Indianisierung oder Bürgerkrieg?

Interview mit der Soziologin Silvia Rivera

Bolivien gilt zusammen mit Guatemala als das indianischste Land Lateinamerikas. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Indígenas, die sozioökonomisch stark benachteiligt sind. 70% sind arm. Auf dem Land, wo die Indígenas fast unter sich sind, erreicht die Armutsquote sogar 90%. Die Gleichsetzung „indigente” (arm, bedürftig) mit „indígena” liegt also nahe. Aber auch die politischen Strukturen in einem Land, in dem die Indígenas erst seit der Revolution von 1952 das Wahlrecht bekommen haben, werden von den weißen bzw. mestizischen, westlich orientierten Eliten bestimmt. Während der Unruhen im September und Oktober brachte der „Mallku” Felipe Quispe, einer der Indígena-Führer und Vorsitzender der CSUTCB (LandarbeiterInnen-Gewerkschaftsverband), die Formel von den „Zwei Bolivien” in die Diskussion: Auf der einen Seite das formaldemokratische Bolivien der Eliten, die sklavisch die westlichen Entwicklungs- und Finanzprogramme von IWF, Weltbank etc. erfüllen, auf der anderen Seite das „wahre” Bolivien der verarmten und von gesellschaftlicher Teilhabe ausgeschlossenen Bevölkerungsmehrheit, die zugleich überwiegend indigen ist. ila-Redakteurin Britt Weyde sprach mit einer Mestizin, die zugleich „Indigenistin” ist, über die rassistischen Grundlagen des zutiefst gespaltenen Bolivien. Silvia Rivera ist Soziologin, Autorin, Filmemacherin und glühende Verteidigerin des traditionellen Koka-Konsums.

Felipe Quispe, der „Mallku”, sagt, dass die Weißen, „indianisiert” werden müssten, um der Ungleichheit in allen Lebensbereichen entgegenzuwirken, was hältst du davon?

Ich glaube, man müsste endlich mal offen miteinander reden und wieder Pakte miteinander schließen, die bestimmte Regeln anerkennen und bestimmten Rechten Vorrang geben. Ganz wichtig ist z.B. das Recht auf Land für die Indígenas. Man könnte das ganze Land komplett umorganisieren, wenn man dieser unausgesprochenen Apartheid ein Ende bereiten würde. Die Tatsache, dass es hier ein Apartheid-System gibt, wird mit Hilfe des populistischen Diskurses und des Klientelismus zugedeckt. Der Klientelismus besteht darin, dass der Bevölkerung alles genommen wird und zehn Prozent davon wieder verteilt werden, und zwar an das klientelistische Netzwerk, das auf diese Weise gefestigt, aber auch gedemütigt wird. Mit hilfe von Schmiergeldern werden die Indígenas und Cholos (Bezeichnung für die städtisch akkulturierten, teilweise mestizischen Indígenas, Anm. d. Red.) abgespeist und gedemütigt, weil dies die einzige Form ist, den Indígena oder Cholo in die Politik einzubinden. Gleichzeitig werden sie so von den Politikern korrumpiert, deren einzige Aufgabe sowieso darin besteht, die Korruption voranzutreiben. Diese klientelistische Umverteilung ist demütigend, weil eine riesige Spanne besteht zwischen dem, was geraubt wird, und dem kleinen Teil, der an die Klientelwirtschaft verteilt wird. Demütigend ist auch der verächtliche Umgang.

Wie zeigt sich diese Verachtung?

