Narses (ca. 480 bis 574 nach Christus)


Er entschied den Kampf um Rom für Byzanz.

Der oströmische Kaiser Justinian I. wollte das Imperium in seinen alten Grenzen wiederherstellen und den einstigen Westteil, vor allem aber das italienische Kernland den Germanen entreißen. Nach Anfangserfolgen kam sein dortiger Feldherr Belisar nicht mehr so recht voran, und der Kaiser entsandte Narses, seinen Kämmerer, einen etwa um 480 nach Christus geborenen armenischen Eunuchen, 538 offiziell mit Verstärkungen, insgeheim zur Aufsicht nach Italien.

Belisar aber durchschaute den kaiserlichen Boten und vergraulte ihn. Unermüdlich intrigierte fortan Narses gegen den italienischen Befehlshaber und erreichte tatsächlich seine Abberufung. Mit Umsicht übernahm Narses 551 selbst den Oberbefehl und konnte die Ostgoten unter Totila noch im gleichen Jahr bei Taginae schlagen, Spoleto, Perugia und Rom nehmen und 553 Teja mit den letzten Ostgoten in Kampanien besiegen.

554 vertrieb er auch die Franken und Alemannen und wurde erster Statthalter (Exarch) Italiens. Seine Selbstherrlichkeit weckte aber bald in Byzanz kaiserlichen Argwohn, so daß 567 die Absetzung erfolgte. Der greise Feldherr soll, so will es die Legende, daraufhin aus Rache die Langobarden ins Land gerufen haben, ehe er 574 in Rom starb.