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Morgenpost, 15.03.02
   

«Sicherheit aus einer Hand» im Regierungsviertel
Von Rüdiger Finke

Im Berliner Regierungsviertel sorgt die Polizei jetzt von einer neuen Zentrale aus für Sicherheit. Die bundesweit einmalige gemeinsame Leitstelle von Berliner Polizei, Bundesgrenzschutz (BGS) und Bundeskriminalamt (BKA) arbeitet von der Direktion 3 an der Kruppstraße in Tiergarten aus. Die Beamten werden die Sicherheitsmaßnahmen aller in Berlins Mitte angesiedelten und zuständigen Behörden sowie Organisationen koordinieren. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Fritz Rudolf Körper, sowie Innensenator Ehrhart Körting (SPD) haben die Leitstelle gestern ihrer Bestimmung übergeben.

Das Regierungsviertel ist insgesamt nur zehn Quadratkilometer groß. Doch dort fallen immense Sicherheitsaufgaben an, wie es sie nirgendwo anders in dieser Form in der Stadt gibt. Innensenator Körting nannte 2000 Demonstrationen und 3000 Veranstaltungen jährlich. Zusätzlich finden in dem Areal jedes Jahr zwischen 200 und 300 politische Zusammenkünfte oder Arbeitstreffen und Staatsbesuche statt. Regierungsgebäude sind zu schützen. Die Polizeibehörden des Landes und des Bundes haben dabei jeweils unterschiedliche Zuständigkeiten. Deren reibungslose Zusammenarbeit hat daher eine besonders große Bedeutung.

«Erstmals gibt es hier nun Sicherheit aus einer Hand», betonte der Parlamentarische Staatssekretär Fritz Rudolf Körper. Nach seinen Angaben arbeiten jeweils 14 Beamte der Berliner Polizei und des BGS in der Leitstelle. Sie sammeln alle täglichen Lageinformationen aus der ganzen Stadt und bewerten sie. «Die Erkenntnisse fließen dann in die Entscheidungen der einzelnen Dienststellen ein», erläuterte Ehrhart Körting. Ein weiteres Ziel der gemeinsamen Leitstelle ist es demnach, Doppelarbeit in den Sicherheitsbehörden zu vermeiden und unnötige Kosten zu sparen.

Modernste Technik ermöglicht es, bei besonderen Vorkommnissen sofort eine gemeinsame Führungsstelle mit allen beteiligten Sicherheitsbehörden und Organisationen an der Kruppstraße einzurichten. «Hier wurde ein Muster geschaffen, wie man Polizeiarbeit verschiedener Träger koordinieren und alle besser mit Informationen versorgen kann», unterstrich der Innensenator.

1999 war zunächst in der Direktion 3 eine provisorische gemeinsame Leitstelle für das Regierungsviertel «in äußerst beengten Raumverhältnissen» in Betrieb genommen worden, wie deren Leiter Norbert Nickel erzählte. In den vergangenen 17 Monaten wurden nun die Voraussetzungen für die neue Zentrale geschaffen. Die Kosten von 2,5 Millionen Euro tragen Land und Bund zu gleichen Teilen. Auch die Personalkosten entfallen auf beide Träger zu gleichen Teilen, da sie dort die gleiche Zahl an Beamten einsetzen. Fast eine Million Euro der Investitionskosten wurden durch den Kauf der technischen Ausrüstung verursacht.

«Langfristig wünsche ich mir, dass mehr Polizeieinheiten in Berlin ähnlich gut ausgestattet sind wie die gemeinsame Leitstelle», sagte Körting. Auf Grund der Finanzlage werde dies aber leider noch einige Zeit dauern. 







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