[Inhalt]

Peter Torstein Schwanke
 
ÖKUMENISCHER DIALOG ÜBER MARIA
 
„Was die Marienfrömmigkeit angeht, so müssen wir uns alle im klaren darüber sein, daß es sich hierbei nicht nur um ein Bedürfnis des Herzens, um eine sentimentale Neigung handelt, sondern daß sie der objektiven Wahrheit über die Muttergottes entspricht. Maria ist die ‘neue Eva’, die Gott dem neuen Christus-Adam gegenüberstellt.“
(Papst Johannes Paulus II)
 
„Damit lassen wir’s diesmal bewenden und bitten Gott um ein rechtes Verständnis dieses Magnificat, daß es nicht allein leuchte und rede, sondern brenne und lebe in Leib und Seele. Das verleihe uns Christus durch die Fürbitte und den Willen seiner lieben Mutter Maria. Amen.“
(Martin Luther)
 
 
 
 
KATHOLIK:
O Lob sei Jesus und Maria Ruhm!
PROTESTANT:
Mein Freund, das Lob für Jesus sprech ich,
Doch daran hab ich ja all mein Genüge
Und mag mich um Marien Ruhm nicht sorgen.
K:
Wohlan denn, sprechen wir von der Madonna,
Wie sie die liebe Bibel offenbart.
P:
Ich wüßt nicht, daß die Bibel offenbart
Maria, spricht sie nur von Jesus Christus.
K:
Bist du ein Schriftgelehrter Jesu Christi
Und dennoch blind in mancher Hinsicht, Freund?
Das Alte Testament beginnt mit Eva,
Des Neuen Bundes Schriften mit Maria.
Wir glauben beide, sie war eine Jungfrau,
Die jungfräulich den Logos uns geboren.
P:
Ja, das bekenn ich auch, ein „junges Mädchen“
Ist nicht genug gesagt, ja, sie war Jungfrau,
Die Gottes Wort vom Heiligen Geist empfing.
K:
Doch daß sie nicht den Ersten ihrer Söhne
Geboren hat, allein den Erstgebornen,
Den Eingeborenen des Ewigen Vaters,
Das sagen Schrift und Überlieferung,
Die frühen Kirchenväter sagens alle
Und auch dein Martin Luther hats geglaubt.
P:
Wir Protestanten glauben heute dies
Nicht mehr, wir lesen von den Brüdern Jesu.
K:
Im Licht der Überlieferung betrachtet,
Die aus der Predigt der Apostel stammt,
Sind diese Brüder nicht Marien Söhne.
Oft nennt die Schrift Verwandte Brüder, wie
Einst Jakob Labans Söhne Brüder nannte.
P:
Ich mein, das alles kann man nicht beweisen.
Doch wenn du Josef siehst, den Ehemann
Mariens, frage dich wie ich, mein Freund,
Ob er nicht eheliche Pflichten hatte,
Ob er nicht eheliche Rechte hatte,
Ich meine die Erkenntnis der Gemahlin?
Was hätte Gott dem Josef zugemutet,
Wenn er enthaltsam hätte leben müssen!
K:
Ich sage dir, wie Jesus sprach zu Petrus:
Du bist ein Ärgernis, du meinst was menschlich
Und nicht was göttlich ist! Bedenke doch,
Wie Paulus in der Leidenschaft für Jesus
Gesagt, gut ist es eine Frau zu haben,
Doch besser ist es ehelos zu leben.
Wenn du die frühe Kirche kenntest, Freund,
Dann wüsstest du, wie viele Fraun und Männer
Sich aller fleischlichen Erkenntnis gern
Enthalten haben, Bräute, Bräutigame
Verlassen haben, um dem Herrn zu folgen,
Jungfräulich wie der gottergebne Paulus,
Sich Jesus als den Bräutigam erwählten.
Nun denke dir, die Jungfrau hat geboren
Das Wort des Vaters, unseren Erlöser,
Geheiligt und begnadet von dem Herrn
War diese Jungfrau, die ihr ganzes Leben
Dem Herrn geschenkt in ihrem Ja als Magd.
Und Josef, war er denn nicht auch geheiligt?
Nährvater Jesu war er lange Jahre,
Ziehvater er des Sohnes Gott des Vaters!
Er sollte nun in der Begier des Fleisches
Vollenden, was er in dem Geist begonnen?
Das scheint ein allzu weltlicher Gedanke.
P:
Ach, das ist eure Heiligenverehrung!
Ich halte Josef und Maria für
Normale Menschen, so wie du und ich,
Ich glaub nicht an die Unbefleckt-Empfangne.
K:
Ach, müssen alle niedrig und gemein
Wie ich und du und Kinder dieser Welt
Und die in den Gesinnungen des Fleisches
Wie Tiere sich ergehen, alle sein?
Schau, den die Schrift den Heiligen und Herrn,
Den Heiligen in Israel, den König
Und Heiland nennt, den Quell der Heiligkeit,
Den Quell auch deiner Heiligkeit, mein Freund,
Der sollte seine Magd nicht heiligen,
Die er bestimmt hat, Mutter ihm zu werden?
