Die Tagebücher von Joseph Goebbels

Teil I: Aufzeichnungen 1923-1941
Teil II: Diktate 1941-1945

Als Folge des politischen Umbruchs in der Sowjetunion wurde Anfang der 1990er Jahre der Aktenzugang in den russischen Archiven für Forschungszwecke liberaler gehandhabt. Auch das Münchener Institut für Zeitgeschichte (IfZ) profitierte von der neuen Offenheit: 1992 entdeckte Elke Fröhlich im ehemaligen Sonderarchiv in Moskau die Glasplatten, auf denen Joseph Goebbels in der Endphase des Zweiten Weltkriegs seinen kompletten Original-Tagebuchbestand mit Hilfe eines Vorläuferverfahrens der heutigen Mikrofichierung für die Nachwelt sichern ließ. Dieser aufgrund seiner Vollständigkeit sensationelle Fund versprach völlig neue Perspektiven. Das Institut für Zeitgeschichte und der K.G. Saur Verlag entschlossen sich daher, nach der Edition des maschinenschriftlichen Tagebuchteils, auch den 1987 bereits fragmentarisch publizierten handschriftlichen Tagebuchteil neu und nun komplett zu edieren. Die Ausgabe von 1987 trägt den Untertitel "Sämtliche Fragmente", womit schon im Titel auf die Unvollständigkeit der Textgrundlage hingewiesen worden war. Dank der verbesserten Quellengrundlage können nun die bestehenden Lücken geschlossen werden. So bietet die neue Edition durch die hinzugefügten Einträge höchst interessante und bislang unbekannte Einblicke in die Frühgeschichte der NSDAP, in den Weg zur Machtergreifung von 1933 ebenso wie in die Geschehnisse des Jahres 1934 mit dem "Röhmputsch".

Die nun möglich gewordene Gesamtedition der Tagebücher umfaßt rund 98 % des tatsächlich von Goebbels geschriebenen oder diktierten Materials. Ausschließlich das Institut für Zeitgeschichte ist im Besitz der wissenschaftlichen Verwertungsrechte an den Tagebüchern, deren Authentizität u. a. anhand von Parallelbeständen überprüft werden konnte. Die wissenschaftliche Gesamtedition des IfZ enthält annähernd die fünffache Menge des Materials aller bisher erschienenen Tagebuchauszüge. Im Unterschied zu Auswahlveröffentlichungen aus überlieferten Textbruchstücken und auszugsweisen Tagebuchkopien z. T. ungeklärter Herkunft erfüllt die Gesamtausgabe im K.G. Saur Verlag die Ansprüche an eine authentische Quellenedition auf der Grundlage einer Original- bzw. zweifelsfrei originaläquivalenten Überlieferung. Damit wird dem Benutzer ein in bezug auf Vollständigkeit und Zuverlässigkeit unvergleichliches Arbeitsinstrument an die Hand gegeben. Sämtliche Tagebucheintragungen werden in voller Länge in der Fassung letzter Hand veröffentlicht - inklusive des jeweils einem Eintrag vorangestellten militärischen Lageberichts im diktierten Teil. Jeder Eintrag wird durch ein Kopfregest eingeleitet; es charakterisiert das als Editionsgrundlage dienende Material und gibt eine kurze Beschreibung der Überlieferung. Darüber hinaus wird jeder Band durch ein Personenregister und ein geographisches Register erschlossen. Ende 2005 wurde die Textedition mit 29 Bänden abgeschlossen. Es folgt die Herausgabe von Kommentar- sowie Gesamtregisterbänden.

 

Bereits erschienene Bände:

Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil I Aufzeichnungen 1923–1941. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des Staatlichen Archivdienstes Rußlands herausgegeben von Elke Fröhlich

 

Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil II Diktate 1941-1945. Im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte und mit Unterstützung des Staatlichen Archivdienstes Rußlands herausgegeben von Elke Fröhlich


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