DAS HOCHSICHERHEITS-PARADIES

von Wolfgang Bauer (Focus Magazin Nr. 35 vom 27.08.2001)

Voller Optimismus wanderten Deutsche nach Südafrika aus. Zehn Jahre nach dem Ende der Apartheid verschanzen sich viele hinter hohen Mauern – aus Angst vor Einbrüchen, Überfällen und Morden

Die Stablampen holen erschreckt blickende Kindergesichter aus der Dunkelheit, das unsichere Lächeln junger Frauen, das Misstrauen der Männer, von denen niemand etwas weiß. „War hier eine Schießerei?“, brüllen Aboobakir Buckus, 30, und Jannie Odendaal, 29, die entsicherten Schnellfeuergewehre im Anschlag. „Hat jemand etwas gehört?“ Je tiefer die beiden Spezialpolizisten in das Labyrinth aus Wellblechhütten und morastigen Hohlwegen eindringen, desto hartnäckiger wird das Schweigen. Unschlüssig bleiben die Polizisten stehen. „So ist es immer“, sagt Odendaal. Mit 200 Stundenkilometern waren sie nachts durch Johannesburg gerast, alarmiert durch einen anonymen Anrufer. Jetzt dieses Schweigen. „Die Leute wollen nicht involviert werden“, sagt Odendaal und leuchtet in winzige Verschläge, in denen ganze Großfamilien hausen. „Sie werden die Leichen an den Highway schleppen. Dort wird man sie morgen finden.“ Die Polizisten ziehen sich aus dem Slum zurück, der nächste Notruf ist in der Leitung. Einer von 3000, die bis zum Schichtende um sechs Uhr früh in der Zentrale eingehen.

Die beiden Polizisten jagen durch eine Nacht der Gewalt, deren Geschichte viele Nächte zuvor begann. 1913 verbot der Native Land Act Schwarzen, in weißen Siedlungsgebieten Grundstücke zu kaufen. Das schloss sie von 90 Prozent des Landes aus und pferchte sie in winzige, lagerähnliche „Homelands“. Viele weitere diskriminierende Gesetze folgten, 80 Jahre lang. Am Kap der Guten Hoffnung entstand eine Hochburg des Hasses. Und heute, zehn Jahre nach dem Ende des Staatsrassismus, ächzt das Land unter der Gewalt der Apartheid vielleicht mehr als jemals zuvor. Im September 1991 riefen Vertreter aller südafrikanischen Nationen zur Versöhnung auf. Wie lässt sich aber versöhnen, wenn die meisten Menschen immer noch in der Armut leben, in die sie das Apartheid-Regime zwang?

[Zwischenbemerkung Dikigoros: Welch ein Dummschwätzer schreibt da aus seiner Elfenbeinturm-Perspektive: Die Südafrikaner - weiße und schwarze gleichermaßen - waren nie zuvor oder danach so reich wie zu Zeiten der viel geschmähten Apartheit. Wahre Armut - und vieles andere Unerfreuliche - lernten sie erst unter dem Joch des Massenmörders Mandela und seiner rassistischen Terror-Organisation ANC kennen! Südafrika an diese Banditen ausgeliefert zu haben (und damit meint Dikigoros nicht nur die Republik Südafrika, sondern auch die Nachbarländer Südwestafrika und Rhodesien) ist eines der größten Verbrechen der Kolonialgeschichte und der Geschichte des 20. Jahrhunderts überhaupt, denn es mündete in einen Völkermord unvorstellbaren Ausmaßes, gegen den sich all die versuchten Völkermorde gegen Armenier, Juden, Volksdeutsche usw. vergleichsweise harmlos ausnehmen. Den Autoren hätte man sofort nach Erscheinen dieses Artikels - zusammen mit dem verantwortlichen Focus-Redakteur nach Südafrika versetzen sollen; dann hätte wir schon bald nichts mehr von ihm gehört und gelesen.]

