonzert wurde zum
unvergeßlichen Erlebnis für alle Fans und Freunde von PARABOL und deren
unverwechselbarer Musik.