[Inhalt]

SONETTE AN DIE MINNEHERRIN MARIA

Maria spricht: „Du jedoch mußt länger hier unten bleiben...
Jesus will sich deiner bedienen,
damit die Menschen Mich kennen- und lieben lernen!“
(Fatima)

„O Maria, die zarte Liebe, die sie zu dir tragen, ist die Wonne deiner Diener.“
(Marienlob)




1

Ich sah Maria tanzen ihren Tanz
Mit ihrer Schwester Mitka in dem Reigen,
Maria war von solcher Anmut Glanz,
Bereit, mir ihre Schönheit ganz zu zeigen,

Ich sah Marien Brüste schön sich spitzen
Durch ihrer weißen Seide reines Kleid,
Ich sah die Augen schelmisch blitzen,
In ihren Seelenfunken Ewigkeit.

Und die zuvor begonnen, ward erneut
Entflammt, erotische Marien-Minne,
Maria mich als schöne Dame freut
Im Geist der innerlichen Seelensinne.

Da wollt ich nichts als gleich dem Bräutigame
Zu knien anbetend vor der Minnedame!


2

Wenn eine Nonne zur Gitarre singt
Den Minnesang an Unsre Liebe Frau,
Gregorianischer Gesang erklingt
Vom Stern des Meeres überm Meeresblau,

Fühlt meine Seele innerliche Heimat
Im Lob Mariens, wahrer Gottesmutter.
Verheißungsvolle Frau, die Wabenseim hat,
Ist sie, ein Paradies von Seim und Butter.

Vließ Gideons ist sie, die Unbefleckte,
Geheimnisvolle Rose, Balsamstaude.
Ich lieb die Frau, die ewige, perfekte,
Sie ist die innerlichst zutiefst vertraute.

Tat ich sie kurze Zeiten nicht verehren,
Maria weiß mich wieder zu bekehren.


3

Maria unterweist im Hohen Lied,
Sie lehrt das Hohe Lied auf neue Weise.
Ich seh die junge Hirtin Sulamith,
Die Schönste in der Bäuerinnen Kreise.

Die Schönste aller Blumen, was ist das,
Was lehrt Maria mich die neuen Psalmen?
Sie liebt die Demut von dem sanften Gras,
Das neigt dem Wind sich mit dem zarten Halmen.

Doch ist sie auch die Lilie in dem Tal,
Die rote Rose ist sie makellos.
Mein nur im Traum geahntes Ideal,
Die unbefleckte Blüte ist ihr Schoß.

So sing ich meiner Minne A und O
Und bin der gute Hirte Salomo.


4

Mein nur im Traum geahntes Ideal
Ist Jungfrau und ist Himmelskönigin.
In meines Herzens innerm Tempelsaal
Anbetend warf ich mich der Herrin hin!

Im Zentrum zwar erwartet der Altar
Anbetung als des Lebens Opfergabe,
Doch mit der Nische ich vertrauter war,
Da ich Madonna angebetet habe.

So Gott der Herr ist Höchster in dem Herzen,
Doch thront im Throne meines Herzens, schau,
In Paradiesglück und in Todesschmerzen
Die traumgeborne ideale Frau!

Sie, meine Minneherrin, ist Maria
Dell Anima, ist Minne in Mania!


5

So wie ein Minnesänger Abschied nimmt
Von einer gottgeweihten Jesus-Nonne,
Johannes so die Abschiedsklage stimmt
Als Ode an beim Heimgang der Madonne.

Die Jesus-Minne des Johannes war
Marienminne auch von ganzem Herzen.
Maria war die Frau ihm offenbar,
Der Hoffnung Zeichen in des Todes Schmerzen.

Maria warf anbetend vor dem Thron
Des Ewigen als Priesterin sich nieder,
Auf Erden der Geliebte und der Sohn
Johannes sang anbetend Minnelieder.

Maria segnete vom Himmel, schau,
Johannes sah die offenbare Frau!


6

Schau Unsre Liebe Frau Sankt Marion,
Die heilige Maria von dem Walde,
Genau dir an, die Herrin in dem Thron,
Wie einer, der zum Grabe Christi wallte,

Betrachte deine heilige Madonne,
Die Jungfrau, Himmelskönigin, Maria
Dell Anima, die Frau im Kleid der Sonne,
Betrachte in erotischer Mania

Die Frau, betrachte sie mit innerm Sinne
Und drittem Aug im tiefsten Seelentriebe,
So wirst du finden Gott, die Herrin Minne,
Die Mutter Caritas, die Göttin Liebe!

Geh auf den Grund der Minne-Sympathie,
Dort ruht Frau Gottheit, deine Herrin, Sie!


7

Du bist die Schwester aller wahren Christen,
Die Schwester derer, die nicht glauben können,
Die Schwester mit den Aprikosenbrüsten
Der Armen, denen nichts die Reichen gönnen,

Die Schwester derer, die sich abgewendet
Von Gott und liebgewonnen diese Welt,
Die Schwester derer, die zu Gott gesendet
Der Tod, die wohnen still im Himmelszelt.

Du bist die Jungfrau rein und makellos,
Du bist die Jungfrau, Braut des Heiligen Geistes,
Du bist die Jungfrau mit dem Mutterschoß,
Das Mädchen du, das himmlische, du weißt es,

O Jungfrau, in dem Himmel Angetraute,
Du bist im Tal des Todes Balsamstaude.


8

Ich weihe dir den ersten Rosenkranz,
Des Perlen in der Mitternacht geleuchtet,
Die weißen Perlen von vertrautem Glanz
Hat oft mein Aug mit Tränentau befeuchtet.

Nur Ave gratia plena ward gebetet
Auf dieser Perlenschnur, der Tränenschnur.
Mit Nonnen übers Ave ward geredet,
Als immer tiefer ging der Schmerzen Spur.

