Solar-Tales 11
herausgegeben von Wilko M�ller jr.

Fanzine A4


Solar-Tales ist das Storyzine von Solar-X
N�heres dazu im Internet auf den Solar-Tales-Seiten

Zur Homepage von Solar-X

Bestellen beim Herausgeber


Solar Tales 11 enthält folgende Fantasy-Stories:

Barbara Schinko: Drei f�r die Drachen
Heike Wolff: Das Schwert des Chaos
Armin R��ler: Geheimnis der H�hlenwelt
Christel Scheja: Shivatas Sohn
Barbara Schinko: K�nigswend
Christel Scheja: Im Schatten gro�er Schlachten
Irene Salzmann: Eiskalt �berrascht
Julia Bergius: Angriff der Yrch
Catrin Hahne: Die Pr�fung
Esther Bystrek: Drachlinge
Thomas Wawerka: Trau denen nicht...
Peter Sch�nemann: Drachen-T�ter


Geheimnis der Höhlenwelt
(Leseprobe)

Der riesige Drache ragte vor Tarcem auf. Er musste den Kopf weit in den Nacken legen, um bis ganz nach oben sehen zu k�nnen. Dort, auf den f�nfseitigen, smaragdgr�n gl�nzenden Schuppen des Drachenr�ckens, waren die Sitze, welche die Passagiere f�r die Reise einnahmen. Der Ardan'dar, der jetzt noch massig auf seinen vier starken Beinen ruhte, w�rde sie dann sicher an ihr Ziel bringen. Kamush aus der Gilde der Lenker, welche die m�chtigen Tiere ihrem Willen unterworfen hatte, stand vor Tarcem, biss gerade auf das Goldst�ck und steckte es mit einem zufriedenen Grinsen ein. Der Lenker war ein alter Mann, hager und ausgezehrt wirkend, mit einem runzligen Gesicht, das v�llig bleich war. Wie lange er, der wohl ausschlie�lich hier unten in den H�hlen lebte, das Licht der Sonnen nicht mehr gesehen hatte, mochte nur er selbst wissen.

Kamush sagte jetzt: "Akzeptiert. Dein Gold ist gut. Du hast deinen Platz auf dem Ardan'dar. Beeile dich, nach oben zu kommen, Du bist der Letzte."

Tarcem nickte und nahm das lange Seil in die H�nde, das auf der Seite des Drachens herab gelassen worden war. Geschickt turnte er daran hinauf, entlang der hornigen Schuppen, die ebenfalls schwach gr�nlich leuchteten und den ganzen K�rper des Ardan'dar sch�tzten. Er konnte sich gl�cklich sch�tzen, das wusste er, gerade noch rechtzeitig zur Abreise gekommen zu sein. Die Lenkergilde war eine launische Organisation, die ihre Dienste keineswegs nach Belieben zur Verf�gung stellte. Wer mit den Ardan'dar durch die H�hlen reisen wollte, gefahrlos und schnell, musste sich ihren Zeitpl�nen unterwerfen, die f�r Au�enstehende kaum zu durchschauen waren. W�hrend Tarcem den langen Weg am Seil nach oben kletterte, blickte er kurz nach unten, wo sich in respektvoller Entfernung zum Drachen eine gro�e Menschenmenge versammelt hatte. Ehrf�rchtig staunend, beobachteten sie, was geschah. Sie alle waren von oben herabgestiegen, um die Abreise des Drachens zu sehen. Einmal im Jahr, so hatte er einen der hier Ans�ssigen sagen h�ren, nur ein einziges Mal im Jahr stellte sich ein Ardan'dar an diesem Knotenpunkt ein und nahm Passagiere auf seine weitere Reise mit.

Dann war er oben und Tarcem sah, dass gut und gerne drei Dutzend Menschen auf dem R�cken des Drachens Platz gefunden hatten. An ihrer Kleidung, ihrer Haartracht und ihren Waffen erkannte er, dass sie aus den verschiedensten Kulturen der Welt stammten. Reisende, die dies und das hier oder dort zu erledigen hatten, die nicht auf der Oberfl�che reisen wollten oder konnten. Ohne zu murren, nahmen sie die besonderen Umst�nde einer Reise mit einem Ardan'dar in Kauf, die bequem und sicher war, auch schnell, wenn sich das m�chtige Tier erst einmal in Bewegung gesetzt hatte, zu der aber auch viele Aufenthalte an den Knotenpunkten des H�hlensystems geh�rten. Hier trafen sich die Pfade der Ardan'dar und hier beendeten Menschen die Reise mit dem Drachen und andere traten eine neue an.

Ein Adept der Lenkergilde, ein hageres B�rschlein, wies Tarcem mit einer barschen Handbewegung seinen Platz auf dem R�cken des Drachens zu, ein schmaler Holzsitz war dort an einer der hornigen Schuppen verankert und Tarcem wunderte sich kurz, ob das Tier keine Schmerzen versp�ren mochte. "Es muss f�r den Ardan'dar wie ein M�ckenstich sein", dachte Tarcem dann. Zwei weitere Sitze umgaben den seinen, drei lagen direkt gegen�ber. Sie waren alle besetzt, alle bis auf einen, den zu seiner Linken, den jetzt der Adept einnahm. Kamush war ebenfalls oben eingetroffen und die Reise konnte beginnen.


zurück zur Bibliographie


Copyright © 2003 by Armin R��ler
.
Hosted by www.Geocities.ws

1