Drei Jahre wanderte der Herr mit Petrus,
Doch dreißig Jahre lebte Jesus Christus
Im Hause seiner Mutter. Sollte er
Sie nicht geheiligt haben und begnadet,
Wie schon der Gruß des Engels Gabriel
Sie als Begnadete des Herrn begrüßt?
Bist Protestant und weißt nicht von der Gnade?
P:
Auf diesen Gruß des Engels komme ich
Zu sprechen, denn ich weiß, du betest oft
Das Ave was ich nicht verstehen kann.
Die Bibel nennt Maria zwar holdselig,
Doch sagt sie nicht, sie wäre voll der Huld.
Hier wurde hold und Huld vielleicht verwechelt?
K:
Das wäre möglich, o mein Sprachgenie,
Ward doch aus maris stilla maris stella.
Doch lassen wir den Spaß beiseite, Freund.
So weit ich weiß, hat Gabriel Maria
Begrüßt als die Begnadete. Wie wahr,
Ist doch die Gnade Gottes in Person
In ihren Jungfraunschoß herabgestiegen
Und hat in ihr gewohnt, die Gnade Gottes,
Ich meine Jesus Christus, Gottes Gnade.
Was wundert dich es da so sehr, mein Freund,
Wenn ich die Jungfrau, die da schwanger war,
Die Gnadenvolle nenne, voll der Gnade?
P:
Nun gut, so sag denn so, ich kanns verstehen,
Obwohl der Titel Gnadenvolle doch
Erscheinen läßt, als sei die Magd Maria
Aus eigenem Verdienste voll der Gnade,
So voll der Gnade, wie nur Gott es ist!
K:
Das ist ja das Mysterium, mein Freund,
Ist das Mysterium der Inkarnation
Des Logos, daß die Gnade Gottes nun
Sich allen Menschen schenken will aus Liebe,
Daß alle wir, die ohne Gnaden waren,
Weil Adam sie und Eva uns verscherzt,
Wir alle voll der Gnade werden durch
Die göttliche Vereinigung in Jesus
Mit der gefallnen Menschheit, mit dem Fleisch.
So sagt es Petrus ja in seinem Brief,
Daß wir durch Glauben Anteil haben dürfen
An Jesu Christi göttlicher Natur.
P:
Du redest sonderbar, doch meine ich,
Das gilt für alle Jünger Jesu Christi
Und gilt nicht für Maria nur allein.
K:
Was ich dir sagen will, ist, daß Maria
Die erste Jesus-Jüngerin gewesen,
Die Ja gesagt zu Jesus in der Demut,
Die Ja gesagt hat, Jesus zu empfangen,
Die Ja gesagt hat, Jesus zu gebären.
Wir alle, die wir uns bekehrt zu Jesus
Und Ja gesagt zu unserm Heil und Retter,
Wir alle folgen nur Maria nach,
Die es als Erste tat zu unserm Vorbild.
P:
Daß du Maria Jesus-Jüngerin
Und Magd des Herrn und Jungfrau-Mutter nennst,
Das teile ich in theologischer
Betrachtung, wenn ich auch zu Gott allein
Gebete sende, zu Maria nicht.
Doch kommst du mit dem Titel Gottesmutter,
So ist mir fast, ich höre Götzendiener,
Die da die Magna Mater angebetet,
Die sie ja auch die Göttermutter nannten.
K:
Der Titel Gottesmutter taucht zwar nicht
Wortwörtlich auf im Evangelium,
Doch hat auf dem Konzil von Ephesos
Die Alte Kirche Jesu Mutter so
Genannt, um Jesu Gottheit festzuschreiben.
P:
Ja, das Konzil  von Ephesos, grad recht!
Auch Paulus kam dereinst nach Ephesos,
Da schrieen die Verehrer ihrer Göttin,
Wie groß Diana sei von Ephesos!
Fünfhundert Jahre später schrieen alle,
Wie groß und herrlich ist die Gottesmutter!
Maria scheint mir die katholische
Diana unter einem neuen Namen.
K:
Ich ehre hier das Reine deines Eifers,
Der da den Götzendienst von Herzen hasst.
Doch du verstehst die Alte Kirche schlecht.
Sie kämpfte gegen Häresie, die da
Wie einst die Gnosis leugnete die Wahrheit
Von zwei Naturen in Person des Herrn.
Den einen war die Gottheit als der Logos
Nie wahrhaft Fleisch geworden in Maria
Und nie zu unserm Heil am Kreuz gestorben,
Den andern war die Menschheit Jesu nur
Ein guter Mensch, ein Leib und eine Seele,
Sie leugneten die Gottheit Jesu Christi,
Wie auch die Juden und Muslime tun.
Die Kirche aber definierte heilig:
Das Wort ist Fleisch geworden in Maria!
Maria ist des Sohnes Gottes Mutter,
Ist nach dem Evangelium Jesu Mutter,
Da Jesus aber Gott vom wahren Gott,
Ist Sankt Maria Gott-Gebärerin,
Theotokos, wir sagen Gottesmutter.