Das ist sehr unterschwellig. Ich habe meine Kinder z.B. oft in einem Tragetuch getragen, weil es einfach praktischer ist; mein Äußeres ähnelt oft dem einer „Birlocha“ – das ist die Chola, die nicht mehr die vielen Röcke übereinander trägt, sondern einen einfachen Rock. Und in bestimmten elitären Kreisen habe ich die Verachtung gespürt, die mir entgegengebracht wurde: Die Leute gucken an dir vorbei, als ob du nicht existieren würdest. Es gibt eine ganz klare Ungleichheit in Bezug darauf, wie man sich anschaut oder wie man miteinander redet. Eine Chola, auch wenn sie sechzig Jahre alt ist, wird immer geduzt und man sagt „hija“ (Tochter) zu ihr. Eine Dreißigjährige sagt „hija“ zu einer Frau, die nicht nur ihre Mutter, sondern auch ihre Lehrerin sein könnte, denn diese Frauen sind sehr weise und stark. Ach, diese Frauen sind einfach fabelhaft und ich bewundere sie sehr. Ihre Autorität, ihr Umgang, ihr Unternehmerinnengeist, ihre Unabhängigkeit – sie heiraten z.B. nie – sind beeindruckend. Die Cholas sind ein faszinierender urbaner Sektor, mit dem ich mich sehr identifiziere. In den 1920er Jahren hatten sie eigene anarchistische Gewerkschaften (das klingt gut – der libertäre Säz.), die z.B. den Acht-Stunden-Tag für Hausangestellte durchgesetzt hatten.

Die Revolution von 1952 hat dem ein Ende bereitet, da die herrschaftlichen Häuser der Oligarchie verschwanden, in denen fünf und mehr Hausangestellte ihren Acht-Stunden-Tag hatten. Indem die Mittelschicht wuchs, gingen die Arbeitsplätze in den Häusern der Oligarchie verloren. Für die neue Mittelschicht bedeutete es einen gesellschaftlichen Aufstieg, sich eine Hausangestellte zu leisten, aber auch nur eine, die dann alle Arbeiten verrichten musste und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang schuftete. Das ist ein Rückschritt, der populistisch verpackt wurde. Seit den fünfziger Jahren sind die Hausangestellten auch Pseudo-Familienangehörige. Ich habe eine Untersuchung mit Mittelklasse-Frauen, die in Nichtregierungsorganisationen arbeiten, durchgeführt, die diesen unglaublichen Pseudo-Familienmitglied-Diskurs drauf hatten: „Meine Hausangestellte ist wie eine Schwester für mich“, „Ich behandele sie gut“ etc. Dann habe ich sie darum gebeten, eine kurze Autobiografie zu schreiben. Darin tauchten die Hausangestellten natürlich nicht auf, genauso wenig wie im Testament. Dieser Familien-Diskurs deckt einen gänzlich archaischen Umgang zu. Hinzu kommt, dass uns von oben der Diskurs der „mestizaje“ (Vermischung) aufgedrängt wurde, wodurch das Indigene letztendlich wieder abgewertet wurde. Das sind für mich die negativen Auswirkungen der Revolution von 1952, der verdeckte Paternalismus, der Klientelismus und der Pseudo-Pro-Indio-Diskurs, der von kolonialistischen Einstellungen begleitet wird.

Gleichzeitig gibt es ja auch einen internalisierten Rassismus auf Seiten der Indígenas, ein stark verinnerlichtes niedriges Selbstwertgefühl ...

Das ist die andere Seite des Kolonialismus. Wenn z.B. Eltern ihre Kinder disziplinieren und „zivilisieren“ wollen, damit sie es einmal besser haben, oder das Verneinen der eigenen Herkunft, um einen gesellschaftlichen Aufstieg zu ermöglichen. Trotzdem gibt es aber auch Momente, in denen Teile der indigenen Identität von den akkulturierten Sektoren wiedererlangt werden. Man kann hier von einem sehr dynamischen, einem dialektischen Prozess sprechen. Im Moment spürt man diese Wiederbelebung sehr stark. Im Allgemeinen leiden aber die meisten Leute sehr stark unter der Akkulturation, denn selbst wenn man sich akkulturiert oder anpasst, verschwindet die rassistische Behandlung nicht. Wenn eine Chola die vielen Röcke weglässt und zur Birlocha wird, wird sie immer noch mit einem ethnischen und beleidigenden Begriff bezeichnet.

Wie äußert sich rassistischer Sprachgebrauch in Bolivien außerdem noch?