Die Nonne betete im Karmelkloster
Den ganzen Rosenkranz der Kreuzesschmerzen,
Ich murmelte allein das Paternoster
Und rief Maria mit durchbohrtem Herzen!

Maria legte mich als ihre Perle ein
In ihres Schoßes Muschel, Gottes Schrein.


9

Am Weihnachtsfest des Großen Jahrs Zweitausend
Sah ich Madonna an dem Himmel schweben.
Der Geist der Weihnacht, sanften Säuselns sausend,
Madonna offenbarte mir, mein Leben.

Beweinend, ach, den Tod des kleinen Königs,
So rief ich doch im Schmerz: Es lebt das Lamm!
Aus Schmerzen auferstanden wie ein Phönix,
Gott wollte, daß ich werde Bräutigam.

Gott zeigte mir die Schönheit ideal
Der himmlischen Madonna mir als Braut,
Daß ich, der Vielgeliebte, sei Gemahl
Vollkommner Frau, im Innern angeschaut.

Im Innern ist der Himmel, da ich bin
Der Herzensfreund der Herzenskönigin.


10

Die deutsche Dichterin von Weisheit schrieb,
Die Weisheit von der ewigweiblichen
Maria, Gottes Liebchen, Gottes Lieb,
Beschreibend ihren unbeschreiblichen

Charme, Charme der Frau, der ewigfraulichen
Geliebten Gottes, welche angeschaut
In Liebe wird und in beschaulichen
Gebeten, die sie ist des Geistes Braut.

Die Jungfrau-Mutter schaut der Dichter an,
Indem er schaut die Schönheit an der Musen.
Die Gottesmutter liebt der Gottesmann,
Anbetend ihren offenbaren Busen,

Dieweil er sieht mit seinem Seelensinne
Madonna als Idee der schönen Minne.


11

Der anglikanische Poet verehrte
Die Sapientia bei Gottes Thron,
Der Dichter theosophisch Weisheit lehrte,
Sophias Schönheit sang er als Vision.

Da sagte er: O Hagia Sophia,
Sag an, Divina Sapientia,
Wer bist du? Die jungfräuliche Maria?
Bist du platonische Urania?

Ich sah Marias Schönheit ideal,
Die Muttermaid des Jesus Nazarenus,
Idee der Bilder im Ideensaal,
Maria, schöner als die Göttin Venus,

Maria, die Idee, mein Ideal,
Urschönheit Gottes – ich ihr Brautgemahl!


12

Ja, Christus trat des Nachts in meine Zelle,
Ich betete zu seinen Füßen an,
Den Tapfen seiner Füße, geistig-helle,
Anbetend Gott den Herrn als Gottesmann.

Und Christus sagte leise: Ich erlaube
Dir die Verehrung meiner Mutter-Maid!
Seit jener Stunde ich Maria glaube
Und bin der Mutter meines Herrn geweiht.

Maria kam als Unsre Liebe Frau
Zu mir und Mutter der Barmherzigkeit.
Da barg ich mich in ihrem Mantel blau,
An ihrem roten Rock und roten Kleid.

Und unterm Spott der Fundamentalisten
Ich barg mich betend an Marien Brüsten!


13

Da ging ich betend nachts zum stillen Hain
Und bat den Herrn und Gott ums Charisma
Der Ehelosigkeit, um Gott allein
Zu dienen in der Sapientia.

Ich liebte ja allein die Weiße Frau,
Im Inneren die Dame aller Damen,
Sankt Marion, die ich im Innern schau,
Ich liebte ja allein Marien Namen!

Ich wollte Minnesänger der Madonne
Und Brautgemahl der Gottesweisheit sein.
Mein Leben, meine Hoffnung, meine Wonne
Die Weisheit der Madonna war allein.

Und Gott der Geist gab mir das Charisma
Der Ehe mit der Sapientia.


14

Da sprach zu mir der Herr, die Herrin Chockma:
Geh du bei meinem Lehrstuhl in die Schule!
Und Petri Lehrstuhl lehrte mich das Dogma,
Frau Weisheit sprach von des Apostels Stuhle.

Die Weisheit speiste ich wie Seelenfutter
Der makellosen Jungfrau ohne Fehle,
Der Gottgebärerin, der Gottesmutter,
Der Himmelskönigin mit Leib und Seele.

Ich schrieb die Weisheit in mein Tagebuch,
Man sagt ja nie genug von Sankt Maria!
Marias Ave löste Evas Fluch,
Maria scheint die Hagia Sophia!

Frau Weisheit ward mir Schutzfrau und Beschirmung,
Sie lehrt durch mich die Jünger bei der Firmung...


15

Maria Metanoia will ich singen,
Maria Metamelia von Zypern,
Zu ihrem Fuße mit den goldnen Schwingen
Im Staube wanden sich die wilden Vipern!

Madonna mit der goldenen Granate,
Du saßest mit dem Sohn im Kreis von Knaben,
Ich war dein Priester in der Kemenate,
Dir weihend alle meine Geistesgaben.

Ich lebte nur der zyprischen Madonne
Und ihrem kleinen Kinde Nazarenus,
Die zyprische Madonne meine Wonne,
Vollkommener und liebender als Venus,

Maria Aphroditissa, Stella Maris,
Panhagia, Urania, Pan-Charis!


16

Ich sah Maria mit dem braunen Haar,
Sie fesselte mich mit den langen Locken,
Ich lag in ihrem Haar, wir zwei ein Paar,
In ihren Haaren Hennablumenglocken.

Sie zog mich an den scharlachroten Mund,
An die rosinenrote Schnur der Lippen,
Ich trank an ihrem Munde mich gesund,
Zu saugen fest, nicht nur so leicht zu nippen!