Du selbst hast einst vor meinen eignen Ohren
Wahrhaftig aus der Heiligen Schrift bewiesen
Die Gottheit Jesu, darum freu dich doch:
Der Titel Gottesmutter zeugt davon.
P:
So kann man sagen, wenn es Gott allein
In seinem Sohne Jesus Ehre gibt.
Ihr aber stellt die Mutter neben Gott
Und gebt ihr Ehren, die nur Gott gehören.
Anbetung ist allein dem Herrn geschuldet!
K:
Das tun wir nicht, im Gegenteil, die Kirche
Zu Zeiten des Konzils von Ephesos
Schloß jene Frauen aus der Kirche aus,
Die da Maria angebetet haben
Als eine Göttin, gottgleich wie der Herr.
Nein, lies nur alle Kirchentheologen,
Sie alle sagen, daß Maria nur
Geschöpf, und was sie ist, ist sie aus Gnade.
P:
Ihr aber betet doch den Gruß Mariens,
Das Ave immer in dem Rosenkranz,
Das scheint mir, Freund, ihr plappert wie die Heiden.
K:
Vorzüglich, lieber Freund, wir sind nun wieder
Beim Evangelium von Jesus Christus!
Denn kenntest du das Rosenkranzgebet,
Du wüsstest, es ist eine Meditation
Des Evangeliums von Jesus Christus,
Das mit Marien Augen wird betrachtet.
Wir teilen nur der Gottesmutter Freude,
Die Jesus einst in Bethlehem geboren,
Wir teilen nur der Gottesmutter Schmerzen,
Die mit dem Herrn auf Golgatha gelitten,
Wir teilen nur der Gottesmutter Jubel,
Die saß zu Pfingsten im Apostelkreis.
Wir meditieren Jesu Christi Leben,
Das Glück, die Leiden und die Herrlichkeit,
Natur und Gnade und Verklärung Jesu,
Und immer mit den Augen seiner Mutter.
Dazu verwenden wir die Worte aus
Dem Evangelium, den Engelsgruß
Und Gruß der heiligen Elisabeth
Und fügen an: Maria, Gottesmutter,
Bitt für uns jetzt und in der Todesstunde!
P:
Und grad der Anhang stört mich ja so sehr.
K:
Warum, sitzt ihr nicht auch in eurem Hauskreis,
Wo einer für den andern Fürsprach hält
Und bittet Gott um die erwünschten Gnaden?
Ich weiß, wie Martin Luther traurig war
Und schrieb an seine Freunde in dem Herrn:
Ich habe vielen Menschen Trost gebracht,
Nun aber bin ich traurig und verschmachte,
Da bitt ich euch, o bittet doch für mich
Zu Gott, das wird mir sein ein rechter Trost.
Was soll ich nicht Maria bitten, Freund,
Daß Gottes Magd für meine Sünden fleht
Zu Gott und mir erfleht viel reiche Gnaden?
P:
Der Unterschied, den du vergessen hast,
Ist, daß des Luther Freunde alle lebten,
Maria aber tot ist und im Jenseits.
Und Mose sagt, wir sollen Tote nicht
Beschwören, nimmer sein wie Saul zu Endor.
K:
So kühl, mein Freund, der du den Himmel liebst?
Statt von dem Himmel sprichst du von dem Jenseits?
So reden sonst nur Okkultisten, Freund,
Wir sagen aber: Himmel, Paradies!
Meinst du, Maria sei im Totenreich
Wie Samuel, den Saul beschwören wollte,
In dem Scheol? Ist Jesus doch gestorben
Zum ewigen Leben aller Jesus-Jünger!
Maria aber, die den Herrn geboren,
War Erste aller Jesus-Jüngerinnen!
Schau, Petrus floh vorm Hügel Golgatha,
Maria aber stand beim Herrn am Kreuz.
Schau, Paulus selbst verfolgte die Gemeinde,
Doch Jesus Christus lebte dreißig Jahre
In seiner Mutter Haus, sie war ihm treu.
Johannes selbst, der Freund der Gottesliebe,
Rief Feuer des Gerichtes einst herab,
Maria aber bat zu Kana Jesus,
Er möge Hochzeitsleuten Wein bescheren.
Maria Magdalena auch, die Freundin
Des Herrn, war eine große Sünderin,
Der Auferstandene traf sie als Erste,
Doch von der Jungfrau nichts ist überliefert,
Was einen Makel auf sie werfen könnte.
Sie ist im Himmel, glaube mir, mein Freund!
Wie Christen auf der Erde Fürsprach halten,
So bitten auch die Christen in dem Himmel
Zu Gott für uns, die Pilger sind nach Zion.
P:
Zurück zum Evangelium, mein Freund.
Du selber sprachest von dem Fest zu Kana.
Maria bat dort Jesus um ein Wunder,
Und schaue ich in meine Lutherbibel,
So sagte Jesus da zu seiner Mutter:
Weib, was denn habe ich mit dir zu schaffen?
K:
In Ehren halte ich den Dichter Luther,
Ja, seine Bibel ist so hochpoetisch,
Auch mir ist sie doch lieber als die andern,
Besonders sind die Psalmen wunderschön.
