DER  CYBERKRIEG

von "Thofi" (Beepworld, 11.10.2010)
(mit Anmerkungen von N. Dikigoros)

6. September 2007. Israelische Kampfbomber zerstören erfolgreich eine entstehende syrische Kernenergie-Anlage, völlig unbemerkt durch die teure syrische Flugabwehr. Statt heran nahenden Bombern zeigte deren Radar eine friedliche Simulation, durch eingeschleuste sog. Logikbomben israelischer Militärhacker ferngesteuert.

26. September 2010. Die Inbetriebnahme des iranischen Atomkraftwerks Bushehr wird durch einen vermutlich über verseuchte USB-Sticks eingeschleusten Computerwurm namens Stuxnet um mehrere Monate verzögert. Es ist die größte Schadsoftware-Operation der Geschichte. Experten sagen, dass nur Staaten wie USA und Israel in der Lage sind, Cyber-Attacken dieser Komplexität durchzuführen. (Da kann man einerseits den Israelis nur gratulieren; die Alternative wäre ein Bombenangriff gewesen mit möglicherweise verheerenden Folgen, nämlich der atomaren Verseuchung von Teilen des Irans auf Jahrzehnte hinaus; andererseits wird es nun wohl nichts mit der Beseitigung des Mullah-Regimes, denn man kann die von diesem ausgehende Gefahr eines Angriffs mit Atombomben offenbar auch so ausschalten; und manchen Regierungen ist es vielleicht lieber, wenn der Iran weiterhin von einer Horde Geisteskranker regiert wird, die ihn wirtschaftlich am Boden halten, als wenn er wieder zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten auf allen möglichen Gebieten wird, wie einst unter dem Shah-in-Shah, Anm. Dikigoros)

Standen wir nicht fast alle mal auf der Straße und haben gegen atomare Aufrüstung demonstriert? Ich kann Sie beruhigen, die A-Bombe ist out. Der Krieg der Zukunft wird völlig geräuschlos und deutlich effizienter, wenn auch nicht weniger verlustreich mit der @-Bombe ausgetragen: Atomkraftwerke versagen, Flieger stürzen ab, Energie-, Telefon- und Computernetze sowie das Finanzsystem brechen zusammen: die gesamte Infrastruktur einer modernen Gesellschaft versagt mit anarchistischen Folgen wie Pleitewellen, Hungersnöten, Plünderungen und Aufruhr.

Die Streitkräfte der USA und viele andere Staaten haben längst ihre Online-Armeen in Stellung gebracht. Auch Deutschland plant ein solches Kommando. (Es wird gerade aufgebaut, in Rheinbach bei Bonn, Anm. Dikigoros) Das Ziel ist die Dominanz im globalen Cyberspace. Aktiv sind diese Hacker in Uniform aber bereits heute, in Friedenszeiten. Sie schleusen jetzt schon winzige Schadprogramme, sog. Logikbomben, in die Steuerungs-Software strategisch wichtiger Systeme des möglichen Gegners, die im Konfliktfall dann ferngesteuert die Steuerungs-Software unter Kontrolle bringen. Da wird auch vor "befreundeten" Staaten nicht halt gemacht, wie der chinesische Hackerangriff auf deutsche Hightech-Unternehmen und sogar das Kanzleramt 2007 beweist. (Wer solche "Freunde" hat... aber von der Sorte sammelt die BRDDR ja gerne und reichlich, nicht nur die VRC, sondern auch die Türkei, "Palästina" u.a. Schurkenstaaten, Anm. Dikigoros)

Wenn der Cyberkrieg geschlagen, Internet und Infrastruktur weltweit zerstört ist, wird Krieg wieder mit Steinäxten ausgetragen werden statt mit Bomben oder der Tastatur, aber Krieg schafft sich trotzdem nicht ab, solange der Mensch die Erde bevölkert, meint

euer thofi.


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