Maria senkte mich in ihren Armen
In ihre große Gottesruhe ein,
Ich sank hinab in Gottes Allerbarmen,
Wie in des Himmels Meer ein weißer Stein.

Maria, meine schöne Minne, du
Versenkst mich weißen Stein in Gottesruh!


17

Ich schaute die Madonna in dem Sessel,
Sie plauderte mit einem Weisen Weisheit,
Ihn fesselnd sanft mit ihrer Schönheit Fessel,
Mit ihrer Demut, Sanftmut, innern Leisheit.

Ich sah das nackte Kind auf ihrem Schoß,
Sah den geliebten Sohn in ihren Armen,
Das Kleid ihr lösend von der Schulter los
Im Sommer, dem von Gottes Liebe warmen.

Ich sah Madonna in dem Sessel sitzen
Als die Apostelin im Weisheitsthron,
Ich sah voll Charme Marien Grazie blitzen
Und Mutterliebe lächeln süß dem Sohn.

Madonna in dem Sessel in dem Saal
Der Gottesliebe war mein Ideal.


18

Maria offenbarte charismatisch
Sich nicht als Mutter, sondern als die Braut,
Ich suchte nur die Seelenbraut emphatisch,
Als junge Braut mein Geist Madonna schaut.

Prophetisch hat der Diakon gepreist
Die Königin des Friedens, Gottes Frau,
Als junge Braut, vermählt dem Gottesgeist,
Das Himmelsmädchen war des Sehers Schau.

Der Syrer Ephräm als des Geistes Zither,
Der Dichter auch des Hymnus Akathistus,
Sie sangen von der Mutter aller Mütter
Und Mutter Gottes, die geboren Christus,

Daß sie im Brautgemach ist anvertraut
Dem Minner als sein Mädchen, seine Braut!


19

Ich weihe dir, Maria, meine Leiden,
Ich weihe dir die dunkle Nacht der Seele,
Ich weihe dir die Schwerter aus den Scheiden,
Ich weihe dir mein Kreuz, das ich erwähle,

Ich weihe dir, Maria, mein Alleinsein,
Ich weih dir die totale Einsamkeit,
Ich weihe dir mein Selbst, es soll ganz dein sein,
Mein nacktes Ich sei dir allein geweiht,

Ich weihe dir das Herz in meinem Herzen,
Mein Herz sei deinem Herzen nur geweiht,
Ich weihe dir die Schönheit und die Schmerzen,
Ich weih dir meiner Liebe Lust und Leid,

Ich weih mein immerwährendes Gebet
Durch deine Mittlerschaft der Trinität.


20

Ob ich die vielgeliebte Frau begehre
Als meiner Seele süße Sulamith
Und liebe die Holdselige und Hehre
Als Braut im Geiste und mein Hoheslied,

Ob ich Maria als Marien Heros
Im mystischen Verlangen voller Huld
Begehre mystisch durch den Mittler Eros
Und Göttin preise sie im Minnekult,

Ob ich den Gott der Liebe selber feire
Und brenne in der Weißglut meiner Minne,
Mich meinem Bräutigam als Braut verschleire
Und bin des Leibs des Vielgeliebten inne,

Wie San Juan im tiefsten Seelentriebe
Ich bin verliebt und liebe nur die Liebe!


21

Indem ich mich vereinige Marias
Gebenedeitem unbeflecktem Herzen,
In ihr vereinige ich mich Messias
Mit Liebeslust und bittern Liebesschmerzen.

Indem ich mich vereinige Maria,
Entdeckte ich im unbefleckten Schoß
Der Lieben Frau die Hagia Sophia,
Die feminine Gottheit makellos.

Indem ich mich vereinige Messias,
Dem Bräutigam, des Kosmos Architekt,
Vereinige ich Hagia Sophias
Allgottheit ich mich rein und unbefleckt.

Wohl denen, die zur Pilgerfahrt sich rüsten,
Sie werden ruhen an Marien Brüsten!


22

Der Bräutigam kam in den Liebesgarten,
Dort suchte er die Braut zu süßen Lüsten,
Er grüßte zärtlich sie mit minnig-zarten
Grußreden, warb vor ihren bloßen Brüsten.

Das Einhorn fing der reinen Jungfrau Schoß,
Das Horn des Einhorns rühm ich im Sonett.
Sie lag im Blumenliebesgarten bloß,
Sie war so sanft wie Salomonis Bett.

Die Braut war vor dem Bräutigam so bang,
Von Liebesäpfeln ist sie eingeschlafen.
Und der Gemahl die Liebe Frau bezwang,
Das Mädchen Gottes in der Ehe Hafen.

Wie Sonne war das Kleid der Sulamith
Und Salomo war wie ein Hohes Lied.


23

Ich war in einem dunklen Tempelraum,
Da war es in dem Innern tiefe Nacht,
Da schaute allumher so schön wie Traum
Madonna voller Schönheit süß und sacht.

Da schaute ich das Antlitz der Madonne,
Im goldnen Maß der Frauenschönheit sie
War mein Entzücken, meine höchste Wonne,
Anbetend sank ich vor ihr in die Knie!

Wie Apfelduft der Odem ihrer Nase
Und eine Scharlachrose rot ihr Mund,
Im Jubel überschäumender Ekstase
Ich küsste ihre Lippen liebeswund!

O menschlich-göttliche Madonna pur,
Dein Musenkuß macht mich zum Troubadour!


24

Ich will hier in dem Heiligtum von Lourdes,
Da alle meine innern Sinne toben,
Maria, wie in einer Neugeburt,
Mich dir als meiner reinen Braut verloben!

Ich sah die Jungfrau nur der schönen Minne,
Ich sah der Kirche Gottesmutter nicht,
Madonna jung war meiner Seele inne,
Madonna in der Minne Sonnenlicht.

