Schwarzer Drache

Drachenerzählungen herausgegeben von Udo Mörsch

Go Verlag

Paperback
184 Seiten
ISBN 3-935953-08-9

Titelbild von Mario Moritz

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Die Drachen-Anthologie mit außergewöhnlichen Erzählungen, jenseits unserer Realität.
Drachenzeit... Der Mythos Drache erlebt mit diesem Buch eine neue Dimension.
Fantastische Geschichten und Wissenswertes �ber die wohl ber�hmteste Sagengestalt.
Eine Fantasy-Anthologie mit Drachengeschichten von Wilhelm Hertz, Jon Artur, R�diger Hey, Maja Rosenberg, Barbara Jung, Timo Bader, Christel Scheja, Dirk Wonh�fer, Andrea Tillmanns, Sandra Henke, Lisa Lemberg, Christiane Schwarze, Charlotte Engmann, Linda Budinger, Alexander Lohmann, Armin Rößler und Dominic Seiffert.


Die offene Schuld


(Leseprobe)

"Was bist du?", fragte der Junge. Eingesch�chtert stand er da, gleichzeitig beeindruckt, sogar fasziniert. "So etwas wie dich habe ich noch nie gesehen." Staunend betrachtete er das unheimliche, so riesige Gesch�pf. Die Ketten zwangen es auf zweien seiner vier Beine zu stehen, die in krallenbewehrten Klauen endeten. Das zweite Beinpaar ragte knapp unterhalb des Kopfes aus dem altem Leder �hnelnden, massigen K�rper und war ebenfalls sicher gefesselt. Der Kopf selbst war riesig. Zwei furchterregend aussehende H�rner thronten auf ihm, aus den mit einem metallenen Maulkorb gesicherten und deshalb kaum sichtbaren N�stern quoll schwacher Dampf und das riesige Maul offenbarte beachtliche Z�hne. Dicke, schwach gr�nlich leuchtende Schuppen bedeckten den R�cken des Wesens. Sie wirkten fest, beinahe undurchdringlich. An dieser Stelle musste das Gesch�pf fast unverwundbar sein. Hinzu kamen die Fl�gel. Schwere Netze hinderten das Wesen daran, sie zu entfalten.

Das Ungeheuer, das vor ihm aufragte, so nahe und doch ohne ihm Leid zuf�gen zu k�nnen, schnaubte. Ein tiefes Grollen, das lange nachhallte. Angst einfl��end. Aber auch b�sartig?

Nein, entschied der Junge. So bedrohlich das Ungeheuer auch wirken mochte, machten es die eisernen Ketten jetzt doch vollst�ndig hilflos. Und es musste selbst furchbare �ngste ausstehen, falls es �berhaupt zu Gef�hlen f�hig war. Eine grausame Qu�lerei, die das Mitleid des Jungen weckte.

Wieder dieses Grollen, dieser tiefe Laut, der durch die N�stern drang. Schwang die Kenntnis der eigenen misslichen Lage mit? Wusste das Ungeheuer, dass sein Tod beschlossene Sache war und kurz bevorstand? Oder sprach nur der tierische Instinkt aus ihm?


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