FILME VERFÜHREN TEENAGER ZUM RAUCHEN
Eine Studie belegt, dass Jugendliche den Kinohelden gerne nacheifern

London - Teenager sind leichter zum Rauchen zu verführen, wenn sie Filme gesehen haben, in denen geraucht wurde. Das bestätigt die Studie mit rund 5000 Teilnehmern zwischen neun und 15 Jahren, die im „British Medical Journal“ (Bd. 323, S.1378) veröffentlicht ist.

Rund ein Drittel derjenigen, die vor allem Filme mit starken Rauchern gesehen hatten, habe schon mal eine Zigarette ausprobiert, berichtet das Team um den Kinderarzt James D. Sargent vom Dartmouth- Hitchcock Medical Center in New Hampshire (USA). Im Vergleich dazu hatten nur fünf Prozent derer, die am wenigsten „verqualmte“ Filme geschaut hatten, zum Glimmstängel gegriffen.

Die Mediziner berücksichtigten bei ihrer Studie auch alle anderen Faktoren, die das Verhalten Jugendlicher beeinflussen könnten - etwa das Rauchen Gleichaltriger. Bei Jugendlichen, die die meisten Filme guckten, in denen geraucht wurde, war es zweieinhalbmal so wahrscheinlich, dass sie mit dem Rauchen begannen.

Die Mediziner hatten insgesamt 601 beliebte US-Filme, die zwischen 1988 und 1999 herausgekommen waren, auf die dargestellte Rauch-Aktivität untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass im Durchschnitt fünfmal Tabak konsumiert wurde. Die jungen Studienteilnehmer mussten aus 50 zufällig ausgesuchten Titeln die Filme aussuchen, die sie gesehen hatten. Anschließend wurden sie auf der Grundlage der Filme, die sie gesehen hatte und des darin gezeigten Zigarettenkonsums in vier Gruppen eingeteilt, die unterschiedlich stark dem Rauchen in Filmen ausgesetzt waren. Diese wurden dann jeweils mit der persönlichen Rauchgeschichte der Teenager und der möglichen anderen Einflüsse verglichen. (dpa)

Copyright 14.12.2001 Kölner Stadt-Anzeiger