"Rückkehr" zum Mond?

Und ewig lockt der Mond (27.05.2002)

Seit 30 jahren hat es keinen bemannten Flug zum Mond mehr gegeben. Das soll sich jetzt ändern, wenn es nach der ESA geht.

Am 14. Dezember 1972 verließen die Menschen mit der Landefähre von Apollo 17 zum bisher letzten Mal den Mond. Dabei hatte mit den letzten Apollo-Missionen die wissenschaftliche Erforschung des Mondes gerade erst begonnen. Im Nördlinger Ries hatten die Astronanuten vor ihrem Flug trainiert: Die Gesteinsstruktur ähnelt der im Landungsgebiet auf dem Mond. Mit dem Geologen Harrison Schmitt war sogar der erste Wissenschafts-Astronaut bei Apollo 17 dabei.

Als er zu aller Überraschung orangenes Gestein fand, war das die wissenschaftliche Sensation des Apollo-Programms überhaupt. Damit hatten die Forscher der Nasa Milliarden Jahre altes Material in Händen. Insgesamt brachten die Apollomissionen fast 400 Kilogramm Mondgestein mit auf die Erde. [Wie das? Wurde ees da nicht etwas eng in der Kapsel? Fragt sich Dikigoros. Aber nun wissen wir ja endlich, woher das Zeug wirklich kam: vom Nördlinger Ries!] Man konnte damit endlich die Entstehung des Mondes erklären. [Quatsch, Anm. Dikigoros]

Weitere, systematische Untersuchungen des Mondes hat es nach Apollo kaum gegeben. Auch scheiterten alle bunt ausgemalten Pläne für eine bemannte Mondstation. Der ARD-Journalist Günter Siefarth hatte damals den Chef des Apollo-Programms, Wernher von Braun, nach seinem Plänen für eine Mondstation befragt: "Sie haben kürzlich einmal gesagt, dass Sie es für möglich halten, das im Jahr 2000 Menschen auf dem Mond geboren werden. War das nur ein futurologischer Scherz?" Wernher von Braun hielt sich seinerzeit für realistisch:

"Ich bin kürzlich in der Antarktis gewesen, in der die Forschung heute so betrieben wird, wie ich erwarte, wie sie 1990 oder 1995 auf dem Mond betrieben werden wird. Es ist kein Grund vorhanden, dass wenn wir unsere wiederverwendbaren Raumtransporter haben werden, die auch Flüge zum Mond sehr viel billiger machen werden als sie heute sind, dass dann eines Tages Studenten und Wissenschaftler in dieser Art auf dem Mond arbeiten werden."

Ein Grund für Siefarths Zuversicht: Die europäische Raumfahrtagentur ESA bereitet in der Nähe von Amsterdam eine neue Mission zum Mond vor. Die Sonde SMART-1 soll Technologien für künftige Reisen zu Planeten unseres Sonnensystems testen. "Smart-1 ist mehr eine Technologietestmission als reine Planetenforschung", so Projektleiter Guiseppe Racca. "Aber wir fliegen damit zum Mond, und deshalb werden wir dort auch Mondforschung betreiben." Auf der nur Kühlschrank-großen Sonde sind kleinste Computer und Kameras installiert: insbesondere die Nutzung von Lasern zur Datenübertragung im erdfernen Raum soll getestet werden. Die braucht man auch für künftige wissenschaftliche Stationen auf dem Mond, deren Bau Europas Raumfahrer wieder fest im Visier haben." (Wozu? Man konnte doch schon 1969 problemlos direkte Fernsehübertragungen live zur Erde senden! Anm. Dikigoros :-)