ELFRIEDE BAUMGARTNER - AUSSTELLUNG "signa historiae"

Vernissage: 9.9.1997 19.00 Uhr, Ausstellung: 10.9.1997 bis 1.10.1997 im "alpha", Stubenbastei 12/14, 1010 Wien

SIGNA HISTORIAE

Geschichtszeichen werden gefunden, subjektiv interpretiert, zu eigenständigen Metaphern umformuliert, zu neuen Tatsachen konkretisiert.
Vier Künstlerinnen visualisieren Neuzugänge zu verschiedenen Epochen: das alte Ägypten, Gotik, Barock und die Neuzeit. In erster Linie wirken die Ideen in die Vergangenheit, die formale Verwirklichung beinhaltet zukünftig Lebendiges.
Das Projekt wurde bereits in Bratislava in der Galerie UMELECKA BESEDA im Juni 97 verwirklicht und mit dem Theodor � Körner Preis ausgezeichnet.


Elfriede Baumgartner - GARGOYLES

Faszination und Inspiration der konzipierten Objektreihe ist die Kathedral - Plastik der Gotik. Dämonen und Chimären, Verquickungen von Mensch und Tier. Fernes Echo der Vergangenheit, doch trifft die Sinnlichkeit der Plastik emotionell und im Unbewußten auch heute.
Zwei Bildwelten stelle ich dar: Einzelfiguren in riesigem Umraum, klein, isoliert, ausgesetzt, existentiell bedroht. Fallend, kippend, stürzend. In massivem Glas eingeschlossene Kreaturen. Quälende und gequälte Existenzen, verloren in der Zeit. Zerrbilder, Bestien die ihre Schrecken verloren haben, jetzt hilflos oder lächerlich erscheinen. Zur Schau gestellt, ins Zentrum gerückt, widerum durch Spiegelung fast ausgelöscht. Kleine fotografische Objekte, die zur genauen Focussierung nötigen.


Barbara Würzl - EINE BRONZENE OBJEKTREIHE

Eine bronzene Objektreihe erinnert an pyramidale Bauwerke und Kraterlandschaften. Vergangene Baustrukturen werden aufgelöst, fragment� und modellhaft ihrer Stilisierungen beraubt. Sie sind als reine Konstrukte leer jeder Ästhetisierung, werden als mathematische Metapher dem Naturhaften gleichgesetzt.
Futurologische Landschaften entstehen bei gleichzeitigem Zerstören und Verschwinden menschlicher Baustrukturen.
Die blockhafte Abgrenzung einer Pyramide gegen die Außenwelt wird aufgelöst, es entsteht eine weniger monumentale offenere Ordnung, deren Innenraum sich nicht so sehr als Zweck, sondern als Folge des Ganzen erweist.
Beim Auflösen der blockhaften Grundstrukturen bleiben allerdings die bewußt gesetzten Ordnungen teilweise erhalten.
Die Bronzeteile werden als Folgen und Fragmente der klassischen Pyramidenstruktur auf Glasplatten weniger als konkrete Tatsachen, mehr als Rätsel gesetzt.


Gabriela Medvedova - PAPIERINSTALLATION

Raum, Licht, Energie und Atmosphäre von Vergangenheit � Architektur des Raumes und neue Idee, die mit dem konkreten Raum zusammenhängt und gegenwärtig in eine zukünftige Vorstellung einfließt.
Die Zeit als nicht meßbarer Faktor, oder als Etwas das zusammenfließt. Das Papier als zerbrechliches Material lasse ich in mehreren Ebenen wirken: Klar strukturierte Papierschichten, transparent, mit farbigen tagleuchtenden Pigmenten reagieren auf das Tageslicht und Reliefs mit konkaven und konvexen Formen machen auf die Licht� und Schattenseiten des Objekts aufmerksam. Die Installation wird durch konkrete geometrische Formen entwickelt und im Raum plaziert. So kann man sich das Leben vorstellen. Mit seinen Licht� und Schattenseiten, mit optischen Reizen (Materialien) und gleichzeitig der schnellen Vernichtbarkeit (Papier), in der Polarität zwischen Andeutung und Sachlichkeit sowie zwischen Illusion und realer Darstellung.
Die klaren geometrischen Gestalten helfen auch die Kompliziertheit, Strukturiertheit des Lebens mit Einfachheit zu entziffern und beides als Einheit zu sehen.


Elisabeth Melkonyan - TRANSPARENTE ÜBERSCHNEIDUNG

Der Ausgangspunkt meiner Arbeit: "Transparente Überschneidung" sind durchsichtige Stoffüberlagerungen, die in traditionellen, runden Stickrahmen eingebettet sind. Tanzende Puten und Nymphen aus der Barockzeit, kokettierend in erotischer Sinnlichkeit, werden zu grotesken Aktfiguren umgestaltet, linear stilisiert und auf die Stoffteile übertragen. Die neue Position ergibt sich einerseits aus der Reduktion der Engelsgestalten zu minimalen Stickmustern und manifestiert sich im Wechselspiel von rotem Garn und mehrfach überlagerten Stoffteilen.

Zu meinem Lebenslauf
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