DER TOD DER HEILIGEN

von Sabine Metzler

Die Menschen sind keine Heiligen, aber alle Heiligen sind Menschen und als solche sterblich. Wie das Heilige sich vom Profanen unterscheidet und das religiöse Leben des Heiligen vom weltlichen Leben der anderen Menschen, so ist auch der Tod des Heiligen nicht zu vergleichen mit dem Tod des Normalsterblichen. So will es auf jeden Fall die Legende. Von unverwesten Leibern ist da die Rede, von Wohlgerüchen, die den Heiligen schon zu Lebzeiten und erst recht im Tode und dann noch die Leiche umgeben, von Lichterglanz oder von wunderbaren Heilungen durch die Reliquien. Die Heiligen wußten ihren Tod im voraus, er kündigte sich ihnen an, und sie konnten dementsprechende Vorbereitungen treffen.

Sind dies nur wundersame Legenden und starben die uns später als Heilige bekannten Personen genauso wie andere Menschen auch? Die Hagiographie der Nachkommen hat Leben und Tod verklärt. Der hl. Nepomuk soll das Beichtgeheimnis der Ehefrau des König Wenzel bewahrt haben und deswegen auf Befehl des Königs in die Moldau geworfen worden sein, nachdem man ihm die Zunge heraus geschnitten hatte. Wahrscheinlicher erscheint den Historikern heute, daß der Mord an Nepomuk kirchenpolitische Gründe besaß. Festzustellen ist, daß in den verschiedenen Jahrhunderten, von den ersten Christenverfolgungen an bis zur Neuzeit, sich einige Überlieferungen über den Tod der Heiligen sehr ähneln und daß sich in den Legenden Sterbeformen herausbildeten, anhand derer man die Heiligen in verschiedene 'Sterbe'-Gruppen einteilen kann.

Der grausame Tod

Das Wort Martyrer kommt aus dem Griechischen - mártys - und bedeutet (Blut-)Zeuge. Martyrer sind Heilige, die standhaft ihren christlichen Glauben bezeugten, und deswegen schweres körperliches Leid oder den Tod auf sich nahmen. Sie erfuhren schon im Frühchristentum ihre Verehrung; denn als Martyrer zu sterben bedeutete, im Augenblick des Todes sofort in die Ewigkeit Gottes einzugehen. In einem Brief des Bischofs Polykarp von Smyrna (65/82 n.Chr.-155) an seine Nachbargemeinde Philippi ist zum ersten Mal in der christlichen Literatur vom Martyrium die Rede. Er forderte die Bürger der Gemeinde auf, das Martyrium des Kreuzes zu bekennen, d. h. den Kreuzestod Jesu Christi als Zeugnis für seine wahre Leiblichkeit anzuerkennen. Polykarp selbst wurde wegen seines christlichen Bekenntnisses im hohen Alter noch zum Martyrer. Über seinen Tod berichten die ältesten Martyrerberichte: Er sollte in einem Theater bei lebendigem Leib verbrannt werden. Der Legende nach konnten die Flammen ihm nichts anhaben, ein Wohlgeruch stieg vom Scheiterhaufen auf. Schließlich mußte man Polykarp mit einem Dolch erstechen..

Die Martyrer, die bereits im Paradies weilten, galten wegen ihrer Nähe zu Gott als ideale Fürsprecher. Sie wurden im Frühchristentum wie im Mittelalter hoch verehrt. Die Missionswirren spiegelten sich im Tod wichtiger Heiliger des Frühmittelalters wie des hl. Bonifatius, des Patrons des Bistums Fulda. Auch die Ermordung des Erzbischof Thomas Becket in der Kathedrale von Canterbury am 29. Dezember 1170 erschütterte dessen Zeitgenossen zutiefst. Er wurde 1173 heilig gesprochen; die Wallfahrt zu seinem Grab zählte zu den bedeutendsten des Mittelalters. Die Geschichte aber kennt neben den widerstandslos leidenden Blutzeugen auch den kämpfenden und tötenden Martyrer. Das ritterliche Ideal der Kreuzzüge sah im Tod das Sterben nicht mehr für einen irdischen, sondern für den himmlischen Gefolgsherrn; so formulierte der hl. Bernhard von Clairvaux (1091-1153): "Ein Ritter Christi, sage ich, tötet mit gutem Gewissen, noch ruhiger stirbt er. Wenn er stirbt, nützt er sich selber; wenn er tötet, nützt er Christus." - mit allen schrecklichen Folgen etwa für die mittelalterlichen jüdischen Gemeinden.

