Andrew Lloyd Webber

Der Musical-"Papst"

Die Liste von Sir Andrew Lloyd Webbers Erfolgen ist beeindruckend. Der britische Komponist revolutionierte das Musical, wurde zum erfolgreichsten Tondichter dieses Genres und schuf ein Imperium mit Mega-Hits, die etliche Millionen Fans kennen. Der Schöpfer von "Cats", "Phantom der Oper", "Jesus Christ Superstar" und "Evita" Geschäftssinn und großes Talent - und sitzt am Samstag, 22. Januar, als Wettpate auf Thomas Gottschalks Couch.

Der Sohn eines Kirchenmusikers und einer Klavierpädagogin war erst 20 Jahre alt, als er 1968 seine Komposition "Joseph and the Amazing Technicolour Dreamcoat" schrieb, die zum Bühnenhit wurde. In Zusammenarbeit mit dem Librettisten Tim Rice folgten wenig später zwei weitere Erfolge: die Hippie-Oper "Jesus Christ Superstar" (1970) und das Polit-Stück "Evita" (1976) über Aufstieg und Leben der argentinischen Präsidentengattin.

Wiederentdecker des Musicals

Lloyd Webber erlangte schnell internationalen Ruhm: Weil er seine "Storys" meist ohne Dialog und nur mit Songs erzählte, gilt er als "Wiederentdecker" des Musicals. Auch die Musicals "Cats" (1981), "Starlight Express" (1984) und "Phantom der Oper" (1986) brachen Besucherrekorde. Von High-Tech- Elektronik und Rock-Musik über satte Streicher für träumerische Töne bis hin zu Honky Tonk und Country Music bediente Lloyd Webber sich einer breiten Palette der Unterhaltungsmusik. Der Musical-König selbst betrachtet seine Werke lieber als Opern: "Ich bin kein Pop-Komponist", sagte er in einem Interview.

Im Juli 1993 fand im Londoner Adelphi-Theater die Premiere von Webbers Musical "Sunset Boulevard" statt, das auf Billy Wilders berühmtem Film von 1950 basiert. Die deutsche Fassung dieses mit sieben "Tony Awards" ausgezeichneten Musicals startete am 1995 im Rhein-Main-Theater in Niedernhausen bei Wiesbaden. So liefen 1995 in fast zwanzig Ländern der Erde 31 Produktionen von Lloyd Webber-Musicals, und am Broadway entfielen mehr als die Hälfte aller Einnahmen aus Kartenverkäufen auf seine Shows.

Finanzielle Schwierigkeiten

Für Beobachter überraschend erklärte Andrew Lloyd Webber dann allerdings 1997, er sei in finanziellen Schwierigkeiten. Für die Millionen-Verluste seiner Produktionsfirma machte er vor allem das Musical "Sunset Boulevard" verantwortlich, mit dem er nicht an die früheren Erfolge hatte anknüpfen können. Innerhalb von wenigen Wochen ließ er die Produktion in London, New York und Vancouver absetzen und scheiterte mit ihr auch in Niedernhausen.

Im Jahre 2000 meldete er sich mit dem in Belfast Ende der 60er Jahre spielenden Musical "The beautiful game" eindrucksvoll zurück. Die Uraufführung im Londoner West End mit politischer Prominenz aus Großbritannien und Irland begeisterte Publikum und Kritiker gleichermaßen, und nicht nur die Sunday Times schwärmte vom "besten Musical", das Lloyd Webber je geschrieben habe.

Kunstliebhaber

In seiner Freizeit interessiert sich Andrew Lloyd Webber für Architektur und Kunst. Er wohnt abwechselnd in Sydmonton und London, hat ein Appartement im New Yorker Trump Tower, eine Villa in Südfrankreich und ein Schloss außerhalb von Dublin, wo er und seine Frau Madeleine Pferde züchten.



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