Wellensang
herausgegeben von Alisha Bionda & Michael Borlik


Schreiblust-Verlag Andreas Schr�ter


ISBN 3-9808278-2-8
Taschenbuch
240 Seiten
9,90 Euro

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Folgende Autoren und Geschichten sind vertreten:

Christel Scheja: Das Lied der Kr�he
Irene Salzmann: Die G�ttin im Felsendom
Dominik Irtenkauf: Nebelb�nke ziehen �ber das Land
Linda Budinger: Wellensang
Barbara B�chner: La Belle et la Bete
Arthur Gordon Wolf: Von Z�hnen, Sternen und Feen
Michael Borlik: Wei�gipfel
Solveig Perner: Zolineks Geschichte
Marlies Eifert: Haus ohne Schl�ssel
Andrea Tillmanns: Wenn die Eisw�lfe singen ...
Eddie M. Angerhuber: Zwischen 9 und 9
Barbara Jung: Das Orakel
Armin R��ler: Die Tr�nen des Blauen Gottes
Heike Reiter: Mohnblumenk�nigin
Frank W. Haubold: Die gl�serne Stadt
Alisha Bionda: Welt zwischen den Zeilen
Ines Haberkorn: Heimkehr nach Kalipay
Lutz Schafst�dt: D�monenbrut

Infotainment:
Stefanie Bense: Fantasy - im Dickicht der Definition

Illustrationen: Pat Hachfeld
Cover: Holger Rosen


Die Tr�nen des Blauen Gottes
(Leseprobe)

"Der Blaue Gott?", fragte Brannan. "Davon habe ich noch nie etwas geh�rt."

"Und doch gibt es ihn", beharrte Gy'dehr. "Vertraue mir, mein Freund." Die Augen des kleinen Mannes funkelten listig. Manche nannten ihn einen unversch�mten Aufschneider, andere gar einen dreisten L�gner. Brannan h�tte ihnen allen ohne gro�es Nachdenken zugestimmt. Trotzdem hatte er seine schon l�nger w�hrende Zusammenarbeit mit Gy'dehr nie bereuen m�ssen. Von ein paar Ausnahmen einmal abgesehen.

"Seine Existenz ist zugegebenerma�en streng geheim und wird von seinen Priestern gewahrt. Der Kult, der um ihn getrieben wird, spielt sich vollst�ndig im Untergrund ab. Nur den Reichsten und M�chtigsten der Stadt ist der Blaue Gott bekannt. Nat�rlich habe ich dennoch davon erfahren." Gy'dehr warf sich theatralisch in die Brust, sah dadurch aber nicht beeindruckender aus. Brannan �berragte seinen Gef�hrten gut um zwei K�pfe. Die Muskeln, �ber die er selbst verf�gte, glich der andere durch Fettpolster aus. Schw�chlich wie der kleine Mann war, vermochte er kaum ein mittelgro�es Schwert zu halten. Allerdings musste er das auch nicht: Gy'dehrs Waffe war der Dolch. Mit diesem hatte er eine t�ckische Meisterschaft erreicht.

"Du wei�t also, wo dieser Blaue Gott zu finden ist", stellte Brannan n�chtern fest.

"Sicher."

"Du glaubst, dass wir bis zu ihm vordringen k�nnen."

"Mit meiner List und deiner Kraft - selbstverst�ndlich."

"Es wird gef�hrlich werden."

"Das steht au�er Zweifel."

"Aber wir werden es �berleben."

"Wie immer." Gy'dehr grinste und zeigte die beiden Zahnl�cken, die Brannan daran denken lie�en, wie haarscharf es beim letzten Mal gewesen war.

"Die Beute ist reichlich."

Jetzt holte der andere tief Luft und wurde schlagartig ernst. "Sie ist enorm. Wir sind praktisch schon gemachte Leute."

"Halbe-halbe?", fragte Brannan.

"Meine Idee, mein Plan, mein Verdienst: Siebzig-drei�ig."

"Such dir einen anderen Trottel, der sich darauf einl�sst."

"Sechzig-vierzig?"

"Nein."

"Also gut. Spielt ohnehin keine Rolle bei dieser Beute. Die H�lfte von enorm ist immer noch genug." Gy'dehr grinste wieder. "Lass uns an die Arbeit gehen."

Brannan nickte.


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