Das ändert nicht, daß Luther Fehler machte.
Gott sprach dereinst auf Sinai Gebote
Und sagte: Ehr den Vater, ehr die Mutter!
Und Jesus, der ja ohne Sünde war,
Er ehrte seinen Vater, nämlich Gott,
Und seine Mutter auch, das ist Maria.
Nun, spricht ein Sohn denn so mit seiner Mutter?
Nein! Wörtlich übersetzt heißt’s: „Was du mir?“
Die Einheitsübersetzung übersetzt:
Was möchtest du von mir, o Frau? Und das,
Mein Freund, das fragte Salomo dereinst
Die Königin Bathseba, als sie fürsprach
Für Adonia wegen Abischag,
Das fragte auch Ahaschverus die Esther,
Die da fürsprach fürs auserwählte Volk.
Maria bittet hier für unsre Freude,
Der Hochzeit Freude und des Weines Freude.
Du siehst, der Herr erfüllte ihren Wunsch
Und tat sein erstes Wunder ihr zu Liebe.
Maria aber, was sagt da Maria
Zu jenen Schenken? Tut, was Jesus sagt!
So sagte sie, so sagt sie auch noch heute!
P:
Und nennst du schon die Einheitsübersetzung,
Wo Luther Weib sagt, sagt sie doch auch Frau.
Er sagte Frau, er sagte da nicht Mutter.
Hat er sich damit denn nicht distanziert
Und so Maria einfach eingeordnet
Ins Gottesvolk und sie nicht so bevorzugt,
Wie es bei euch mir immer scheinen will?
K:
Gewissermaßen ja, um unsertwillen.
Glaubst du, daß Jesus Petrus innig liebte?
P:
Ich glaube, Jesus liebte Petrus innig.
K:
Und hat der Herr nicht einst gesagt zu Petrus:
Geh von mir, Satan, mir ein Ärgernis!
Er sprach zu Petrus damals dieses Wort:
Du meinst was menschlich ist und nicht was göttlich!
Denn Petrus wollte nicht, daß Christus litt,
Doch Christus wollte leiden, ja, er wollte
Freiwillig leiden, freien Willens sterben!
Denn menschlich ist die Furcht vor Kreuz und Tod,
Doch göttlich ist das Ja-Wort an das Kreuz!
P:
Was hat das nun zu schaffen mit Maria?
K:
Es ist das selbe. Jesus sagt: O Frau!
Denn sie ist in der Ordnung Gottes ein
Geschöpf, ist eine Frau, die Jesus liebt,
Die Jesus bittet, unsern Herrn und Gott,
Wie wir auch bitten unsern Herrn und Gott.
Es ist um unsertwillen so gesagt.
Wir bauen ja nicht auf Natur und Fleisch,
Wir bauen einzig auf die Gnade Jesu.
So lehrte Jesus auch Maria hier,
Sie solle nicht auf die Natur sich gründen,
Sie solle sich allein auf Gnade gründen.
Maria ging ja  auch den Pilgerweg
Des Glaubens, lebte in des Glaubens Nacht
Und nicht im Licht des reinen Schauens Gottes.
Zu Anfang gar verstand sie nicht die Worte,
Die sprach der Jesusknabe in dem Tempel,
Doch, sagt die Schrift, bewahrte sie die Worte,
Bewegte sie die Worte in dem Herzen,
Uns Vorbild auch in dieser Hinsicht, daß
Wir Jesu Worte, die wir nicht verstehen,
Bewahren in dem Herzen und bewegen
Und nicht verwerfen gar in unsrer Torheit,
Denn Gottes Geist wird uns erleuchten, uns
Gibt Jesus eine Gnade nach der andern.
So wuchs Maria auch in ihrem Glauben
Und sagte immer wieder Ja zu Jesus.
P:
Nun aber erst die Stelle in der Schrift,
Da Jesu Mutter, Jesu Brüder kommen
Und Jesus sehen, Jesus sprechen wollen.
Er aber sagte da zu seinen Jüngern:
Wer Gottes Willen tut, der ist mir Mutter,
Wer Gottes Willen tut, der ist mir Bruder,
Wer Gottes Willen tut, der ist mir Schwester.
Und ließ Maria gar nicht zu sich treten!
K:
O weh, daß du sie auch so gar nicht kennst!
Nicht, weil sie seine Mutter nach dem Fleisch,
Ihn in dem Fleisch geboren hat, ist sie
Die Mutter Jesu in der Gnade Ordnung,
Doch weil sie Gott des Vaters Willen tat.
Als einst der Herr zu Abraham und Sara
Im Haine Mamre vor das Zelt getreten,
Verhieß der Herr den beiden einen Sohn,
Obwohl doch Sara neunzig Jahre zählte,
Da lachte Sara, denn sie glaubte nicht.
Und doch nennt Paulus Sara unsre Mutter,
Die wir sind Kinder Saras und nicht Hagars.
