5. Buch Mose - Kapitel 7

Übersetzung: Martin Luther

(Kürzungen, Korrekturen, Anmerkungen
und Hervorhebungen: N. Dikigoros)

1Wenn dich der Herr, dein Gott, in das Land bringt, darein du kommen wirst, es einzunehmen, und ausgerottet viele Völker vor dir her [...folgt eine Aufzählung der von den Juden ausgerotteten Völker, die dem heutigen Leser nichts mehr sagen, da ihre Namen gem. Satz 24 ausgelöscht worden sind, Anm. Dikigoros]
2Und wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir dahingibt, sollst du sie schlagen, keinen Friedensvertrag mit ihnen schließen, sondern gnadenlos mit ihnen verfahren.
3Und sollst dich mit ihnen nicht versippen. ["Vriund" bedeutete noch zu Luthers Zeiten "Schwager"; es verbietet sich also, hier "befreunden" zu schreiben, wie das moderne Ausgaben oft tun, Anm. Dikigoros]
Eure Töchter sollt ihr nicht geben ihren Söhnen, und ihre Töchter sollt ihr nicht nehmen euren Söhnen.
4Denn sie würden eure Söhne mir abfällig machen, daß sie anderen Göttern dienen [...].
5Sondern ihr sollt mit ihnen wie folgt verfahren: Ihre Altäre sollt ihr zerreißen, ihre Säulen zerbrechen, ihre Haine abhauen und ihre Götter mit Feuer vollständig verbrennen ["holokavtomai", daher kommt das Wort "Holocaust", Anm. Dikigoros].
6Denn du bist ein heiliges Volk dem Herrn, deinem Gott, das auserwählte Volk des Eigentums, vor allen anderen Völkern, die auf Erden sind.
7Nicht hat euch der Herr auserwählt, weil ihr zahlenmäßig größer wäret als andere Völker [...], sondern weil er euch geliebt hat.
8Er hat euch ausgeführt [...] und erlöst aus der Hand Pharaos, des Königs von Ägypten.
9So sollst du nun wissen, daß der Herr, dein Gott, ein treuer Gott ist. [...]
10Er vergilt denen, die ihn hassen, indem er sie umbringt. [...]
11So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute gebiete, daß du danach tust.
12[...] So wird der Herr, dein Gott, auch den Bund einhalten. [...]
13Er wird dich lieben und segnen und mehren und wird die Frucht deines Leibes segnen und die Früchte deines Landes, dein Getreide, Most und Öl, deine Kühe und deine Schafe in dem Lande, das er deinen Vätern geschworen hat dir zu geben.
14Gesegnet wirst du sein über alle Völker [...].
15Der Herr wird von dir tun alle Krankheit und dir keine böse Seuche auflegen [...], sondern wird sie deinen Feindern auflegen.
16Du wirst alle Völker verzehren, die der Herr, dein Gott, dir geben wird. Du sollst ihrer nicht schonen und ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir ein Strick sein.
17Wirst du aber in deinem Herzen sagen: Das andere Volk hat mehr Angehörige als meines, wie schaffe ich es, die zu vertreiben?
18Dann fürchte dich nicht, sondern gedenke, was der Herr, dein Gott, Pharao und allen Ägyptern getan hat!
19Genauso wird der Herr, dein Gott, allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest.
20Dazu wird der Herr, dein Gott, Hornissen unter sie senden, bis umgebracht ist, was übrig ist und sich verbirgt vor dir.
21Laß dir nicht grauen vor ihnen; denn der Herr, dein Gott, ist unter dir, der große und schreckliche Gott!
22Er, der Herr, dein Gott, wird diese Völker für dich ausrotten, eines nach dem anderen; denn alle auf einmal kann man sie nicht vertilgen. [... Ein schwieriger Satz; in ängelsächischen Übersetzungen wird hier eine Formulierung gebraucht, die allzu modern nach "ethnischer Säuberung" klingt; da bleibt Dikigoros doch lieber bei der altmodischen Übersetzung Luthers.]
23Der Herr, dein Gott, wird sie vor dir dahingeben und wird sie mit großer Schlacht erschlagen, bis er sie vertilgt hat.
24Und wird dir ihre Könige in die Hand geben, und du sollst ihren Namen auslöschen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis du sie vertilgt hast.
25Die Bilder ihrer Götter sollst du mit Feuer verbrennen. [...]

[Eine Angehörige des auserwählten Volkes betet für den Untergang aller anderen Völker]