Hier vorm Altar und hier vorm Tabernakel
Madonna wähle ich zur Lieben Frau,
Die unbefleckte Jungfrau ohne Makel
Ich als Madonna meiner Minne schau.

In Gegenwart der Gottheit Ich-bin-da
Ich sag zur Lieben Frau Maria Ja!


25

Maria sprach: Du hast so lang gefleht
Und lang um meine Liebesgunst geworben,
Um mich mit immerwährendem Gebet
Geworben, bist vor Liebe fast gestorben –

Nun gib du auch Maria ganz dich hin,
Wie du ersehnt und wie du es versprochen,
Nun schenk mir deiner Seele Lebenssinn,
Ich habe dir ja nie das Herz gebrochen!...

So wie du Ja zu mir gesprochen hast,
So sag für immer jetzt dein Ja zu mir.
Ich bin die Hilfe, die gut zu dir passt,
Ich gebe ganz dir meiner Zierrat Zier...

In Gegenwart der Gottheit Ich-bin-da
Maria sagt zur dir, mein Liebling, Ja!


26

Ich war ja auch im sonnenheißen Lande
Und hab im Staub gelebt und hab geliebt
Und sah die Grazie im Scheingewande,
Die Trösterin, da ich von Schmerz betrübt.

Das menschlich-göttlich lichte Sonnenweib
Sah ich als junge Diva voll der Charis,
Weltseele Gottes in dem Pneumaleib
War schöner sie als Venus war vor Paris.

Pan-Charis sing ich Unsre Liebe Frau,
Die Juno ist im hoheitvollen Schreiten,
Ist Venus im charmanten Lächeln, schau,
Minerva ist sie, weisheitsvoll zu leiten.

Pan-Charis, die Dreieinigkeit der Göttin,
Ist Frau Maria, meine Seelengattin!


27

Mohammed sang als eine Nachtigall
Maria, die geheimnisvolle Rose,
Mohammed mit Gerichts Posaunenschall
Maria als das Zeichen sang, das große.

Die Rosa Mystica im Paradies
Besang die Nachtigall mit süßem Piep,
Maria war die Muse des Hafiz,
Geheimnisvolle Freundin sie, sein Leib.

Mit allen Namen Gottes klingt ein Name
Mit für die ewiglich geliebte Frau,
Schau an die Schönheit deiner Minnedame,
In ihrer Schönheit Gottes Schönheit schau!

So wie Suleika liebte weiland Hatem,
Maria liebe ich mit Gottes Atem!


28

Ich schaute Eva vor dem Sündenfall,
Ich schaute Chawwa in dem Paradies,
Ein bloßes Weib im langen Lockenfall,
Wie eine Menschengöttin wundersüß!

Ich sah den Sündenfall, des Leibes Sterben,
Der Schlange Zischen und den Sündentod,
Im Leben schon das leibliche Verderben
Und Sünde in der Seele scharlachrot.

Ich sah die Neue Eva, sah die Frau,
Die aufgeschlossen neu das Paradies,
Sah Unsre Liebe Frau in trunkner Schau
Wie eine Menschengöttin wundersüß!

Ich war in trunken mystischen Gebeten
Bei Unsrer Lieben Frau im Garten Eden!


29

Wenn dich der Dämon in den Selbstmord jagt,
Der Pfaffe schickt dich in das Irrenhaus,
Die Kirche alle Tröstung dir versagt,
Du hauchst schon fast den Lebensatem aus,

Wenn Frauen, die mit Weißglut du geliebt,
Nur deines Lebens Mörderinnen sind,
Wenn dich die falsche Freundschaft nur betrübt
Und dich nicht tröstet das geliebte Kind,

Dann schreie zu Maria in der Nacht,
Ein Waisenkind im Universum du,
Die Mutter in dem Himmel aber wacht,
In Todesschmerz schenkt sie dir Gottesruh!

Du schreist den Rosenkranz der Höllenfahrt,
Nichts als Maria dir sich offenbart!


30

Wenn liest der Lektor aus der Bibel vor:
Gerechter Josef, fürchte du dich nicht,
Maria mit der Jungfrau Hymen-Flor
Zur Frau zu nehmen, sie, der Liebe Licht;

Dann scheue dich auch nicht, gerechter Christ,
Maria in dein Hochzeitshaus zu führen.
Sie, die die keusche Braut des Josef ist,
Sie wird dich auch zum Bräutigame küren.

Wie du dich schon verlobt Maria hast,
So schließe mit Maria nun die Ehe!
Die Braut des Geistes sie, der Seelengast
Führt tief dich in der Seelengattin Nähe.

Im Matrimonium Mariae sollst du schlafen
Mit Gottesliebe in der Ehe Hafen!


31

Ich singe das Marienleben rein,
Wie Anna eine Tochter sich erbat,
Das Kind trat in den Tempel Gottes ein,
Sie Josef sich zum Mann erkoren hat,

Maria von dem Engel ward gegrüßt,
Jungfräulich hat den Gottessohn geboren,
In Kana hat die Hochzeit sie versüßt,
Am Kreuz sah sie den Gottessohn verloren,

Der Herr gab sie zur Mutter allen Christen,
Zu Pfingsten sie empfing den Geist des Herrn,
Gott rief Maria zu der Wonne Küsten,
Im Himmel leuchtet sie als Morgenstern!

Die Hagia Sophia meiner Gnosis
Maria ist, ist Göttin aus Theosis!


32

Maria als Ikone Gottes sang
Ich nach der Weisheit tiefer Therapeuten,
Das feminine Antlitz Gottes hang
Als Bild bei mir, vom weisen Mann zu deuten,

Sie, das Gefäß und die kristallne Vase,
Der samenlose Acker mit der Blume,
Geliebte meiner mystischen Ekstase
Und Inbegriff von Gottes Heiligtume,

Geheimnisvolle Rose ohne Dornen,
Die mystisch und erotisch Gott erblüht,
Die makellose Mutter der Erkornen,
Die Jungfrau, die in lichter Weißglut glüht,

Die Frau, die Gott sich freite makellos,
Gewissermaßen Gottes Mutterschoß!