Auch von der Geschichte des christlichen Regensburg heißt es, sie begänne mit Martyrern. Der Befehl des Kaiser Diokletian, die zu Staatsfeinden erklärten Christen entweder zur Umkehr zu bewegen oder zu töten, war bis in die Provinzen gedrungen. Wieviele Menschen in Castra Regina um ihres Glaubens willen umgebracht wurden, weiß man nicht. Bei Ausgrabungen fand man einen christlichen Grabstein aus dem 5. oder 6. Jh mit der Inschrift:: IN CHR(isto) B(ene) M(erenti) / SARMANN(i)NE / QVIESCENTI IN PACE / MARTIRIBUS SOCIATAE ("Der in Christus wohl verdienten Sarmannina, die in Frieden ruht, den Martyrern beigestellt"). Ob es sich bei Sarmannina um eine Märtyrerin handelte, ist nicht bewiesen. Doch es gibt Hinweise auf einen Märtyrerkult in Regensburg: Eine dem hl. Georg geweihte Kapelle war auf dem mons martyrum, dem "Berg der Martyrer" errichtet worden; ihre Reste sind im südlichen Seitenschiff von St. Emmeram erhalten. Der Name des iro-schottischen Missionars und Märtyrers Emmeram aber ist eng mit Regensburg und mit dieser Kapelle verbunden.. Emmeram, auch Haimhrammi, kam gegen Ende des 7. Jhd. in das größtenteils schon christianisierte Gallien und reiste mit seinen Gefährten weiter nach Regensburg zu Herzog Theodo. Die Vorkommnisse, die zu seinem Tod geführt haben, sind in keiner Weise gesichert; auch sein Biograph Arbeo (um 723-um 783) berichtete über die Ereignisse ohne eigene Stellungnahme: Emmeram hatte nicht nur zum Herzog, sondern auch zu dessen Familie und den Mitgliedern des Hofes ein gutes Verhältnis, u.a. zu Ota, der Tochter des Herzogs. Sie war mit dem herzoglichen Beamten Sigibald befreundet und erwartete von ihm ein Kind. Die beiden vertrauten sich Emmeram an, und dieser nahm die Schuld auf sich, um die beiden vor des Herzogs Zorn zu schützen. In Kleinhelfendorf bei Bad Aibling wurde er deswegen von Lantfried, dem Sohn des Herzogs, und dessen Begleitern zu Tode gefoltert. Der Überlieferung zufolge hackte man ihm die Glieder stückweise ab, beginnend bei den Fingerspitzen, danach riß man ihm die Augen heraus und schnitt ihm Nase und Ohren ab. Noch lebend bat er um etwas Wasser, was Vitalis, seinen frommen Diener und Dolmetscher wunderte. Er sagte: "Wozu willst Du erquickt werden, wo Du doch nur noch ein verstümmelter Körper ohne allen Schmuck der Glieder bist? Mich dünkt, Du solltest eher Deinen Tod herbei wünschen als, von solcher Schmach betroffen, danach trachten weiter zu leben." Doch Emmeram antwortete ihm, daß man nicht eilig dem Tod zustreben dürfe. Vielmehr solle man ihn hinaus zögern, um durch fromme Fürbitten das Antlitz Gottes gnädig zu stimmen.

Neueren Forschungen zufolge fiel Emmeram einer massiven Hofintrige gegen Herzog Theodo zum Opfer. Man setzte die Leiche in der St. Georgs-Kirche bei. Die bald einsetzende Verehrung machte jedoch die St. Georgs-Kirche bald zu klein, und im 8. Jahrhundert entstand ein neuer Kirchenbau: St. Emmeram.