Als Gott jedoch den Engel Gabriel
Zur Jungfrau sandte und ihr sagen ließ:
Du wirst gebären Gottes Sohn, o Jungfrau,
Wirst keinen Mann erkennen, Gottes Geist
Wird Gottes Sohn in dir erzeugen, Jungfrau -
War dies denn nicht ein Wunder mehr als Saras?
Was sagte da die Jungfrau? Schau, sie sprach:
Ich bin die Magd des Herrn und mir geschehe
Nach Gottes Wort und Willen! Tat sie denn
Da nicht den Willen Gottes unsres Vaters?
Und als sie uns gebar den Herrn und Heiland
Und als sie mit ihm fortzog nach Ägypten
Und als sie ihn erzog in Nazareth
Und als sie dreißig Jahre mit ihm lebte,
Den sie beschneiden ließ im Tempel und
Dem Priester und Propheten Simeon
In seine Arme legte, als sie Jesus
Zum Passafeste führte, als sie Jesus
Gefolgt nach Kana, nach Jerusalem,
Und als sie stand am Hügel Golgatha
Und litt in Schmerzen ihres Sohnes Opfer
Und als sie auch Johannes angenommen
Als Sohn und war dem Jünger eine Mutter,
Wie Jesus es an seinem Kreuze wollte,
Und als sie nach der Himmelfahrt des Herrn
Mit Jesu heiligen Aposteln saß
Und Magdalena und den andern Frauen
Und da verharrte im Gebet zu Gott
Und als sie auch den Geist des Herrn empfing
Zu Pfingsten in dem Kreise der Apostel -
O Freund, tat sie nicht immer Gottes Willen?
Wer war gehorsam jemals wie Maria?
Und nun erinnre dich, wie Jesus sagt:
Wer Gottes Willen tut, ist meine Mutter!
Ist Mutter in der Ordnung seiner Gnade,
Nicht nur nach der Natur; darum die Szene.
P:
Nun ja, sie war wohl eine Jüngerin.
K:
Nun will ich aber einmal dich auch fragen.
Ich hielt mich lang in euren Kirchen auf
Und hörte Predigt über Predigt, hörte
Die unbekanntesten Geschichten aus
Dem Alten Testament in neuer Deutung.
Doch wer hat von der Mutter je gepredigt,
Die Jesus uns geschenkt hat, unsern Herrn,
Indem sie Ja gesagt zu Gott dem Vater
Und ließ sich von dem Geiste überschatten!
Und wenn ihr jedes Schriftwort diskutiert
In euren Bibelstunden, warum nie
Die Worte, die der Engel zu Maria
Gesprochen hat, und dieser Jungfrau Antwort,
Und nie den Jubel der Elisabeth:
Wie hüpfte von der Stimme deines Grußes
Das Kind in meinem Schoße, o Maria,
Du bist gesegnet unter allen Frauen!
Wie wird mir, daß die Mutter meines Herrn
Zu mir in meine arme Hütte tritt?
Fürwahr, Maria, du bist selig, weil
Du den Verheißungen des Herrn geglaubt!
Was sann man niemals über Simeon,
Der zu der Mutter Jesu sprach das Wort:
Ein Schwert durchbohren wird dir deine Seele!
Ihr sprachet oft von Pauli Pfahl im Fleisch,
Ihr sprachet oft von Jesu Dornenkrone,
Nie von dem Schwerte in Mariens Seele!
P:
Die Kunst ist lang, das Leben kurz, mein Freund,
Und will man alle Wunder Jesu sagen,
So fasst das Universum nicht die Bücher.
K:
Nein, die Entschuldigung laß ich nicht gelten!
Ich war in euren jugendlichen Kirchen
Und hörte euren Jubel über Gott
Den Vater, über Jesus und den Geist,
Doch hörte einer von dem Magnificat,
Verzog er wie vor Schlangen sein Gesicht.
Mein Geist freut sich der Größe Gottes und
Die Seele jubelt über meinen Heiland!
Ist das denn nicht ein schöner Lobgesang?
Dies Lob auf Gott, das habt ihr nie gesungen!
Ihr musstet sogar Luthers Werk vergessen,
In dem er ausgelegt das Magnifikat.
Frag Lutheraner, Evangelikale
Und Charismatiker: Wer kennt das Werk?
Doch Martin Luther hatte all sein Lebtag
Ein Bild Mariens in der Kammer hängen
Und Bach hat ihr zu Ehren musiziert.
P:
Sie waren eben noch so halb katholisch.
K:
Wie? Euren heiligen Apostel Luther
Und Gottes Musicus Johannes Bach
Rückst du zur großen Hure Babylon?...
Scriptura sola, sola gratia!
Bedenke doch Mariens großen Lobpreis,
Der charismatischen Begnadeten
Gesang, wie er geschrieben in der Schrift:
Von nun an werden sie mich seligpreisen,
Die Kinder und die Kindeskinder alle!
Maria war Prophetin! Ja, wir preisen
Sie selig! Wo bleibt eure Seligpreisung
Mariens, die erwünscht der Heilige Geist!?
P:
Ich halt es da mit Paulus, der da sprach:
Alleine Christus den Gekreuzigten!
