Biowaffenangriff auf das Donbass?

von Thomas Röper (Anti-Spiegel, 02. März 2022)

leicht gekürzt von Nikolas Dikigoros

In Russland wurden Informationen über die Tätigkeit von US-Biowaffenlaboren in der Ukraine und Dokumente veröffentlicht, die auf die Vorbereitung eines Biowaffenangriffs auf den Donbass hindeuten.

Ich habe den Artikel mit Informationen über die US-Biowaffenlabore in der Ukraine und die wahrscheinlichen Vorbereitungen auf den Einsatz von biologischen oder chemischen Waffen durch Kiew, der bei RIA erschienen ist, übersetzt. Bevor wir zu der Übersetzung kommen, muss ich für alle Leser, die neu auf dem Anti-Spiegel sind, noch ein paar Hintergrundinformationen zu dem Thema vorausschicken.

Dass die ukrainische Armee türkische Kampfdrohnen von Typ Bayraktar gekauft und - trotz des Verbotes im Waffenstillstandsabkommen - auch im Donbass eingesetzt hat, ist Lesern des Anti-Spiegel bekannt und wurde voller Stolz auch von der ukrainischen Armee bestätigt. Die Ukraine hat mit der Türkei auch darüber verhandelt, diese Drohnen, die im letzten Bergkarabach-Konflikt so erfolgreich waren, in Lizenz zu produzieren.

Auch über die Biowaffenlabore, die das Pentagon in der Ukraine betreibt und deren internationale Kontrolle die USA ablehnen, habe ich oft berichtet und nach Beginn der russischen Militäroperation auch die Frage gestellt, ob und was die russische Armee in den Laboren finden wird, wenn sie in russische Hand fallen.

Dass amerikanische Aufklärungs- und auch Kampfflugzeuge, genauso wie amerikanische und nun auch ukrainische Drohnen an der Kontaktlinie im Donbass patrouillieren, ist ebenfalls bekannt und war vereinzelt sogar in den Mainstream-Medien zu erfahren. In den letzten Wochen haben mir viele Leser, die Flightradar verfolgen, die Routen der Flugzeuge geschickt, da sie (zumindest teilweise) mit eingeschaltetem Transponder fliegen und daher auf Flightradar zu verfolgen sind.

Seit die Militäroperation in der Ukraine begonnen hat, habe ich in mehreren Artikeln (z.B. hier) die Frage gestellt, was der Grund dafür gewesen sein könnte, dass Russland ausgerechnet jetzt aktiv geworden ist. Ich habe aus dem, was mir bekannt ist, die Schlussfolgerung gezogen, dass in der Ukraine etwas vorbereitet wurde, was aus Sicht der russischen Regierung eine so große Gefahr darstellt, dass sie keine andere Wahl mehr gesehen hat, als militärisch einzugreifen.

Ich habe dabei in erster Linie an die mögliche Stationierung von amerikanischen (Atom-)Raketen in der Ukraine gedacht, aber der nun bei RIA veröffentlichter Artikel weist in eine andere Richtung. Natürlich habe ich die in dem Artikel genannten Informationen, soweit es möglich war und soweit sie öffentlich zugänglich sind, überprüft. Ich konnte Meldungen über die in dem Artikel genannten Ausbrüche von Krankheiten in der ukrainischen Presse finden, ich konnte die genannten US-Patente finden und auch die in dem Artikel genannte Korrespondenz zwischen der ukrainischen und der türkischen Seite über die Ausrüstung von Bayraktar-Drohnen mit Behältern zum Versprühen von Aerosolen wurde veröffentlicht (siehe Ende dieses Artikels).

Nach dem, was ich überprüfen konnte, bestätigen sich die Angaben aus dem Artikel von RIA. Wenn geschossen wird, darf man keiner Seite ihre Meldungen blind glauben, daher betone ich so deutlich, dass ich die Informationen soweit wie irgend möglich geprüft habe, bevor ich sie veröffentliche.

Hier nun die Übersetzung des Artikels von RIA.