Nur mit kugelsicheren Westen wagt sich die Polizeistreife in Johannesburgs Innenstadt vor. Das Zentrum verwest am lebendigen Leib, infiziert mit Aids und Armut, Mord und Totschlag. Die Polizei musste hilflos zusehen, wie aus Geschäfts- und Kulturvierteln mit Theatern, Restaurants und Nobelhotels in wenigen Jahren ein Elendsghetto wurde. Wie Banken und Unternehmen ihre Bürohochhäuser verließen und das Weite suchten. Taxifahrer verweigern Touren dorthin, Bewohner reicher Vororte geraten in Panik, wenn sie sich einmal nach Downtown oder Hillbrow verfahren. Nirgendwo in Afrika leben Menschen so dicht gedrängt wie hier, in der fünftgefährlichsten Metropole der Welt.

In dieser Stadt wohnt Kai Wisser, 38. Niemand zwingt den Unternehmer und dreifachen Vater dazu. 1994 kehrte der Diplom-kaufmann freiwillig seiner badischen Heimat den Rücken. Er wollte dem Schicksal ein Schnippchen schlagen, seine gescheiterte Ehe vergessen, neu beginnen. Wie viele andere Deutsche riss ihn die Aufbruchstimmung nach dem Fall der Apartheid mit. „Das ganze Land war auf den Beinen, die waren alle so happy.“ Den Sieg der Nationalmannschaft bei der Rugby-WM 1995 feierte der Unternehmer im Büro mit 20 Fernsehern und 80 Leuten, die sich die Seele aus dem Leib schrien. Als dann USA und EU dem neugeborenen Land die Einfuhrzölle erließen, schien der Nation ein Höhenflug bevorzustehen. Und Wisser wollte mitfliegen.

Sein Swimming-Pool ist ein Traum. Im Wasser spiegelt sich blauer Himmel und eine 2,10 Meter hohe Mauer – so eine, mit der man in Deutschland Friedhöfe umgibt -, bestückt mit einem 60 Zentimeter hohen Elektrozaun. Durch den fließen 10 000 Volt. Wer damit in Berührung kommt, ist krankenhausreif. Standard in Sandton, Edel-Vorort von Johannesburg und vorläufig letzte Rückzugslinie des Wohlstands. Kai Wisser führt Gäste durchs Haus, wie ein Feldmarschall übers Schlachtfeld zieht. „Die Mauer habe ich aufstocken lassen. Sie war zu niedrig. Den Elektrozaun habe ich um zwei Drähte erhöht.“ Jenseits der Mauer ließ der Deutsche auf einer Seite ein Vorfeld anlegen, einen 50 Meter breiten Sicherheitsstreifen ohne Bäume und Büsche. „Diese Richtung ist problematisch“, weist er zum Wald hinüber. „Da wohnen die Landlosen. Wo genau, weiß man nicht.“ Da drüben, jenseits seiner Mauer, war Wisser noch nie. Zu unwägbar so ein Ausflug, zu riskant.

Die Armut Afrikas stürmt mit immer größerer Macht gegen Wissers Verteidigungsanlage. Dem Nachbarn zerschnitten Einbrecher das Gesicht. Weil sie herausfoltern wollten, wo er sein Geld versteckt hatte. Einen anderen haben sie erschlagen, seine 70-jährige Frau vergewaltigt, zu fünft. „Ich habe immer gesagt, mir kommt keine Waffe ins Haus.“ Vor einem halben Jahr besorgte sich Wisser eine Pistole, seine 29-jährige Frau übt derzeit das Schießen. „Ich muss für zwei Minuten über die Runden kommen. Wenn ich in der Lage bin, meine Familie so lange zu verteidigen, verstärkt mich hoffentlich die Security.“ Die Sicherheitsleute liefern sich ein-, zweimal die Woche Gefechte mit der Welt jenseits der Mauer, die Wisser nicht kennt. Immer wieder sterben dabei Menschen. „Nachts stehen wir dann senkrecht im Bett, die Kinder weinen, meine Frau ist nahe an der Panik.“

Was Wisser in der Wahnsinnsstadt hält? Das Geld. Im Raum Johannesburg werden 65 Prozent des Bruttoinlandprodukts des afrikanischen Kontinents erwirtschaftet. „eGoli“, die Stadt des Goldes, heißt die Metropole in den Bantu-Sprachen. Als Chef einer 30-köpfigen Firma, die High-Tech-Ventile für die Minen- und Kraftwerksindustrie herstellt, kann er gute Geschäfte machen. Noch. „Ich bin am Anschlag“, sagt er. Viele andere Spezialisten und Unternehmer haben das Land aus Furcht verlassen.