K:
Gut, Freund, betrachten wir die Kreuzigung,
Wie sie die liebe Bibel uns erzählt.
Stimmst du mir zu, daß alles exemplarisch
Für uns geschrieben, ja, für alle Zeiten,
Daß kein Detail der Kreuzigung des Herrn
Aus Zufall so erzählt und nebensächlich?
P:
Was mich betrifft, ich bin ein Biblizist
Und glaube, daß die Schriften inspiriert
Vom Geiste Gottes sind, zu unserm Heil,
Auf daß die Welt erkennt den Retter Jesus!
K:
Das glaub ich auch, das Evangelium
Ist von dem Heiligen Geist für uns verfasst,
Doch sollen wir es nicht allein betrachten
Auf seine Lettern hin, vielmehr im Geiste!
P:
Doch glaub ich das nur, was geschrieben steht.
K:
Wohlan denn! Jesus ging nach Golgatha,
Aus freiem Willen Leid auf sich zu nehmen,
Er litt die heilige Passion, er litt
Die Flucht der Freunde, litt die Leugnung Petri,
Das waren Leiden seiner Seele, die
Ihm bitterer gewesen als der Schmerz
An seinem Fleisch. Und hätt es ihn getröstet,
Wenn jemand Treue ihm gehalten hätte,
Auch als es an das Kreuzesleiden ging?
Ach, viele folgen ihm nach Tabor gern,
Doch wer folgt Jesus auch nach Golgatha?
Da sagt die Schrift, Johannes, Magdalena
Und auch die Mutter Jesu waren treu
Und standen unterm Kreuz auf Golgatha.
P:
Du willst Maria sicherlich betrachten,
Ich denke nur an Christus an dem Kreuze.
K:
Ja, waren wir uns denn nicht einig, Freund,
Daß kein Detail des Evangeliums
Umsonst geschrieben, Zufall nur und Beiwerk?
Johannes, Magdalena und Maria
Sind nicht nur Zierrat für die frommen Maler,
Nein, Gottes Geist als Erzpoet der Schrift
Will uns die Kreuzigung des Herrn erklären
Im liebenden Verhältnis zu den Menschen.
Johannes sind und Magdalena dort
Als Stellvertreter, Freund, für dich und mich,
Als heilige Exempel, uns zur Lehre.
P:
Als Christus damals an dem Kreuze litt,
O Bruder, litt er auch für dich und mich!
K:
Fürwahr, ich hab erkannt, ich bin ein Sünder,
Drum tret ich in Maria Magdalena
Zum Kreuze Christi, fass die Füße Christi,
Benetze sie erneut mit meinen Tränen
Und leide mit dem Herrn in seinen Leiden
Und lieb den Sohn in der Erniedrigung,
Vereine mich mit meinem Bräutigam
Durch heiße Tränen und durch heiße Liebe!
Entscheide du dich nun und sei Johannes!
P:
Dann wäre ich ja Jesu Lieblingsjünger,
Johannes, welchen Jesus Christus liebte!
K:
Das bist du auch, bist Jesu Lieblingsjünger!
Hörst du, was Jesus zu Johannes sprach?
P:
Johannes, sieh Maria, deine Mutter,
Maria, sieh Johannes, deinen Sohn!
K:
Sprach Jesus dies nur zu dem Donnersohn,
Dem Sohn des Zebedäus nur, dem Fischer?
Spricht er das nicht zu dir auch, Jünger Jesu?
P:
Das wird man nimmer wohl beweisen können.
K:
Schau, Paulus ward geohrfeigt von dem Satan
Und flehte dreimal zu dem Herrn um Schonung,
Da sprach der Herr zu ihm, da sprach sein Gott:
An meiner Gnade laß du dir genügen,
Denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig!
Nun stellt ihr euch in euren Kirchen auf
Und singt: An Gottes Gnade ists genug,
In meiner Schwachheit bin ich stark im Herrn!
Wenn Gott das nicht zu Paulus nur gesagt,
Vielmehr auch dir noch heute sagt, o Christ,
Was gilt das Wort, das Christus von dem Kreuz
Als Testament zum Lieblingsjünger sprach
Nicht auch für dich, o Christ, den Christus liebt!?
P:
Maria soll nun meine Mutter sein?
Ich weiß, ihr seid ja ganz verrückt vor Müttern,
Die Kirche Romas ist euch eine Mutter,
Theologie der Wissenschaften Mutter,
Maria nun die Mutter aller Christen,
Das muttert so vor lauter Übermutter!
K:
Nein, das ist nicht gerecht und ist nicht lieb,
Daß du vor Gott die Mutterschaft so schmähst.
Sagt nicht der Geist durch den Propheten: Gott,
So sagt Jesaja, tröstet wie die Mutter!
Und der Psalmist lobsingt in einem Psalm:
Als wie ein Kind im Arme seiner Mutter
Ist meine Seele in den Armen Gottes!
Und Salomo und Jesus Sirach sagen,
Die Weisheit Gottes ist wie eine Mutter.