Martyrium des hl. Emmeram. Holzschnitt aus der Inkunabel des Steffen Arndes, Lübeck 1484


Das gewöhnliche Sterben

Nicht alle Heiligen starben auf spektakuläre Art und Weise. Dem gewöhnlichen Tod ging in der Regel auch ein gewöhnliches Leben voraus. Genauso still, wie sie gelebt hatten, starben sie auch, bescheiden, ohne eine letzte, außerordentliche Gebärde, ohne besondere Feierlichkeit. "Die Gewöhnlichkeit des Sterbens dieser Heiligen" ist, so Walter Nigg, "nachdenkenswert, denn darin liegt die Wahrheit verborgen, daß sich die echte Begegnung zwischen Gott und Mensch nie unter dem Beifall der Welt vollzieht." Das alltägliche, unauffällige Sterben mancher Heiliger kann als Zeichen dafür gesehen werden, daß Gott die Heiligen den Menschen zur Seite, nicht über sie gestellt hat.

Der heilige Bruder Konrad von Parzham war solch ein schlichter Mensch. Er arbeitete jahrzehntelang im Kapuzinerkloster von Altötting als Pförtner. Im Alter von mehr als 75 Jahren, im April 1894, konnte er seinen Dienst wegen verschiedener Altersbeschwerden nicht mehr verrichten. Aber noch in der Stunde seines Todes raffte er sich von seinem Lager auf und wollte zur Tür gehen, da er glaubte, daß der stellvertretende Pförtner die Glocke überhört hätte. Doch er brach zusammen; bis zu seinem Tod am 21. April 1894 sprach er kein einziges Wort mehr.

Das einsame Sterben

Der einsame Tod mancher Heiligen bildet die dritte Gruppe. Beispiele dafür geben uns Augustinus (354-430) und Ignatius von Loyola (1491-1556). Als Augustinus, Theologe und Geschichtsphilosoph, fühlte, daß er bald sterben würde, war er Bischof von Hippo, westlich von Karthago. Die Stadt wurde im dritten Monat von germanischen Vandalen belagert, als Augustinus an einem Fieber erkrankte. Er wollte nicht sterben, ohne vorher gründlich Buße getan zu haben. Teil dieser Buße war es, keinerlei Besuch mehr zu empfangen. Eine Ausnahme machte er nur für seinen Arzt und für die Diener, die ihm das Essen brachten. Bewußt suchte er in den letzten Tagen seines Lebens die Einsamkeit. Er ließ sich die Bußpsalmen auf Pergament abschreiben und an die Wand nageln; niemand störte ihn bei seiner ununterbrochenen Lektüre. Am 28. August 430 starb er, ohne die Sterbesakramente empfangen zu haben, denn auch kein Priester durfte sein Zimmer betreten.

Als der Spanier Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, sein Ende nahen fühlte, war er 65 Jahre alt. Er zog sich zunächst in ein Landhaus außerhalb von Rom zurück, kehrte aber dann doch in sein einfaches Zimmer in Rom zurück. Er wünschte von Papst Paul IV. den letzten Segen zu erhalten, obwohl er wußte, daß dieser ihm nicht wohlgesonnen war. Doch der Sekretär von Ignatius nahm die Bitte nicht ernst, da er nicht an sein baldiges Ende glaubte. Er begab sich wieder an seinen Schreibtisch und vertröstete Ignatius auf einen anderen Tag. Doch in dieser Nacht starb Ignatius, ganz allein, ohne päpstlichen Segen und ohne Sterbesakramente. Ignatius und Augustinus, erlebten wie viele andere Heilige auch ihre letzten Stunden allein. "Der Sterbende kann von Angehörigen, von Freunden oder einer Gemeinschaft bis an das Tor der Ewigkeit begleitet werden, aber den letzten Schritt muß er allein tun. In diesem Augenblick ist man allein, ganz allein. [...] Im Sterben ist der Mensch tatsächlich unvertretbar. [...] Diese Einsamkeit vor Gott ist jedoch nicht der Verlassenheit gleichzusetzen. [... ]".