33

Maria mit dem süßen Angesicht
Und schöngewölbten schamerglühten Wangen,
Ich sah das kleine Jesuskind so dicht
An deinen makellosen Brüsten hangen,

Den Schleier heben von den bloßen Brüsten,
Ich sah das Jesuskind mit Vollgenuß,
Wie seine Lippen deine Wange küssten
Und deinen Mund mit kindlich reinem Kuß!

O du mein benedeites Jesuskind,
Nun laß mich auch mit himmlischen Genüssen
Marien Brüste, die vollkommen sind,
Und Mund und Lippen heißer Liebe küssen!

Was Gott genoß in irdischem Genuß,
Ich will den Himmel auch: Marien Kuß!


34

Allkönigin der Griechisch-Orthodoxen,
Allkönigin, Panhagia Maria,
Die Esel brüllen dir, dir brüllen Ochsen,
Du Liebesgöttin Hagia Sophia!

Allkönigin, du ewigweibliche
Idee des Universums, Gottes Frau,
Du Himmlische, du unbeschreibliche
Allgöttin in des Minners trunkner Schau!

Du wandelst durch den Kosmos, Liebe Frau,
Dein Sternenmantel ist wie blaue Nacht,
Alleinheitsliebe bist du, Blume blau,
Die Gottes Eros nächtlich mir entfacht,

Die führte mich durchs All zu Gottes Thron,
Wo Liebe sich mir gab in Kommunion!


35

Im Schloßpark saß ich unter einer Buche
Und freute still mich an der Sonne Glorie,
Ich las in einem neuerworbnen Buche
Die Botschaft Unsrer Frau von Medjugorje.

Und Licht und Schönheit kam und Glück und Frieden
Zu mir herab vom Munde der Madonne,
So glücklich wie ein Kind war ich hienieden
Und sah im Geist die Jungfrau in der Sonne.

Wie lieblich sind der Botin bloße Füße
Auf Hügeln, die den Frieden uns verkündigt!
Ein Lustgeschrei kam von des Himmels Süße:
Du liebe Gott! Und wenn die Welt auch sündigt,

Gibt sich der Fromme hin der Jungfrau süß,
Er lebt auf Erden schon im Paradies!


36

Ich sah in einer geistigen Vision,
Die tief sich mir in meine Seele grub,
Johannes Paulus, den Mariensohn,
Anbetend vor der Frau von Guadelupe.

Ich sah die Jungfrau, sah das braune Mädchen
Und brach in heiße Liebestränen aus,
Ein Bild gewoben wie aus Seidenfädchen,
Kam als Geschenk Liebfraue in mein Haus.

O meiner Seele höchstes Ideal,
Du Gottesschönheit wahrhaft unbeschreiblich,
Du Sulamith, ich will dir sein Gemahl,
Du Frau der Offenbarung ewigweiblich,

Du schöner selbst als Sulamith ägyptisch,
Du Frau der Offenbarung apokalyptisch!


37

Ich sah die schöne Braut des Zimmermannes,
Er baute ihr ein Haus in Nazareth,
Maria selbst, die Zimmermännin, kann es
Errichten, daß es wie ein Tempel steht.

Ich sah Madonna selbst mit einem Hammer,
Ich sah sie treffen sicher jeden Nagel.
Ihr Schlafgemach als reiner Jungfrau Kammer
Verschleiert war, der Liebe Tabernakel.

Ich sah vor meinem Sinn die sterbliche
Geliebte, meinen Schmerz und meine Wonne,
Und sah im Geiste die unsterbliche
Geliebte, meine Minne und Madonne,

Und Gott gab mir zur Frau nicht Abigail,
Gott gab Maria mir zu meinem Heil!


38

Wohl Frauen gibt es, die sind reizend schön,
Doch folgst du ihnen, findest du nur Schmerzen,
Verseufzt dein Leben elend mit Gestöhn,
Du stehst als Minner vor verschlossnen Herzen!

Nicht so Maria! Sie kommt in der Nacht,
Allein des Nachts in meine Einsamkeit,
In Glorie die Allgeliebte sacht
Schlüpft leis zu mir im feinen Seidenkleid,

Der Pneumaleib im Lichtkleid negligent
Sich bettet neben mir zu meiner Lust,
Mein Geist anbetend ihren Geist erkennt,
Die Liebe in der makellosen Brust!

Am Morgen leise die Madonna scheidet,
Erneut mit Herrlichkeit des Herrn bekleidet!


39

Wenn lieblos eine Frau mit ihrem Wandel
Dir Wermut gibt und Schierlingskraut zum Futter,
Heil dir, wenn mit dem lichten Himmelsmantel
Großmutter kommt als deine wahre Mutter!

Dann lernst du von der seligen Großmutter
Die Macht bedingungsloser Mutterliebe,
Die Jungfrau du erkennst als Gottes Mutter,
Die Mutterheimat deiner tiefsten Triebe.

Der Gottesmutter Busen, weiß wie Butter,
Der benedeite Busen ohne Spott,
Trägt voller Mutterliebe dich zur Mutter
Der Schönen Liebe, deinem Mutter-Gott!

Und du erkennst im Herz der Muttergottes
Die benedeite Mutterliebe Gottes!


40

Der Mystik Eros lehrten mich die Weisen,
Frau Weisheit anzubeten in der Minne.
Die hohe Herrin in den Sphärenkreisen
Im Brautgemach des Herzens ist mir inne.

Ist männliche Erotik religiös,
So betet er das Weib als Göttin an,
Die Religion erotisch mich erlös,
Frau Gottheit neige sich zum Gottesmann!

