Wenn die Erde stirbt
Michael Johne

Sie hat geblüht und nun verwelkt,
es hat geschmeckt und nun verdorben,
es hat geplätschert und nun verkälkt,
du hast gelebt und nun verstorben.
Einst gedreht und nun gekreist,
in naher Zukunft nun untergegangen,
wird der Planet, der Erde heißt,
von kosmischer Gefahr heimgebangen.

Wenn das Staubkorn Erde stirbt,
legt sich alles Lebendes leis' zur Ruh.
Dann dunkelt alles Land, vom Tod erhört,
und die Erde schläft sanft im Nu.
Tod und still dreht sie dann um die Sonne
wie ein trostloses Wesen,
ohne Herzenskraft und Lebenswonne;
so, als sei sie nie da gewesen.

Es ist das Gesetzte
vom Werden und Vergehen,
daß nie keiner verletzte
bis zum Sterben und Vergehen.
Einst war die Erde ein strahlender Wandelstern,
der hatte in Universums Weiten gescheint.
Bevor die Erde starb, hatte sie jeder gern,
doch nun wird sie von trauernden Völkern beweint.


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