Alle ethnischen Begriffe sind beleidigend und das ist auch gegenseitig. Der Kolonialismus hat in der Hinsicht eine Besonderheit, die der Kapitalismus im allgemeinen nicht hat: Die Vorherrschaft von einer Zivilisation über eine andere, der die Menschenwürde abgesprochen wird. Die unterdrückte Kultur wird nicht als vollwertige menschliche Kultur wahrgenommen, sondern als etwas Wildes, Schmutziges, Animalisches. Die Alltagssprache ist verseucht mit solchen Begriffen, der „Rassen“-Konflikt ist somit überall, auf den Straßen, in den Bussen, in den Kneipen. Das Ausmaß der rassistischen Beleidigungen ist riesig. Außerdem werden in diese gegenseitigen Stigmatisierungen auch die MestizInnen miteinbezogen oder akkulturierte Indígenas beschimpfen sich gegenseitig als Indios. Dieser Sprachgebrauch ist stark verinnerlicht. Das ist eine hartnäckige Form von Rassismus, die als solche nicht wahrgenommen wird. Wenn es eine Mobilisierung wie jetzt im September/Oktober gibt und von den „Zwei Bolivien“ gesprochen wird, dann sollten wir endlich einen ehrlichen Pakt aushandeln.

Gilt für dich auch dieses Konzept von den „Zwei Bolivien“?

Ja, ich sehe das auch so.Ich bin Teil des Belagerungsringes des indigenen Boliviens gegen das städtische, denn das indigene Bolivien hat viele städtische Verbündete. Große städtische Sektoren sind genauso diskriminiert, arbeitslos, verarmt und stigmatisiert. Gleichzeitig ist der Reichtum in der Stadt beleidigend, der Reichtum der Diebe, der Straflosen, die sich Millionen von Dollar in die Tasche stecken, was jeder weiß und was täglich in den Zeitungen steht.Deswegen sind auch viele StädterInnen Teil des Belagerungsringes, (die Städte vom Land her zu erorbern, war ja ursprünglich die Idee eines Chinesen, den die Mittelschicht-Studenten in den siebziger Jahren toll fanden, bevor sie grüne RealpolitikerInnen wurden und nur noch ein bisschen Macht für sich erobern wollten – d. Säz.) wir haben alle sehr viel Wut. Es gab neulich eine Umfrage darüber, was die Leute darüber denken würden, wenn der Mallku Präsident wäre, und zwischen 60 und 70% der Befragten antworteten, dass sie ihn lieber hätten als einen Banzer oder ähnliche Politiker. Ich vertraue zwar solchen Umfragen auch nicht hundertprozentig, aber es scheint so, dass eine große Mehrheit kein Problem damit hätte, wenn sie ein Indígena regieren würde, da er es bestimmt besser machen würde als die anderen, die – wie die Geschichte zeigt – einfach gescheitert sind.

In sehr vielen Zeitungskommentaren der letzten Wochen war immer vom „Indio-Rassismus“ des Mallku gegenüber den „Q'aras“, den Weißen, die Rede. Was denkst du dazu?

Ich würde es als Revanchismus bezeichnen, nicht als Rassismus, und zwar Revanchismus als allgemeine indigene Taktik. Während der April-Blockaden schoss ein Polizist in Achacachi (Dorf im Altiplano, Hochburg der Mobilisierungen und der CSUTCB – Anm. d. Red.) auf drei Indígenas. Gut, viele Polizisten taten dies, aber die Indígenas brachten eben jenen in ihre Gewalt und brachten ihn ziemlich grausam um. Hier handelt es sich um Revanche und jeder Tote ruft weitere Reaktionen hervor. In Situationen, wo der Rassismus offen und gewalttätig wird, reagieren jetzt die Leute und zeigen dir, wohin so etwas führen kann.

In der Chapare-Region haben die Cocaleros ja auch Soldaten entführt, weil die Militarisierung der Zone und die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen unerträgliche Ausmaße angenommen haben...