Die Weiber heiligen die Gottesmutter
Als große Mutter aus dem Matriarchat,
Die Mutter honigsüß und weiß wie Butter
Dem religiösen Mann im Gottesstaat

Madonna ist der Mystik und des Eros,
Madonna Göttin und der Minner Heros!


41

Die Frauen wandelnd auf der Weisheit Spur
Betrachten Jesus Christus und Maria
Und schauen an die göttliche Natur
Der femininen Hagia Sophia.

In sieben Schleiern ist die Maid Torah
Die griechische Sophia auch der Gnosis,
Sie ist die Schechinah der Kabbala
Und inkarniert in Jesus zur Theosis.

Im Sohn-Geliebten Jesus, dem Messias,
Die Hagia Sophia inkarnierte,
Der Auferstandne ist Triumph Sophias,
Die Christ-Sophia mich zur Gottheit führte,

Zur Schönen Liebe, die ich selig schau
Im Paradiese in Gestalt der Frau!


42

Ich schaute an die ewigweibliche
Idee der Göttin-Frau als Minner-Heros,
Ich sah der Schönheit unbeschreibliche
Gewalt und Übermacht von Gottes Eros,

Urmutter Eva schaute ich im Hain,
Die große Mutter aller Fruchtbarkeit,
Sah Helena im Sommersonnenschein,
Vermeidung allen Kleides war ihr Kleid,

Ich sah den Eros in der Devotion
Verehrungsvoll im Geiste vor Maria,
Des Eros Weisheit selbst im Gottesthron,
Ich sah erotisch Hagia Sophia,

Der Mittler Eros führte mich zur Schau
Der Schönen Liebe in Gestalt der Frau!


43

Was Dante war die selige Beatrix,
Die er als Führerin der Seele sah,
Das war Maria mir als Mediatrix,
Des wahren Glaubens Sapientia.

Wie Dante wollt ich nur der Herrin dienen,
Des Jenseits Seele war die Lieblingin.
Maria sang katholisch ich Terzinen,
Der ich Marias Minnesänger bin.

Ich sang der Kirche Mariologie
Im schönen und didaktischen Gedicht.
Mariens Leben mir diktierte sie,
Die Jungfrau Gottes in dem Leib aus Licht.

Verlöbnis sang ich, Himmelfahrt im Tanz,
Und betete gereimt den Rosenkranz.


44

Ich sah die Muse schwanger mit dem Keim,
Als ob sie zeugend einst erkannt mein Geist.
Die schwangere Madonna sang mein Reim,
Mariens Leibesfrucht mein Odem preist.

Auch sah ich Doktor Faust an seinem Ende,
Gestorben ist er in Marien Schoß
Und ist in ihres Schoßes Sakramente
Geboren neu, glückselig makellos.

Wir leben alle ja im Schoß Marias,
Gebären wird sie sterbend uns ins Leben,
Marien Schoß, der Himmel des Messias,
Wird uns als Gottes Paradies gegeben!

Ich sterbe in Maria, dort zu suchen
Mein Grab in Sankt Marien Mutterkuchen.


45

Ich sah Maria in dem Kindsbett liegen
In der Vision der russischen Ikone,
Ich sah sie liebevoll im Arme wiegen
Den Säugling, ganz vereinigt sie dem Sohne.

Sie lag in einem weißen Himmelsbette
In einem purpurnen und blauen Kleid.
Die schöne Liebe waltend an der Stätte
Kam auf die Erde aus der Ewigkeit.

Die Gottesmutter mit dem Gottessohn
War offenbar mir im Ideensaal,
Das Kindsbett war der Gottesmutter Thron,
Die Gottesmutter, ganz mein Ideal,

Idol war meiner Spiritualität,
Gott-Mutter gleich in Ihrer Majestät!


46

(...........................................................
...........................................................
............................................................
...........................................................)

Wie Inder sich der Göttin Vulva weihten,
So weihte ich mich in des Eros Schwall
Marien Schoß, den Gottes Geister freiten,
Marien Schoß mein Zentrum war im All!

Des Universums Zentrum war der Schoß
Mariens, paradiesischer Genuß
Ward meiner Seele selig körperlos
In meiner Gottheit großem Uterus,

Da war ich, meiner Gottheit Schoß geweiht,
Im Uterus im See der Seligkeit!


47

Der Geist sprach: Suchst du Unsre Frau Maria,
So geh den Weg der Frau von Medjugorje.
Sprich: Christus, meine Hagia Sophia,
Führ mich hinan in deines Gottes Glorie!

Wer ist denn die geheimnisvolle Weisheit,
Die mich so liebend nimmt an ihre Brüste?
Mysterium mysteriöser Leisheit
Orakelt Gott: Sophia, das ist Christe!

Du schwöre Treue Hagia Sophia,
Athene von Odysseus nicht und Rhesus,
Denn wenn du beichtest Unsrer Frau Maria,
Maria spricht: Die Weisheit, das ist Jesus!

Der mütterliche Gott, so sagt das Dogma,
Das ist die immanente Gottheit Chockmah!


48

Wenn du die Göttin suchst, die schöne Venus,
Bezaubert dich der Göttin süße Mythe,
Dann sprich: Ich eigne Jesus Nazarenus,
So weiche von mir, Kypris Aphrodite!

Maria Aphroditissa ehren Griechen
Auf dem Olymp von Zypern in dem Meer.
Doch sollst du in der Kirche Weihrauch riechen:
Maria Aphroditissa liebt dich sehr!

Maria Aphroditissa deine Triebe
In Ganzhingabe weihe ohne Spott.
Der Geist spricht: Gott, das ist die Schöne Liebe,
Die Schöne Liebe ist allein dein Gott!

Der Herrgott war Gregorius von Nyssa
Urschönheit, die Urgottheit – Aphroditissa!


