Frühs

Dieses Gedicht entstammt noch aus der Zeit, als ich mit einige Bücher über die Hintergrundinformation verschiedener Gedichte des Star-Kritikers Marcel Reich-Ranicki aus der Stadt6bibliothek in Aschersleben ausgeliehen habe. In einem der Gedichte gab es ein Gedicht, dass "Frühs" hieß. Es wäre gut möglich, dass Goethe dieses Gedicht sogar selbst geschrieben haben könnte, wobei ich aber mir nicht sicher bin. Goethe hat mir in vielerlei Hinsicht bei der Verfassung meiner Gedichten durch indiekte Weise geholfen. Auch dieses Mal tat es, sofern das Gedicht "Frühs" in den Bücher von Marcel Reich-Ranicki reimte. Ein Wort ("Frühs") und schon wusste ich, wie ich ein neues Gedicht in meiner Version schreiben konnte.
Kurz gesagt: Das Gedicht beschreibt einen neuen Morgen, der mit dem Aufgang der Sonne beginnt.
Im ersten Abschnitt werden die ein paar Dinge aus der Natur aufgezählt, wie man sie vor einem Sonnenaufang finden könnte. Da gibt es einmal die Waldtieren, die zusammengerollt sich in ihrem Bau aneinander kuscheln, oder aber auch Wildblumen und andere Pflanzen, deren Blütenköpfe noch nach unten gesenk sind und sich später der aufgehenden warmen Sonne zurichten. Vielleicht hängt noch an den Blätter der Bäume tiefer Morgentau, der langsam mit dem Aufgang der Sonne von den Blättern tropft.
Im zweiten Abschnitt wird der Tag und die Nacht so einmal genannt. "Der Tag kommt und Nacht geht" wäre das passende Thema für diesen Abschnitt.
Langsam kommt im dritten Kapitel auch die Sonne zum Vorschein. Sie taucht dabei am östlichen Horizont auf und färbt dieses Horizontgebiet wegen der Morgendämmerung in einen rötlichen und orangen Farbton. Mit ihren Strahlen wärmt sie die Erde auf und bringt ein neues Leben in den Tag hinein.
Übrigens findet man im 4. Vers des 1. Abschnitt den Begriff "Tagesbote". Was ist genau ein "Tagesbote"? Ein Bote (z. B. Postbote) ist eigentlich eine Person, die eine bestimmte Nachricht oder einen bestimmten Gegenstände zu einer anderen Person vom A nach B bringt. Im unseren Fall im Gedicht ist die Sonne der "Tagesbote", denn sie bringt sprichwörtlich einen neuen Tag, wenn sie immer aufgeht.
Den Begriff "Tagesbote" findet man in Vers 7 und 10 wieder. Im dritten Abschnitt aber wird der "Tagesbote" als "hold" und "dem Holden" beschrieben. Zu einem ist "hold" ein alter Ausdruck aus der mittelalterlichen Zeit (z. B. "Oh, du holde Maid.") und bedeutet, dass man eine Person sehr sehr schön findet und sie verehrt. Zum anderen aber ist "dem Holden" männlich, aber die Sonne vom substantiven Geschlecht her weiblich. Doch wie kann eine Person zweigeschlechtig sein, wenn sie a) kein Zwitter ist und b) somit nur eines der beiden Geschlechter ist? Dieses Kuriosum geht auf die griechische Göttermythologie zurück. Früher wurde bei den Griechen die Sonne (Merke: weiblich, WEIL: DIE Sonne) als Sonnengott Helios (MERKE: männlich, WEIL: DER Sonnengott Helios) verkörert, und der war männlich gewesen. Später übernahmen die Römer diesen Götterglauben und von da an nannte man den Sonnengott nun Sol. Unter den europäischen Ländern besteht auch eine gewissen sprachliche Verwandtschaft in der Landessprache. Also klingt der Name "Sol" anfänglich wie "Sonne". Vielleicht passierte es ja, als Sprache von den Römern nach Germanen auswanderte, dass durch sprachliche Veränderungen aus "Sol" nun sich "Sonne" bildete und vielleicht es dann auch eine Geschlechtsumwandlung von männlich zu weiblich gab.


vorherige Hintergrundinformation    dazugehöriges Gedicht    nächste Hintergrundinformation
Übersicht meiner Hintergrundinformationen   
Hosted by www.Geocities.ws

1