Außerdem handelte es sich bei einem der entführten Soldaten um einen bekannten Folterer, der schon seit acht Jahren in der Region tätig war und die schlimmsten Verbrechen begangen hat. Im allgemeinen hat der „Q'ara“ einen schlechten Ruf, so dass sie dich, wenn sie dich z.B. auf der Landstraße erwischen, sogar töten würden, auch wenn du selbst noch so indigenistisch drauf bist. Dabei handelt es sich aber meiner Meinung nach um ein momentanes Phänomen. Die Indígena-Bewegungen haben während der letzten Blockaden gespürt, dass sie Macht haben, besonders wenn sie vereint sind. Das wiederum erlaubt ihnen eine selbstbewusstere Haltung gegenüber den MestizInnen und möglichen städtischen Verbündeten. Ich glaube, dass wir eines Tages an den Punkt gelangen, an dem eine zivile Konfrontation unausweichlich ist, eine Konfrontation zwischen zwei Blöcken. Erst dann wird sich zeigen, wer genau wo steht. Klar ist, dass die Trennlinie nicht zwischen Stadt und Land verläuft. Vielmehr haben wir auf der einen Seite das neoliberale, koloniale System, das sich in einer Krise befindet und nicht ein einziges seiner Versprechen erfüllt hat. In den 18 Jahren seiner Anwendung hat es weder Arbeitsplätze noch allgemeinen Wohlstand gebracht.

Immer mehr Leute verlassen das Land, immer mehr Leute verarmen, immer mehr Leute gehen vor die Hunde und enden betrunken auf der Straße, so dass sie einfach nichts mehr zu verlieren haben. Deshalb glaube ich, dass irgendwann der Moment kommt, an dem eine heftige, zivile Konfrontation stattfinden wird. In Santa Cruz hast du jetzt schon einen bewaffneten Rassismus, der sich gegen Indígenas und „Collas“ (BewohnerInnen des Hochlandes oder der westlichen Teile Boliviens – Anm. d. Red.) richtet. Das ist der klassische, separatistische Rassismus der Eliten von Santa Cruz, der schon seit zwanzig, dreißig Jahren existiert. Meiner Meinung nach üben dort die „Cambas“ (BewohnerInnen des Tieflandes oder des Ostens – Anm. d. Red.) eine Hegemonie aus, die antikoloniale und antirassistische Einstellungen nicht zulässt; gleichzeitig gibt es aber auch wieder Gemeinsamkeiten. Als z.B. die Blockaden in Cochabamba standen (was in dieser Zweiteilung zum Hochland, zum Land der „Collas“ gehört – Anm. d. Red.), errichteten SiedlerInnen aus dem Tiefland ebenso Blockaden. Folglich kann man also auch nicht sagen, dass die Trennlinie zwischen Osten und Westen verläuft. Deshalb glaube ich, dass für diese zukünftige Konfrontation der Begriff „Bürgerkrieg“ am ehesten zutrifft.

Die Konfrontation verläuft also weder zwischen Stadt und Land noch zwischen Osten und Westen, sondern zwischen...

Auf der einen Seite hast du die kolonialen, neoliberalen Eliten und auf der anderen Seite einen Block von BolivianerInnen, die jeglicher Macht, Einflussmittel und Ressourcen beraubt sind und die dennoch Kultur, Nahrungsmittel, Exportgüter, Identität, Einnahmen aus dem Tourismus hervorbringen. Alles hängt in Wirklichkeit von diesen Bevölkerungsteilen ab, denen der Staat nichts gibt. Zu den Entschuldungs-Verhandlungen nach den Blockaden mit dem Pariser Club mussten sie eine Chola mit ihrem Säugling mitbringen, damit man ihnen glaubt, denn dort wurde unseren Eliten die gleiche Frage gestellt, die auch die BlockiererInnen, wir alle, gestellt haben: „Was habt ihr denn mit den Millionen von Entwicklungshilfegeldern bloß gemacht, dass die Leute derart unzufrieden sind?!“
Man kalkuliert, dass etwa 80 Prozent der Entwicklungshilfegelder in den professionellen und technischen Zwischeninstanzen, in den Geberländern selbst und bei den Löhnen der ausländischen ExpertInnen verbleiben. Mit den NGOs ist es das gleiche, sie bestechen die bolivianischen Intellektuellen. Die Eliten verfügen also über keinerlei Unabhängigkeit, um neue Politikformen zu formulieren.