Schau, Eva ward genannt, die erste Frau,
Die Mutter aller Lebenden; sie fiel,
Weil sie ihr Nein zu Gottes Liebe sprach;
Maria aber sprach ihr Ja zu Gott
Und wurde Mutter Jesu. Jesus aber
Ist unser Leben, ewigliches Leben.
P:
Das glaub ich auch, daß die Maria
Die Mutter Jesu ist, der unser Leben.
Doch warum sollte sie auch meine sein?
K:
Sankt Augustin, den Martin Luther schätzte,
Sprach einst von Christus als dem Christus totus,
Das heißt, dem ganzen Christus. Wie du weißt,
Wird Jesus Christus auch das Haupt genannt,
Des weitern ist die Kirche Christi Leib.
P:
Ja, die Gemeinschaft aller Gläubigen
Ist Jesu Leib, das will ich gern bekennen,
Und jeder Jünger ist ein Glied am Leib.
K:
Und kann es sein, daß nun das Haupt, der Herr,
Hat Gott zum Vater - Gott ist unser Vater -
Und hat Maria auch zur Mutter, aber
Maria wäre nun nicht deine Mutter?
Sind Haupt und Leib nicht Ein Mysterium,
Mit Gott zum Vater, Gottes Magd zur Mutter?
P:
Wo steht das in der Schrift, du Theologe?
K:
Sagt Jesus nicht, das Wort ist wie ein Senfkorn
Und wird zum Baum, darin die Vögel nisten?
Der Fundamentalismus ist ein Senfkorn,
Der Kirche Lehre ist ein Lebensbaum.
P:
Und sollte Jesus Christus auch vom Kreuze
Maria jedem Christ zur Mutter geben,
So bin ich adoptiert? ist das ein Gleichnis?
K:
Gott sprach dereinst vom Berge Sinai:
Du ehr den Vater und du ehr die Mutter!
Nun glaube ich, du bist ein frommer Christ,
Und ehrest den, der deinen Leib gezeugt,
Und jene ebenfalls, die dich geboren?
P:
Ja, Vater ist und Mutter ist mir wert.
K:
Nun glaubst du auch, der du so gerne sprichst
Von deiner Neugeburt in der Bekehrung,
Daß Gott der Vater dir dein Vater ist.
Ja, ist denn Gott nicht mehr noch Vater dir
Als deines Leibes sterblicher Erzeuger?
P:
Gott ist mein Vater alle Ewigkeit!
K:
Und da Maria also im Gehorsam
Auf Gottes Wort das Leben uns gebar,
Damit das Wort im Fleisch am Kreuze sterbe,
Auf daß wir Leben haben ewiglich,
Da wehrst du ihr den Titel einer Mutter?
P:
Was weiß ich denn, ob mich Maria liebt?
K:
Woher denn weißt du, daß dich Jesus liebt?
P:
Ich weiß es aus der Schrift, steht doch geschrieben,
Er liebte mich bis zu dem Tod am Kreuze!
K:
Und das ist alles, nur aufgrund der Lettern?
P:
Nicht nur alleine, weils geschrieben steht,
Erfahr ichs täglich auch in dem Gebet.
K:
So grüße manchmal nur die Gottesmutter
Mit jenem Ave, das der Engel sprach,
Und sie wird ihre Liebe dir erweisen.
P:
Doch hat sie nicht gelitten wie mein Herr.
K:
Du weißt sehr wenig von der Mutter Herzen.
Erinnre dich an deine eigne Mutter
Und denke dir, sie müsste sehen wie
Gottlose dich als Christen folterten,
Dir würden alle Glieder ausgerissen,
Man lachte über dich, verspottete
Dein Leiden, deine Liebe zu dem Vater,
Und höhnte dich, verzeihtest du den Feinden,
Und schlüg dir Nägel durch die Händ und Füße,
Durchbohrte dir mit einem Schwert das Herz,
Und denke dir, dieweil du so gelitten
Als Zeuge für die große Liebe Gottes,
Da hätte Gott der Vater dich verlassen,
Du schreist in deiner Leib- und Seelenpein:
Mein Gott, mein Gott, was hast du mich verlassen! -
Was ginge da in deiner Mutter vor,
Ihr, die das Fleisch geboren, das da leidet,
Die deine Seele kennt wie niemand sonst,
Die dich geliebt wie sonst kein Mensch auf Erden,
Sie leidet! Glaubst du mir das, o mein Freund?
P:
Maria hat wohl unterm Kreuz gelitten.
K:
Und weißt du von den Wirkungen der Leiden
Und von den Früchten solcher Seelenschmerzen?
Schau die Geschichte dir der Kirche an,
Aufs Blut der Märtyrer ist sie gegründet,
Wo immer Christi Marterzeugen starben,
Wuchs daraufhin die Liebe zu dem Herrn.
Wie hat einst Stephanus gelitten und
Wie groß war seine Feindesliebe da!
Was mußte Paulus doch für Jesus leiden
Und wie so groß war seine Liebe doch,
Er ließe eher sich von Gott verdammen,
Als daß nur Einer seiner Jünger fiele
Durch Sünde in die ewige Verdammnis.
Kennst du Johannes von dem Kreuze auch,
Ich mein den Mystiker aus Spanien.