Der schwere Tod

Manche Heilige starben einen besonders schweren Tod nach langwierigen Leiden. Zu ihnen gehören u.a. Katharina von Siena, Nikolaus von Flüe, Bernadette Soubirous und die hl. Lidwina von Schiedam. Die Mystikerin Katharina von Siena, 1347 geboren, hatte schon als Kind Visionen. Bereits in frühester Jugend widmete sie sich einer extremen Askese, was zur Folge hatte, daß sie Zeit ihres Lebens kränklich war. Sie lehnte es strikt ab, verheiratet zu werden, und trat im Alter von 18 Jahren dem dritten Orden der Dominikaner, den Mantellaten, bei. Sie pflegte Arme und Kranke, so im Pestjahr 1374 in Siena, und soll viele Menschen durch ihr Gebet geheilt haben. Sie setzte sich zudem für den Frieden zwischen den zerstrittenen Städten Italiens und für eine Reform der Kirche ein. Katharina starb im Jahre 1380 in Rom und zwar in St. Peter, wohin sie sich noch täglich geschleppt hatte. Ihre letzten Worte waren Sangue, Sangue (Blut, Blut).

Totenbild der hl. Bernadette Soubirous, 1879. Nevers, Kloster St.-Gildard

Auch Bernadette von Soubirous, der Seherin von Lourdes, war ein schweres Sterben beschieden. Schon als Kind litt Bernadette an Asthma-Anfällen; eine Lungenentzündung überstand sie. Bald nach ihrem Eintritt in das Kloster in Nevers erkrankte sie wieder, um nie mehr gesund zu werden. Ihre Leiden verschlimmerten sich derart, daß sie zur Messe in die Kapelle getragen werden mußte. Sie litt an einer schmerzhaften Knochentuberkulose und schwebte ständig zwischen Leben und Tod. Ihr Sterben begann im Dezember 1878 und zog sich über Monate hin. Ihr Zustand ähnelte mehr und mehr einem Martyrium. Sie starb am 16. April 1879 unter furchtbaren Schmerzen und Ängsten. Ihr angeblich unverwester Leib liegt in der Klosterkirche in Nevers. Sie wurde 1933 heiliggesprochen.

Das gelassene Sterben

Im Gegensatz zum schweren Sterben durften manche Heilige den Tod mit "wunderbarer Gelassenheit" erleben. Als Beispiel habe ich die hl. Elisabeth von Thüringen gewählt, die Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn. Bereits mit fünf Jahren wurde sie mit dem zehnjährigen Ludwig, dem Sohn des Landgrafen Hermann von Thüringen verlobt, zehn Jahre später, im Jahre 1211, heiratete sie ihn. Ihr Mann starb 1227 auf einem Kreuzzug in Brindisi, Elisabeth blieb mit drei Kindern mittellos zurück. 1228 trat sie in Marburg in den Dritten Orden ein. Sie widmete sich der Armen- und Krankenpflege und starb mit 24 Jahren im Jahre 1231. Bereits vier Jahre später wurde sie von Papst Gregor dem IX. heiliggesprochen. Im November 1231 war Elisabeth erkrankt. Es heißt, daß ihre letzten Tage von kindlicher Heiterkeit überstrahlt waren. Sie verschenkte ihre letzten Sachen und soll sogar noch ihre Gefährtinnen getröstet haben. Laut Walter Nigg entspricht der Bericht von Elisabeths Tod durchaus den historischen Gegebenheiten. Wenige Tage vor ihrem Tod hatte sie eine Vision von einem Vogel, der zwischen ihr und der Wand fröhlich sang und sie dazu bewegte, mitzusingen.

Das freudige Abschiednehmen

Das gelassene Sterben drückt innere Ruhe und Bereitschaft aus. Ähnlich verhält es sich auch mit dem freudigen Abschiednehmen, für das Franz von Assisi (1181/82-1226) als Beispiel dienen soll. Von seinem Sterben berichteten die zeitgenössischen Hagiographen. Stark geschwächt soll, so Thomas von Celano, der Heilige dem Tod fröhlich entgegen gegangen und ihn regelrecht eingeladen haben: 'Sei willkommen, mein Bruder Tod', habe Franziskus gesagt und seine Mitbrüder zum Singen aufgefordert: "Lob sei Dir, Du Herre mein, durch unseren Bruder, den leiblichen Tod; ihm kann kein Mensch lebendig entrinnen. Unheil wird jenen, die in Todsünden sterben. Selig sind jene, die in Deinem allheiligen Willen sich finden, denn der zweite Tod tut ihnen kein Leid an." Aus dem Evangelium als froher Botschaft hatte sich für ihn eine neue Art, zu leben und auch zu sterben ergeben.