49

Ich glaube aber an die Trinität:
Jehowah sei der Ewige gepreist,
Sophia vor dem Herrn als Liebling steht,
Und Ruach ist die Liebe, Heilig Geist!

Jehowah freit Sophia, Lieblingin
Sophia ist des Ewigen, des Herrn,
Frau Weisheit aber und der Gott Ich-bin
Maria schufen als den Morgenstern.

Maria ist das Sakrament des Geistes,
Maria-Ruach kontempliert mein Geist,
Der Geist ist Gottes Muttertum, so heißt es,
Mein Geist die Mutterliebe Gottes preist.

Ja, diese trinitarische Sophia
Gepredigt hat mir meine Frau Maria.


50

Ich sah im Inneren mein Ideal,
Das war nicht mehr die äußre Frau, die sterblich,
Das war Idee aus dem Ideensaal,
Der Schönheit war die Zeit nicht mehr verderblich.

Das war die schwarze Jungfrau meiner Seele,
Schwarz war das Kleid, das Auge und das Haar
War schwarz. In dunkler Nacht ich anbefehle
Mein Seelenfünklein Notre Dame Noire.

Erotisch war sie auch und reizumhangen,
Die schwarzen Augen voll der Liebesglut,
Am nackten braunen Arme goldne Spangen,
Das schwarze Haar war lange Lockenflut.

Die schwarze Jungfrau meiner Seele war
Frau Weisheit oder Notre Dame Noire.


51

Wie Judith war die Seelenjungfrau auch,
Die zog die schwarzen Witwenkleider aus,
Sie kleidete in Liebreiz sich und Hauch,
Geschmückt die Reize ihres Körperbaus.

Der Geist der Weisheit schrieb mir von der Mode
Der schönen Judith, der Verführungskunst,
So Seide sang und Schmuck ich in der Ode
An Judith und des Holofernes Brunst.

Sandalen schön um die geschminkten Füße,
Bestickt mit Blumen leichtgewobne Seide,
Die Perlenschnüre um der Brüste Süße,
Die Schminke noch erhöht die Augenweide.

War Judith wie die Charis des Homeros,
Ein Vorbild der Madonna voll des Eros.


52

Wenn in der Kirche Weiber plappernd lärmen
Und feiste Pfaffen leere Torheit schwatzen,
Dann wirst du heimlich von Maria schwärmen,
Die schön ist wie die schlanken schwarzen Katzen.

Die schwarze Jungfrau wohnt in meiner Schwermut
Wie auf dem Karmelberg in einer Höhle.
Frau Welt reicht uns des bittern Bechers Wermut,
Die schwarze Jungfrau einigt sich der Seele.

Madonna in der schwarzen Mitternacht
Ist finster wie der Gottheit finstres Licht.
Im tiefsten Dunkel meiner Seele wacht
Maria mit dem braunen Angesicht.

Und kommt die Nacht, die Erde einzuschwärzen,
Die schwarze Jungfrau strahlt in meinem Herzen!


53

Die ich im Innern sah, das Mädchen Psyche,
Das war ja nicht mehr eine Erdenfrau,
Die Erdenfrau war fern und ihre Flüche,
Die Innenfrau sah ich in innrer Schau.

Das Mädchen Psyche war wie die Madonne
Von Sanftmut, Demut und von frommer Leisheit,
Voll Gottes Eros, Paradieses Wonne,
Maria war sie, Spiegel der Frau Weisheit.

Es sprach ein alter weiser Mönch: Ich sehe
Die Weisheit führen dich nach Gottes Willen,
Die leidenschaftliche Marien-Ehe
Wird deine Sehnsucht nach den Frauen stillen.

Maria meine Seelenruhe schafft
Durch ihrer Ganzhingabe Leidenschaft!


54

(...........................................................
..........................................................
.........................................................
..........................................................)

Die wahre Kali aber von Kalkutta
War dreißig Jahre in der dunklen Nacht
Der mystischen Union, die große Mutter
Teresa, die sich Christus dargebracht.

Ostindiens Kinder sind wie Jesuskinder,
Die Mutter liebt die Armen dieser Welt,
Westindiens Kinder aber auch sind Inder,
Die Liebe schenke ihnen, nicht das Geld.

Teresa lehrte mich die Weisheit, daß
Gott ist die Große Mutter Caritas!


55

Frau Weisheit sprach: Sieh, deine Jungfrau Psyche
Ist eine wunderschöne Meerjungfrau.
Unliebe brach ihr Herz durch bittre Flüche,
Du weinst im mütterlichen Meeresblau,

Das Meer, das Meer ist deine große Mutter,
Und du, du bist die Venus von Florenz.
Unliebe laß zurück im öden Kutter,
Steig du an Land und in der Liebe Lenz

Und steig hinan und sei ein Geist im Äther
Und wende dich den lieben Kindern zu,
Ermorden wollten ihre bösen Väter
Die Kinder, schenke ihnen Liebe du!

O Meerjungfrau, o Venus von Florenz,
Gott-Mutter spiegle in der Immanenz!


56

Ha, ich bin glücklicher als Sankt Maria,
Ich sage das in Wahrheit, fern des Spottes,
Ich habe doch die Königin Maria,
Maria hat doch keine Muttergottes!

Oh Vierge Marie, je t’aime, l’amour de Dieu!
Du lehrst mich süße Weisheit lieblich lind
Durch Briefe von Therese von Lisieux,
Die spielte selig mit dem Jesuskind!

Maria, spiel ich mit dem Jesuskind,
Soll Jesus als ein Spielzeug mich gebrauchen,
Poeten wie ein Kinderspielzeug sind,
Wie Spielzeugschwäne in das Meer zu tauchen.

Es spielt das Jesuskind mit mir, dem Ball,
So spielt das Jesuskind auch mit dem All!