Wie Strafgefangene auf Hofgang wirken die drei Kinder der Familie Oschwalt, wenn sie im Garten in ihren Schuluniformen Fußball spielen. Bollwerke aus Stein und Strom umgeben sie. Ihr Vater Reinhard, 52, arbeitet seit sechs Jahren als Mathematiklehrer an der Deutschen Schule in Johannesburg. Immer wieder kommen Eltern oder Schüler bei Überfällen und Einbrüchen ums Leben. Nachts setzt die Familie keinen Schritt mehr vor die Tür, auch wenn sie im relativ sicheren Viertel Northcliff lebt. „So ein Spaziergang käme einer Mutprobe gleich“, sagt Reinhard Oschwalt.

Die Kinder, Tobias, 17, Kira, 14, Melina, 8, haben die wichtigsten Überlebensregeln gelernt. Melina darf mit ihrem Rad nur 100 Meter weit fahren, den sterilen Straßenabschnitt hinauf bis zur nächsten Kurve. Der blaue Knopf des „Panic Button“ in ihrem Zimmer alarmiert die Polizei, der grüne den Notarzt, der rote die Feuerwehr. Die Schulbusse, die die Kinder in ihre Wohngebiete verteilen, haben riesige Registriernummern auf dem Dach. Im Entführungsfall können Polizeihubschrauber besser folgen.

Will Tobias einen Freund im Nachbarviertel besuchen, braucht er im Schnitt drei Tage Vorlauf. Die Terminkalender mehrerer Leute müssen abgeglichen werden, vor allem wegen elterlicher Fahrdienste. Extrem lästig ist das bei Flirt-Unternehmen. Bewacht sein ist eben auch überwacht sein. Ohne Wissen der Eltern geht in Johannesburgs Hochsicherheitsvierteln fast nichts.

Die jungen Oschwalts wollen dennoch bleiben. Irgendwie scheinen sie sogar ganz munter. „In Deutschland hatte ich keine Freunde“, erzählt Tobias. „Wenn du da nicht mit Nike-Schuhen in die Schule gekommen bist, wurdest du dumm angemacht. Hier hatte ich sofort viele Freunde. Denen sind Nikes egal.“ Kira und Melina schwärmen von ihren Freundinnen, den schwarzen und weißen. „Es gibt aber oft Streit mit den Schwarzen“, klagt die Jüngste. „Im Sport können die nie verlieren.“ Die Oschwalt-Kinder wachsen mit der ersten Generation schwarzer Südafrikaner auf, die zusammen mit Weißen die Schulbank drückt. Die Youngster der Regenbogennation verrichten Pionierarbeit im Diskutieren, Konkurrieren und Kokettieren. Auf Erfahrungen der Eltern können sie nicht aufbauen. Sie sind die Ersten – bei jedem Schritt, den sie gemeinsam tun.

Das macht den Schulhof turbulenter, als er ohnehin ist. Kira und Melina stehen manchmal am Rande hitziger Diskussionen. „Warum müssen wir Deutsch, die Deutschen aber kein Zulu lernen?“, empören sich die jungen Schwarzen. „Und warum müssen wir eure Geschichte lernen?“ Mädchen aus den Schwarzensiedlungen, die sich westlich kleiden und frisieren, geraten unter Druck. Kira sagt: „Die Jungs fragen: Warum zieht ihr euch so an? Warum macht ihr euch zu weißen Rassisten mit schwarzer Haut?“