Beginn der Übersetzung:

Das vom Westen unterstützte ukrainische Regime plante, einen biologischen Krieg gegen die russische Bevölkerung in den unabhängigen Republiken des Donbass zu entfesseln. Das geht aus Dokumenten hervor, die die Geheimdiensten der DNR kurz vor Beginn der friedenserhaltenden Spezialoperation der verbündeten Streitkräfte bekommen haben. Der Geheimdienst erhielt eine Kopie der offiziellen Korrespondenz zwischen dem ukrainischen Unternehmen Motor Sitsch, das Gasturbinentriebwerke für Flugzeuge entwickelt und herstellt, und dem türkischen Unternehmen Baykar Makina, das Bayraktar-Angriffsdrohnen herstellt.

Die Ukraine hat im Januar 2019 die ersten sechs Bayraktar TB2 und die Bodenkontrollsysteme gekauft. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat den Wunsch geäußert, im Jahr 2021 weitere 48 Drohnen zu kaufen und sie in der Ukraine zu montieren. Obwohl seit Juli 2020 ein Verbot für den Einsatz von Drohnen durch die Konfliktparteien im Donbass gilt, wurden die Bayraktar TB2 mit einer Nutzlast von bis zu 150 kg im darauffolgenden Frühjahr in den Kampfeinsatz geschickt und begannen mit regelmäßigen Flügen entlang der russischen und der Donbass-Grenze mit Aufklärungs- und anderen verdeckten Missionen.

Ende letzten Jahres begann Motor Sitsch mit den Verhandlungen über die technischen Spezifikationen der Bayraktar Akıncı, einer Schwerlastdrohne mit großer Reichweite und einem Startgewicht von 5,5 Tonnen. Die Nutzlast der Akıncı-Kampfdrohne ist fast zehnmal so hoch wie die des TB2-Modells und beträgt 1.350 kg, davon 400 kg interne Ladung und 950 kg externe Ladung. Motor Sitsch lieferte seine eigenen AI-450C Turboprop-Triebwerke für diese Drohne.

Die Fachleute von Motor Sitsch interessierten sich unter anderem für die Möglichkeit, ein Aerosol-Sprühsystem mit einem Fassungsvermögen von mehr als 20 Litern einzubauen. In der Luftfahrt wird ein solches Gerät als "Aerosol Dispenser" bezeichnet und stellt einen dünnwandigen Metallbehälter in Stromlinienform mit einem Fassungsvermögen von bis zu mehreren hundert Litern dar. Sie werden unter Flugzeugen oder unter dem Rumpf des Flugzeugs aufgehängt. Aerosol Dispenser dienen einzig und allein dem Zweck, chemische oder biologische Waffen einzusetzen.

Durch die Verteilung aus der Luft kann ein Flugzeug oder eine Drohne eine großflächige Kontamination des Bodens mit chemischen oder biologischen Waffen verursachen. Beim Einsatz von luftgestützten Aerosol Dispensern zur Kontaminierung eines Gebiets fliegt die Drohne in niedriger Höhe (bis zu 100 m) und hinter ihr ist ein Nebelstreifen zu sehen, der sich langsam auf den Boden absetzt. Die USA und andere NATO-Staaten verfügen über solche luftgestützten Geräte, die bei der U.S. Bombardment Air Force im Einsatz sind.

Die Vereinigten Staaten entwickeln seit langem biologische Waffen auf ukrainischem Territorium. Schon lange vor dem Staatsstreich von 2014 sind 15 solcher Einrichtungen eingerichtet worden, 14 davon in Hauptstädten ukrainischer Regionen. Die größten davon waren geheime Pentagon-Labore in Odessa, Kiew, Lwiw und Charkiw. Das 2009 eröffnete zentrale Referenzlabor in Odessa basiert auf dem Pestkontrolllabor des ukrainischen Mechnikov-Forschungsinstituts und ist auf menschliche Krankheitserreger spezialisiert. Das US-Verteidigungsministerium investierte rund 3,5 Millionen Dollar in das Projekt. Im Jahr 2010 wurde mit 1,5 Millionen Dollar des Pentagons ein Diagnoselabor auf der Grundlage des regionalen Epidemiezentrums in Winnyzja eröffnet.