Um noch mal auf den Revanchismus zurückzukommen: Haben die Eliten deiner Meinung nach mittlerweile ein wenig Angst bekommen, womit sich die schroffe Zurückweisung der indigenen Vorschläge erklären ließe?

Ohne Frage ist ihnen ein großer Schrecken eingejagt worden, sie sind unsicher geworden, weil sie in ihrer Verblendung alles falsch machen. Sie sind unfähig zu verhandeln, erfüllen ihre Versprechen nicht, suchen autoritäre „Lösungs“-Strategien und provozieren damit einen neuen Aufstand, und zwar einen massenhaften, von Seiten der Indígenas, der Landbevölkerung, aber auch der städtischen Sektoren, wie z.B. des Wasser-Komitees. Wenn jetzt auch noch die Benzinpreise erhöht werden, werden sich Stadt und Land gemeinsam dagegen zusammentun. Wir bestimmen nicht mehr über unsere eigenen Erdöl- und Gasvorkommen, weil alles in den Händen von ausländischen transnationalen Firmen ist. Die ganze neoliberale Politik ist in Frage gestellt. Ich bin keine Hellseherin, aber ich sehe keinen Weg, wie ein Bürgerkrieg vermieden werden kann.

Andererseits gibt es eine Entwicklung, die meiner Meinung nach wichtig ist hervorzuheben: Bestimmte indigene Traditionen, wie z.B. Formen der Solidarität, der Umverteilung, der Handhabe von Machtstrukturen, der Symbolik, werden mittlerweile auch von Teilen der mestizischen Mittelschicht angenommen, die früher jene indigenen Elemente verneint haben. Früher hat sich das mestizische Selbstbewusstsein auf seine Errungenschaften westlichen Stils, z.B. auf akademische Erfolge, gestützt. Heutzutage sind breite Teile der mestizischen Bevölkerung auch stolz auf ihre indigenen Elemente, auf die Tradition des Koka-Kauens oder bestimmte Tänze und Riten. Diese progressive Entwicklung ermöglicht auch eine andere Lesart des Rassismus. Von daher, wenn jetzt der bewaffnete Kampf losgehen würde, könnte ich nicht genau sagen, wie es uns MestizInnen ergehen würde, aber ich glaube ehrlich, dass ich persönlich geschützt wäre und die indigene Gemeinschaft mich nicht zurückstoßen würde. Ich spreche z.B. Aymara, was mir viel hilft. Die Indianisierung der MestizInnen ist ein moderner und positiver Vorgang, der im Moment aber eher noch ein frommer Wunsch ist. Ich kämpfe dafür jeden Tag.

Seit 20 Jahren kämpfe ich u.a. dafür, dass das Kokablattkauen die Coca Cola ersetzt oder dass sich andere Normen in den Gesprächsformen durchsetzen können. In der Universität und den Schulen bekommen immer diejenigen die besten Noten, die sich am besten auf Spanisch ausdrücken können. Ich hingegen versuche jeden Tag in meinen Universitätskursen neue Formen zu schaffen, die auch die weniger eloquenten StudentInnen würdigen. Ich habe viele zweisprachige StudentInnen bei ihren Diplomarbeiten beraten, so dass ich auf diesem Feld mittlerweile so etwas wie eine Expertin bin. In meinen Kursen bekommen die Aymara immer sehr gute Noten, weil ich mich nicht nur auf die herkömmlichen Sprachkompetenzen konzentriere. Meine Theorie ist, die Nachteile in Vorteile zu verwandeln, und zwar auch auf globaler Ebene.

Das Interview führte Britt Weyde am 28. Oktober in La Paz.

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