Von Mord und Totschlag liest Peter Schneekluth staunend in der Zeitung. „So was“, sagt er dann. „Das ist ja ein Ding!“ Sein Alltag hat so gar nichts mit dem von Kai Wisser und der Familie Oschwalt zu tun. Er lebt zehn Autostunden südlich von Johannesburg, sitzt inmitten der farbenprächtigen Karoo, des einsamsten Landstrichs am ganzen Kap. Über die vergangenen 30 Jahre, seit der Hamburger hier aufgetaucht ist, hat sich die Halbwüste nicht sonderlich verändert. Immer noch können auf 150 Quadratkilometern nur 20 Schafzüchter existieren. Immer noch döst der kleine Ort Prince Albert in der Hitze, immer noch schwitzen Schwarze und Weiße in getrennten Quartieren. Auch Schneekluths plattdeutscher Dialekt überlebte hier. „Ich bin nach Südafrika wegen der Freiheit. Ich wollte Freiheit, und die fand ich hier.“

Der 64-Jährige ist von imposanter Erscheinung, wie einem Roman Jack Londons entsprungen. Mütze aus Schakalfellen, Fellweste über den Schultern, eisgrauer Bart, sonnenverbrannte Nase. Ein Traum von Trapper. Schneekluths Broterwerb ist das Fallenstellen. Er verschwindet wochenlang in die ausgedörrte Ebene, ist Jäger der Jäger, folgt den Spuren von Schakalen, Leoparden, Luchsen. Braucht er unterwegs Proviant, fängt er sich eine Antilope. Bezahlt wird Schneekluth von Farmern, denen Raubtiere oft übel mitspielen. Von den 25 Millionen Schafen Südafrikas wird jedes Jahr eine Million gerissen. Ausgerechnet ein deutscher Auswanderer ist der erfolgreichste Trapper am Kap. Er bietet Kurse an, landesweit, und seine selbst entwickelten Fallen schnappen im ganzen südlichen Afrika zu.

Die Spur der Schakale führt Schneekluth über Buschebenen und Gebirge, die aus der Ferne blau wirken, aus der Nähe in Rot und Orange leuchten. Die Karoo ist das Land atem-raubender Ausblicke. Ihre Horizonte ließen schon so manchen deutschen Touristen den Auswanderer in sich entdecken. Auch heute kann sie nichts stoppen – außer Schafswolle. Zwei Häuser neben Schneekluth zog erst vor einem halben Jahr ein deutsches Rentnerpaar ein. Die Verbrechenswelle hat die Karoo noch nicht erreicht. Neulich gab es in Prince Albert eine Demonstration von 300 Einwohnern, die halbe Stadt auf den Beinen, weil im Ort eine Frau vergewaltigt worden war. Dieser kollektive Zorn wäre im abgestumpften Johannesburg undenkbar. Laut Statistik wird in Südafrika alle 26 Sekunden eine Frau missbraucht, so hoch ist die Zahl in keinem anderen Land der Erde. In Prince Albert sind bisher nur Ausläufer dieses Horrors angekommen, nachts stehen viele der Haustüren offen.

Alle Sorgen lösen sich bei Roland Ramm im Örtchen Paarl nahe Kapstadt fast zwangsläufig in Schokolade auf. In einem 200 Jahre alten Gebäude, kapholländischer Stil, größer und anmutiger als sich dies Hausbesitzer in Deutschland je träumen lassen würden, verkauft er selbst fabrizierte Schokolade in allen Formen. „Ich habe die meisten Staatsbesuche in Südafrika beliefert, nicht weil ich der beste, sondern weil ich der einzige Schokoladenhersteller bin.“ Drei Jahrzehnte lebt der gebürtige Düsseldorfer schon am Kap, sein Laden dient deutschen Auswanderern als Anlaufstelle. In tiefen Gobelinsesseln sitzt da ein fröhliches Paar aus Nordrhein-Westfalen, Ute, 44, und Rainer, 43, den fünften Monat im Land. „Wir haben oben alles verkauft“, sagt er. „Wenn du 20 Jahre lang jeden Tag 12 bis vierzehn Stunden gearbeitet hast, dann brauchste einen Break.“

