11. September - wieviel wußte die US-Regierung?

Das flammende Inferno am 11.09.2001

(Focus Online, 08.03.2006)

[A new day of infamy?]

Die US-Regierung war laut FBI lange vor dem 11. September über Trainingsmethoden und Anschlagspläne der El-Kaida informiert.

Derartige Informationen hätten seit Mitte der 90er-Jahre vorgelegen. Die Regierung sei etwa über die Möglichkeit besorgt gewesen, dass Extremisten Flugzeuge entführen könnten, sagte am Dienstag ein FBI-Vertreter im Prozess gegen den El-Kaida-Komplizen Zacarias Moussaoui in Alexandria. Zu den Anschlägen vom 11. September 2001 äußerte sich Michael Anticev während der Befragung durch die Verteidigung nicht konkret. Er räumte aber ein, dass es den Behörden trotz intensiver Bemühungen nicht gelungen sei, hochrangige Kämpfer der radikalen Gruppe festzunehmen. Insbesondere sei es zwischen 1996 und 1998 nicht gelungen, den im Nachhinein als Planer der Anschläge verdächtigten Chalid Sheikh Mohammed aufzuspüren.

Moussaoui vor dem Richter

Die Aussagen Anticevs sind von Bedeutung, da in dem am Montag eröffneten Verfahren die Frage im Mittelpunkt steht, wie viel die US-Regierung von den El-Kaida-Plänen vor den Anschlägen bereits wusste. Der 37-jährige Moussaoui war einen Monat vor den Anschlägen in New York und Washington festgenommen worden und gestand im April vergangenen Jahres, von der El Kaida für ein anderes Attentat mit einem Flugzeug angeheuert worden zu sein. Er bestritt jedoch, von den September-Anschlägen gewusst zu haben.

Todesstrafe droht

In einer ersten Phase muss das Gericht nun klären, ob Moussaoui den Behörden Informationen vorenthalten hat, auf deren Basis die Anschläge hätten verhindert werden können. Dies ist die Darstellung der Regierung. Sollte die zwölfköpfige Jury dem folgen, droht dem Angeklagten die Todesstrafe. Die Verteidigung bestreitet die Vorwürfe und hat erklärt, die US-Regierung habe im Vorfeld der Anschläge mehr gewusst als Moussaoui. Tatsächlich gab es nach den Anschlägen wiederholt Vorwürfe, die verschiedenen Sicherheitsdienste der US-Regierung hätten die Attentate bei einer besseren Zusammenarbeit verhindern können.


Nachbemerkung:
Nach Jahre langen Recherchen und reiflicher Überlegung ist Dikigoros zu dem Schluß gelangt, daß man die Fälle "Pearl Harbor" und "World Trade Center" zwar mit einander vergleichen, aber nicht gleich setzen kann. Roosevelt plante einen Krieg gegen Japan, um die Vorherrschaft der USA im Pazifik zu sichern, und provozierte zu diesem Zweck einen japanischen Angriff auf Pearl Harbor, den er den dort geopferten Truppen verschwieg. Bush plante einen Krieg gegen Afģānistān, um dort eine Ölleitung (auf Neudeutsch: "Pipeline") vom Hindukusch an den Indischen Ozean bauen zu lassen, und einen Krieg gegen den 'Irāq, um den USA den Zugriff auf die Ölquellen von Kirkūk und Basrā zu sichern. Dafür hätte es aber genügend andere VorwändeAnlässe gegeben. Der Angriff auf das World Trade Center wurde von Sa'ūdi Arabien und Pākistān aus gesteuert; aber diese beiden Schurkenstaaten ließ Bush ebenso unbehelligt wie den Yämän und den Sūdān, von wo aus zuvor ebenfalls erhebliche Anschläge auf die USA erfolgt waren. Die Motivation paßt also nicht.

Zwar hält Dikigoros es für wahrscheinlich, daß der Pächter des WTC, Larry A. Silverstein, von dem bevorstehenden Anschlag wußte und dies den dort geopferten Angestellten verschwieg. (Der milliardenschwere jüdische Spekulant hatte das WTC erst 6 Wochen vor dem Anschlag übernommen und die Versicherungssumme gleich auf 3,5 Mrd. US-$ erhöht, wobei er - was äußerst kostspielig und daher völlig unüblich ist - die Variante "Act of God [höhere Gewalt]", d.h. Naturkatastrofen, Kriege und Terroranschläge mit einschloß. Der Eigentümer - die Stadt New York - erhält dagegen gar nichts und muß gemäß Pachtvertrag sogar die Kosten der Trümmerbeseitigung übernehmen.) Dikigoros hält es sogar für möglich, daß Silverstein vor dem Anschlag heimlich Sprengladungen in den Zwillingstürmen anbringen ließ, damit sie nach den Kamikaze-Angriffen auch wirklich vollständig und sauber in sich zusammen fielen, wie bei anderen, kurz zuvor erfolgten Sprengungen von ihm gekaufter Wolkenkratzer, und wie es bei einem bloßen Flugzeugeinschlag fast ausgeschlossen war. Das liefe auf einen gigantischen Versicherungsbetrug hinaus - mehr aber nicht. Vielleicht nahm Silverstein auch billigend in Kauf, daß die USA irgendwo auf der Welt Vergeltungsschläge ausführen würden - aber er war nur Privatmann und hatte nicht die Möglichkeit, solche Vergeltungsschläge persönlich anzuordnen. Und selbst wenn er sie indirekt, d.h. durch Kontakte nach Washington, gehabt hätte, dann hätte das ganze doch längst nicht die Qualität dessen gehabt, was Roosevelt tat, der aus einem fast beendeten Konflikt in Europa einen Weltkrieg mit 50 Millionen Toten machte.

Ferner denkt sich Dikigoros sein Teil darüber, daß Bush nach dem Anschlag einigen Angehörigen der mit ihm befreundeten Familie Ibn Lādin half, heimlich aus dem USA abzuhauen, die dort "studiert" oder sonstwas getrieben hatten. Das mag unkorrekt gewesen sein; aber es beweist nicht, daß er und/oder die Lādins zuvor von dem Anschlag wußten, deutet vielmehr im Gegenteil darauf hin, daß nicht - sonst hätte er sie doch schon früher und ohne großes Aufsehen außer Landes geschafft!

Aus der Ölleitung zum Indischen Ozean wird nun wohl nichts; und aus den Quellen von Kirkūk und Basrā fließt seit den stümperhaften Einsätzen der USA im 'Irāq weniger Öl als vorher. Also werden sich die USA andere Angriffsziele suchen müssen, um sich "ihr" Öl zu sichern. Eines steht jetzt schon fest: Die Führung des Īrān fordert einen solchen Angriff durch Atomrüstung und aggressive Sprüche geradezu heraus; da wird es - hoffentlich - keines neuen Pearl Harbor bedürfen.


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