57

Madonna, hohe Dame von Florenz,
Lebendiger als das Idol von Marmor,
Die Minnedame bist du in dem Lenz,
Du kommst zu mir mit Gottes reinem Amor.

Madonna, in des Frühlings goldner Ära
Bist du die Minnedame von Florenz,
Die Königin der Blumen, Primavera,
Bekleidet mit der Seide Transparenz.

Madonna, gratia plena! Bei Akazien
Sah ich dich wandeln mit den Charitinnen.
Die Eine Göttin Charis in drei Grazien –
So muß ich Gottes schöne Liebe minnen!

Des Jesuskindes reine Mutterbraut
Bist du, wie Botticelli dich geschaut.


58

Als in des Zwölften Pius Hospital
Ich trat zum Bilde der Madonna hin,
Mit Opferkerzen trat zum Ideal,
Maria sprach zu meiner Angst: Ich bin

Die Knotenlöserin, ich löse Knoten
Und tödliche Geflechte in der Brust!
Die Knotenlöserin will dich als Boten
Der Liebe senden voller Himmelslust.

Ich bin die Fraue aller Völker, mahnen
Will ich die Völker ohne Unterlaß
Und sage zu den Christen der Germanen:
Stets dient der großen Mutter Caritas!

Der Richter Jesus ist die schöne Liebe
Und richtet Seelen nach dem Maß der Liebe!


59

Maria sprach: Ich rief dich früher fort
Vom süßen Brautgemach der fremden Frau
Und mahnte mit der Weisheit ernstem Wort:
Zu sehr nicht nach verbotnen Reizen schau.

Es führt der Pfad der fremden Frau zur Hölle,
Ins Totenreich hinab zu Qual und Schmerzen!
Frau Torheit auch bereitet dir die Hölle,
Die lieber möchte mit dem Satan scherzen!

Frau Torheit weise du zurück entschieden,
Frau Torheit überlaß dem Dämon Baal.
Frau Weisheit wähle du zu deinem Frieden,
Frau Weisheit sei du geistlicher Gemahl!

Ich bin dir doch Verlobte, sprach Maria,
In mir erkennst du Hagia Sophia!


60

Die Weisheit lehrt die Schönheit und den Eros,
Daß diese Frau, die ich im Innern seh,
Die meine Göttin und ich bin ihr Heros,
Das ist der Schönheit reine Ur-Idee.

Der Eros, der mich zu der Schönheit zieht,
Der Eros zieht mich zu der Ur-Idee,
Die meine Seele in dem Gleichnis sieht,
Bis meine Seele die Urschönheit seh.

Die Schönheit ist die unbeschreibliche
Idee, die Form der Formen im Schamott.
Urschönheit ist die ewigweibliche
Idee und ist die Lieblingin bei Gott.

Mitgöttin Gottes ist sie, Licht vom Licht,
Ist Gottes feminines Angesicht!


61

Ich sah die Minneritter im Turnier,
Der eine diente der Aspasia,
Der andre Minneritter diente dir,
Der Göttin Hagia Urania.

Des Ehemannes Frau war Schmerz und Wonne
Dem einen Minneritter, süß und bitter,
Der andre Ritter diente der Madonne,
War einzig Sankt Marien Minneritter.

Der Minneritter der Unsterblichen
Gewann im Tjost und in Turnieres Schlacht,
Des Ritters Waffen, der der Sterblichen
Gedient, hat er Maria ganz vermacht.

Marien Ritter sprach ein Paternoster
Und ward Marien Mönch im Karmelkloster.


62

Ich sah in mir die schöne Sulamith,
Dem Salomo die Sulamithin inne,
Ich sang der Lieben Frau das Hohelied,
Der Lieben Frau Maria Lied der Minne.

Die Frau, die ich in meinen Träumen sah
Vergeistigt und verklärt zur Ur-Idee
Der Schönheit, sang als Sapientia
Ich Liebeslieder voller Lust und Weh.

Die Schönste aller Frauen hat mein Geist
Gesucht von Jugend auf, mein Leben lang.
Liebfraue Sulamith sei hochgepreist
Durch ihres Minnesängers Minnesang.

Der wahre Minner singe, die er schaut
Im Geiste Gottes, Gottes Mutterbraut!


63

Wenn Weiber schwatzen, plappern, plaudern, lärmen,
Wenn Zungen zanken, stiften Herzensweh,
Will ich nur heimlich von Maria schwärmen,
Von Unsrer Lieben Frau im Kleid von Schnee.

Sie ist so jung, sie zählt nur siebzehn Jahre,
Die reine Göttin, die ich geistig schau,
Wie Licht und Schnee ist rein die offenbare
Allgöttin, meine lichte reine Frau.

Ihr Kleid ist wie der reine Schnee so weiß,
Ihr Saum und Gürtel wie die Sonne gold,
Die schlanke Jungfrau lächelt lieblich leis,
Die siebzehnjährige Geliebte hold.

Schneeweiß die schlanke Jungfrau, die ich sah,
War Unsre Liebe Frau von Fatima.


64

Maria, sonderbar ist deine Liebe,
Gewiß wird man mich zeihn der Ketzerei,
Der Christ gibt seiner Liebesgöttin Ehre,
Sagt er, der Geist die Liebesgöttin sei.

Der Vater Gott und Mutter Heilig Geist
Erzeugten Jesus als den Gottessohn.
Sei Heilig Geist als Liebe lobgepreist,
Als Liebesgöttin in der Gottheit Thron.

Die wahre Liebesgöttin Heilig Geist
Ist aber in Maria Mensch geworden,
Maria eine Liebesgöttin preist
Der feministische Marien-Orden.

Der Liebe Menschengöttin, ohne Spott,
Maria Göttin ist durch Huld von Gott.


[Inhalt]

Hosted by www.Geocities.ws

1