Meterhohe Wellen meinen die beiden damit. Surfen im Atlantik. Sie meinen Picknicken im cremefarbenen Sand, kilometerweites Joggen über menschenleere Strände. Rainer geht im örtlichen Fliegerclub ein und aus, neulich hat er seinen Flugschein gemacht. „Nur ein Drittel so teuer wie in Deutschland!“ Sofort aufgenommen hätten ihn die Fliegerkollegen, neugierig seien sie gewesen, gar nicht nach Beruf und Besitz gefragt. „Großartige Leute!“ Rainer und Ute atmen südafrikanische Leichtigkeit, bewe-gen sich unter den freundlichen Kapbewohnern wie unter Seelenmasseuren. Gut, da und dort sei auch hier jemand umgebracht worden. Einen Fehlalarm in ihrer Wohnanlage haben die beiden auch schon erlebt – für sie sind das Nebensächlichkeiten. Demnächst bauen sie bei Paarl ein Haus, das Grundstück ist schon gekauft.

Die Mark hat in Südafrika noch einen Wert, der Rand ist schwach, und selbst in einem guten Restaurant zahlt der Gast selten mehr als 30 Mark. Wenn das Ersparte aufgebraucht ist, überlegt Rainer, eine kleine Airline für Cargotransporte zu gründen. „Mal sehen. Oder vielleicht auch nicht.“ Ute will die nächste Zeit mit Aquarellmalen verbringen. „Oder mit Kreidezeichnungen. Oder mit Öl.“ Jedenfalls strahlen die beiden bis über die Ohren. Typisch für das Strahleland. Hier ist Florida, hier ist Santa Monica und St. Tropez – aber doch nicht das krisenschwangere Südafrika! Arnold Schwarzenegger auf Promotiontour, DaimlerChrysler-Boss Jürgen Schrempp mit Zweitwohnsitz. Kriminalität spielt sich hier hauptsächlich in den Slums der Farbigen ab. Die City von Kapstadt ist wieder sicherer geworden.

Während der Norden des Landes in Angststarre verfällt, labt sich der Süden an den Gaben der Natur. "Wein ist Leben“, sagt Roland Seidel, 47, der es wissen muss, „schenken Sie ein, schenken Sie ein!“ Wieder einer der fröhlichen Kap-Auswanderer. Hamburger. Alte Reederfamilie, die den Sprössling in eine Bankerlehre schickte, bis er den „Verbund mit der Erde“ spürte. So redet Seidel auf „Seidelberg“, einem 1680 gegründeten Weingut mit 80 Reben-Hektar und offenem Kamin im Herrenhaus.

Der Banker auf Abwegen röhrt im Land-Rover die Weinberge hoch. Er kontrolliert die Arbeitstrupps aus Schwarzen, wie sie junge Stöcke beschneiden, notiert die Schäden, die der heftige Regen über Nacht an den Wegen angerichtet hat. Ständig hängt er am Handy, gibt Anweisungen an seine Abteilungsleiter. „Wenn man etwas bewegen kann“, sagt er, „dann hier.“ Seidels Betrieb, den er vor drei Jahren mit viel Geld auf Vordermann brachte, schreibt Schwarze Zahlen, sein Wein heimst erste Auszeichnungen ein.

„Ich bin ein Südafrika-Optimist“, sagt Seidel auf seiner Veranda mit Märchenblick auf Berge und Meer. „Hier wird es weitergehen.“ Aids und Kriminalität seien vorübergehende Erscheinungen. [So ein Narr - sicher war er wenig später eine Leiche, Anm. Dikigoros] Südafrika werde eine Power-Nation. Sogar den ersten schwarzen Großwinzer gebe es inzwischen schon.

Es kotzt mich an“, sagt Kai Wisser beim Grillen im großen Garten seines Johannesburger Privatgefängnisses. „Weißt du überhaupt noch, was Freiheit ist?“, fragt er seinen Freund Lars. „Freiheit ist es, wenn du dich um nichts mehr kümmern musst, wenn du dich nicht mehr fragen musst, was wartet auf dich, wenn du nach Hause kommst. Wahre Freiheit ist es, wenn du dich mit der Familie abends in einen gemütlichen Biergarten setzen und zusehen kannst, wie die Sonne untergeht.“


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