ISBN 3-9808278-2-8
Taschenbuch
240 Seiten
9,90 Euro
Infotainment:
Stefanie Bense: Fantasy - im Dickicht der Definition
Illustrationen: Pat Hachfeld
Cover: Holger Rosen
"Und doch gibt es ihn", beharrte Gy'dehr. "Vertraue mir, mein Freund." Die Augen des kleinen Mannes funkelten listig. Manche nannten ihn einen unversch�mten Aufschneider, andere gar einen dreisten L�gner. Brannan h�tte ihnen allen ohne gro�es Nachdenken zugestimmt. Trotzdem hatte er seine schon l�nger w�hrende Zusammenarbeit mit Gy'dehr nie bereuen m�ssen. Von ein paar Ausnahmen einmal abgesehen.
"Seine Existenz ist zugegebenerma�en streng geheim und wird von seinen Priestern gewahrt. Der Kult, der um ihn getrieben wird, spielt sich vollst�ndig im Untergrund ab. Nur den Reichsten und M�chtigsten der Stadt ist der Blaue Gott bekannt. Nat�rlich habe ich dennoch davon erfahren." Gy'dehr warf sich theatralisch in die Brust, sah dadurch aber nicht beeindruckender aus. Brannan �berragte seinen Gef�hrten gut um zwei K�pfe. Die Muskeln, �ber die er selbst verf�gte, glich der andere durch Fettpolster aus. Schw�chlich wie der kleine Mann war, vermochte er kaum ein mittelgro�es Schwert zu halten. Allerdings musste er das auch nicht: Gy'dehrs Waffe war der Dolch. Mit diesem hatte er eine t�ckische Meisterschaft erreicht.
"Du wei�t also, wo dieser Blaue Gott zu finden ist", stellte Brannan n�chtern fest.
"Sicher."
"Du glaubst, dass wir bis zu ihm vordringen k�nnen."
"Mit meiner List und deiner Kraft - selbstverst�ndlich."
"Es wird gef�hrlich werden."
"Das steht au�er Zweifel."
"Aber wir werden es �berleben."
"Wie immer." Gy'dehr grinste und zeigte die beiden Zahnl�cken, die Brannan daran denken lie�en, wie haarscharf es beim letzten Mal gewesen war.
"Die Beute ist reichlich."
Jetzt holte der andere tief Luft und wurde schlagartig ernst. "Sie ist enorm. Wir sind praktisch schon gemachte Leute."
"Halbe-halbe?", fragte Brannan.
"Meine Idee, mein Plan, mein Verdienst: Siebzig-drei�ig."
"Such dir einen anderen Trottel, der sich darauf einl�sst."
"Sechzig-vierzig?"
"Nein."
"Also gut. Spielt ohnehin keine Rolle bei dieser Beute. Die H�lfte von enorm ist immer noch genug." Gy'dehr grinste wieder. "Lass uns an die Arbeit gehen."
Brannan nickte.