Sein Leben war ein Leiden für den Herrn,
Er hat gelitten an den falschen Brüdern
Und an der Gottverlassenheit gelitten,
Da wurde seine Liebe derart groß,
Daß er ein zweites Hoheslied gesungen
Von der gott-menschlichen Vereinigung!
Und kennst du auch Therese von Lisieux,
Die mystisch ihre Nacht des Nichts gelitten,
Gottlosen nachgefühlt, die Gott nicht kennen,
Die keine Hoffnung auf den Himmel haben,
Sie litt die Leiden dieser armen Seelen,
Da wurde ihre Liebe derart groß,
Daß sie verstand, was Nächstenliebe ist,
Daß sie aus Gottesliebe leiden wollte,
Daß sie aus Gottesliebe sterben wollte
Und daß sie wär im Herz der Kirche Liebe!
Und nun Maria! Denk dir ihre Leiden,
Ihr Leid, das war ein mütterliches Mit-Leid
Mit jenen grenzenlosen Leiden Christi,
Daß auf Maria Jeremias Wort
Aus seinen Klageliedern passend ist:
Ihr, die vorübergeht, seht meinen Schmerz,
Sind keine Schmerzen je wie meine Schmerzen!
O Freund des Herrn, erahnst du nun die Liebe,
Die lebt für dich in dem Marienherzen?
Sie hat sich mit dem Opfer Jesu Christi
Vereinigt durch das Mit-Leid einer Mutter.
Wie Jesus da für alle Menschen litt,
Hat sie für alle Menschen mitgelitten.
Wie Jesus Christus alle Menschen liebt,
So liebt Maria auch die Menschen alle!
P:
Laß mich nur einen Augenblick versunken
In stiller Andacht sein, mein Glaubensbruder.
(Stille.)
Einst hab ich die Sixtinische Madonna
Von Raffael gesehn, ein schönes Bild,
Ein wenig zum Verlieben diese Frau.
K:
Mein Lieber, du hast recht, wir nennen ja
Maria doch auch Unsre Liebe Frau.
P:
Und das ist alles, was geschrieben steht
Von der Maria, die du also liebst?
K:
Du bist in Israel ein Lehrer und
Weißt nicht, daß mehr von ihr geschrieben steht?
Als Jesus auferstanden von den Toten
Und aufgefahren in das Himmelreich,
Da warteten die Jünger auf den Geist,
Den Jesus Christus ja verheißen hat,
Den Führer in die Wahrheit, Trost und Beistand.
Da saßen nun die heiligen Apostel
Mit Magdalena und den andern Frauen
Und mit der Mutter Jesu in dem Saal,
Einmütig und beharrlich im Gebet
Erwarten sie den Trost der ganzen Welt.
P:
Wohl eher nebensächliche Erwähnung
Mariens find ich hier, kaum von Bedeutung.
K:
Ein sonderbares Volk, ihr Biblizisten,
Kein Jota geht euch von der Schrift verloren
Und überlest Marien Namen hier.
Nein, in der Urgemeinde Jesu Christi
Sehn wir ein Abbild unsrer Kirche schon,
Die wir die Ankunft unsres Herrn erwarten
Und flehn um Jesu Ankunft allezeit.
Doch das ist wahre Kirche nicht allein,
Wo Hirten, Lehrer und Verkündiger,
Die wahre Kirche Christi ist allein,
Wo in dem Kreise ist die Mutter Christi,
Des Hauptes Mutter und des Leibes Mutter.
Da kam der Heilige Geist wie Feuersturm
Und brauste durch das Haus mit Feuerzungen.
Maria, von dem Geiste überschattet
Bei der Verkündigung des Herrn und Retters,
Ward nun erneut vom Heiligen Geist getauft,
Getauft mit Feuer und mit Heiligem Geist,
Darum nennt auch die Kirche Jesu Mutter
Maria eine Braut des Heiligen Geistes.
P:
Kann ich auch die katholische Betrachtung
Mariens in dem Evangelium
Verstehn nicht oder gar von Herzen glauben,
So glaube ich doch dir zumindest, Freund,
Daß du es ehrlich meinst, Maria ehrst
Allein aus Glauben an den Herrn und Gott,
Der unser beider Herr ist, Jesus Christus.
Ihr gebt Maria viele andre Titel,
Das will mir alles nicht recht ein, mein Freund.
K:
Ein andres Mal erklär ich mehr davon,
Dem Fundamentalisten Fundamente
Katholischer Verehrung Sankt Mariens
Zu zeigen, mehr begehr ich vorerst nicht.
Bemühe dich und lern Maria kennen,
Sie wird dir alles Weitere erklären.
Sie lebt und spricht vom Himmel zu den Christen,
Wie wir den Weg mit Jesus gehen sollen,
Mein Freund, indem wir beten, beten, beten.
Nun aber ist mir meine Zunge trocken.
P:
Ich hol den roten Franken aus dem Keller.
K:
Man halt ein wenig Torheit mir zugute.
P:
Und trinken laß uns auf die schönen Frauen!
[Inhalt]


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