Auch der hl. Wolfgang nahm freudig Abschied. Von Kaiser Otto I. im Jahre 972 zum Bischof von Regensburg ernannt, hatte dieses Amt bis zu seinem Tod am 31. Oktober 994 inne. Als Wolfgang in diesem Jahre die Donau entlang in das heutige Österreich reiste, fühlte er sein Ende nahen. Im oberösterreichischen Ort Pipping verstarb er in der dem hl. Otmar geweihten Kirche, vor dem Altar, nach Beichte und letzter Ölung. Seine Begleiter verwehrten den Menschen, die in die Kirche drängten, um den berühmten Bischof sterben zu sehen, den Zutritt. Doch dieser wies sie an, jedem Einlaß zu gewähren, der ihm beim Sterben zuschauen wollte: Das Sterben sei keine Schande, jeder solle sein Sterben beobachten, um für die eigene Todesstunde Erfahrungen zu sammeln. Wolfgang starb also in aller Öffentlichkeit und ordnete dies auch bewußt an, um den Menschen einen vorbildhaften, gelassenen Tod zu demonstrieren. Die Kanonisation fand am 7. Oktober 1052 durch Papst Leo IX statt. Das Grab des hl. Wolfgang befindet sich heute in der Wolfgangs-Krypta in der Kirche St. Emmeram. Doch erst im Spätmittelalter wurde er zur großen Regensburger Heiligengestalt.

Betende am Grab des hl. Wolfgang. Flügeltafel des Hochaltars von St. Wolfgang in Pipping, um 1480


Der Tod des Heiligen und die Menschen

Nach mittelalterlichem Glauben entschied sich das Seelenheil oft erst in der Sterbestunde: Die teuflischen Mächte setzten noch einmal alles in Bewegung, um der Seele habhaft zu werden. Zu den Schreckensvorstellungen zählte daher der schnelle und unerwartete, der "jähe" Tod. Davon unterscheidet sich die moderne Tabuisierung des Sterbens. Der Sozialhistoriker Arthur E. Imhof fordert deswegen in seinem Buch 'Ars Moriendi - Die Kunst des Sterbens einst und heute', daß jeder am besten für sich selbst bereits im frühen Erwachsenenalter damit anfangen solle, ein unverkrampftes Verhältnis zum Tod zu finden.

Die Kirche erklärte nicht den Geburtstag, sondern den Todestag eines Heiligen zu seinem Festtag. Dies besitzt seine tiefere Bedeutung: Der Todestag ist der wahre Geburtstag für das ewige Leben. Dies gilt nicht nur für die Heiligen, sondern für jeden Christenmenschen, oder in den Worten Walter Niggs: "Wenn ein Mensch im Glauben an die Ewigkeit stirbt, dann kann er dem Tod ruhig in die Augen schauen".

Literatur

Richard Benz (Hrsg.), Die Legenda aurea des Jacobus von Voragine. 8. Aufl. Heidelberg1975.

Bernhard Bischoff (Hrsg), Arbeo, Bischof von Freising über Leben und Leiden des hl. Emmeram. 2. Aufl. Regensburg 1993.

Hans Bleibrunner, Das Leben des hl. Wolfgang nach dem Holzschnittbuch des Johann Weyssenburger aus dem Jahre 1515. Landshut 1976.

Peter Dinzelbacher(Hrsg.), Europäische Mentalitätsgeschichte. Stuttgart 1993.

Franz Hiltl, Paul Mai, Du Wundermann Deutschlands. St. Wolfgang, eine Leuchte Gottes in dunkler Zeit. München 1989.

Arthur E. Imhof, Ars Moriendi. Die Kunst des Sterbens einst und heute. Wien/Köln 1991.

Hans D. Leicht, Heilige in Bayern. Lebensbilder von Afra bis Wunibald. München 1993.

Peter Manns(Hrsg.), Die Heiligen. Mannheim 1975.

Walter Nigg, Die Hoffnung der Heiligen. Ostfildern o.J.

André Ravier, Bernadette von Soubirous. Freiburg 1979.


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