Im Jahr 2011 begannen die Arbeiten in Uzhgorod (Diagnoselabor Zakarpattia, 1,9 Mio. Dollar) und Dnipropetrovsk (Diagnoselabor, 1,9 Mio. Dollar und am staatlichen regionalen Labor für Veterinärmedizin, 1,8 Mio. Dollar) sowie in Simferopol (Diagnoselabor der Republik Krim auf der Grundlage des Anti-Pest-Labors der Epidemiezentrums, ca. 1,9 Mio. Dollar); 2012 wurden zwei Labors in Lwiw (1,9 Mio. Dollar und 1,7 Mio. Dollar), eines in Charkiw (über 1,6 Mio. Dollar), eines in Kiew (über 2,1 Mio. Dollar), eines in Lugansk (rund 1,75 Mio. Dollar), eines in Cherson (über 1,7 Mio. Dollar) und eines in Ternopil (1,75 Mio. Dollar) eröffnet, die ebenfalls vom US-Verteidigungsministerium finanziert wurden. Im Jahr 2013 erhielt Lwiw das dritte Biolabor (das im Lwiwer Forschungsinstitut für Epidemiologie und Hygiene angesiedelt ist), für das Washington mehr als 1,5 Millionen Dollar ausgegeben hat.

Im Jahr 2013 wollte das Charkiwer Institut für experimentelle und klinische Veterinärmedizin das zentrale Referenzlabor in Merefa eröffnen, was jedoch aufgrund der Ereignisse auf dem Maidan verschoben wurde. In einer 30-Kilometer-Zone in Charkiw wollten die Amerikaner Stämme von Milzbrand, Pest, Vogelgrippe, Maul- und Klauenseuche und anderen Viren untersuchen, sie verbessern und pathogener machen. Das Erschließungsgebiet grenzte an ein Wohngebiet, was bei den Anwohnern großen Unmut hervorrief.

Die Eröffnung dieses Biolabornetzes steht in direktem Zusammenhang mit dem Ausbruch von Infektionskrankheiten in benachbarten Gebieten. So kam es einige Zeit nach der Ankunft des US-Verteidigungsministeriums in der Region Charkiw zu Ausbrüchen von für die Region untypischen Krankheiten. Im Januar 2016 starben in Charkiw 20 Soldaten an einem grippeähnlichen Virus und mehr als 200 wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Zwei Monate später gab es in der gesamten Ukraine bereits 364 Todesfälle durch das Virus.

"Die Ursache ist die Schweinegrippe A (H1N1) pdm09, also der Stamm, der 2009 zur weltweiten Pandemie geführt hat“, hieß es in einer Stellungnahme der ukrainischen Politiker Viktor Medwedtschuk und Renat Kuzmin.

Im Herbst 2017 kam es in Charkiw zu einem Ausbruch von Hepatitis A. Ähnliche Infektionsherde wurden Anfang desselben Jahres in Saporoshje, Mykolajiw und Odessa festgestellt. Ende 2019 kam es in der Region Charkiw zu einem neuen Ausbruch von Infektionskrankheiten, diesmal von Meningitis. Allein in den ersten drei Septemberwochen wurden bereits 29 Personen mit der Krankheit diagnostiziert. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Kinder. Gleichzeitig haben sich in der Region seit Anfang desselben Jahres 44 Menschen mit Meningitis infiziert. Allein in zehn Monaten des Jahres 2019 wurden in Charkiw und der Region 233 Fälle von Virushepatitis A registriert, in der Region insgesamt 328 Fälle.

Es ist nun praktisch bewiesen, dass das kriminelle Regime in Kiew Kampfdrohnen eingesetzt hat, um das Gebiet des Donbass zu infizieren. Seit Oktober 2021 fliegen Bayraktars der ukrainischen Streitkräfte kontinuierlich vom Luftwaffenstützpunkt Kulbakino aus in den Donbass ein. Auch die NATO hat sich aktiv an diesem Prozess beteiligt. So fliegt die amerikanische Northrop Grumman RQ-4D UAV (Registrierungsnummer 11-2049, Rufzeichen FORTE10) seit dem 3. April 2021 entlang der Kontaktlinie. Während des gesamten letzten Jahres und Anfang dieses Jahres flogen US-Drohnen über dem Donbass. Seit Februar 2022 ist die Northrop Grumman RQ-4B-40 Global Hawk UAV (Flug 04-2015, Rufzeichen FORTE11) vom italienischen Luftwaffenstützpunkt Sigonella aus im Einsatz.

George Pearce, ein Amerikaner, der vier Jahre in Afghanistan und zwei Jahre im Irak gearbeitet hat, hat solche Drohnen gewartet.

"Im Jahr 2008 habe ich in Kandahar auf dem Luftwaffenstützpunkt gearbeitet, auf dem der Global Hawk gewartet und repariert wurde. Damals sind sie gerade erst dort aufgetaucht. Wir reparierten das Glasfaser-Monocoque, warteten das Fahrwerk und andere Geräte. Es kam öfters vor, dass sie während eines Einsatzes abstürzten und wir das, was von dem Wrack übrig war, wieder zusammensetzen mussten. Laut Vorschrift mussten alle an der Operation Beteiligten Gasmasken und Chemikalienschutzanzüge (HAZMAT) tragen. Wie uns gesagt wurde, sollte uns das vor Kerosinrückständen, Glasfasern und der radioaktiven Quelle an Bord schützen. Ich bin sicher, dass das Unsinn ist und nicht der wahre Grund war", erzählte Pearce.

Pearce hat zwar nicht gesehen, dass die USA ihre Drohnen in Afghanistan oder im Irak mit Aerosol Dispensern ausgestattet haben, räumt aber die Möglichkeit ein.

Neben dem System zur Verbreitung von Infektionserregern für Bayraktars hat das US-Verteidigungsministerium auch an anderen Instrumenten zur biologischen Kriegsführung gearbeitet.

US-Militäringenieure entwickelten und patentierten 2015 (US-Patent Nr. 8.967.029 vom 3. März 2015) ein unbemanntes Luftfahrzeug für die Verteilung infizierter Insekten aus der Luft, das es ermöglicht, infizierte Moskitos aus der Luft in ein Zielgebiet zu befördern und auszustoßen. Das hat zur Folge, dass eine große Zahl von Menschen infiziert wird, ohne dass ein Risiko für die US-Ausbilder besteht.

Eine weitere ähnliche Erfindung ist das "unbemannte Luftfahrzeug mit einem Behälter für Chemikalien und einer Ausrüstung zur Erzeugung eines Aerosols" (US-Patent Nr. 9,062,948 vom 23. Juni 2015). Ihre Aufgabe besteht auch darin, infektiöse Stoffe über Gebieten zu versprühen, in denen die Amerikaner ihre Spezialoperationen durchführen, und es besteht auch die Möglichkeit, Rauchschwaden zu erzeugen, um die Arbeit von Sabotageeinheiten zu verdecken.

Die rechtzeitige Einleitung der friedenserhaltenden Spezialoperation in der Ukraine konnte offenbar buchstäblich im letzten Moment verhindern, dass das Kiewer Marionettenregime einen groß angelegten biologischen Krieg gegen die russische Bevölkerung der DNR und LNR entfesselt hat.

Ende der Übersetzung

Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass diese Zusammenhänge noch kein Beweis für einen geplanten Biowaffenangriff sind. Es könnte sich auch um einen geplanten Angriff mit Chemikalien gehandelt haben. Dass Kiew sich auf den Einsatz solcher Waffen vorbereitet hat, scheint mir sicher, denn wozu sonst sollte Kiew die Bayraktar-Drohnen mit Behältnissen zum Versprühen von Aerosolen ausrüsten wollen? Dass Kiew mit Bayraktar-Drohnen zur Unterstützung der Landwirtschaft Schädlingsbekämpfungsmittel über Getreidefeldern versprühen wollte, ist wohl eher unwahrscheinlich.


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