Es war ein sch�ner Sommertag, keine Wolke tr�bte den Himmel. Ich schlenderte durch den Park, tief in Gedanken versunken, ohne mich der L�sung meiner Probleme auch nur anzun�hern. Meine Umgebung nahm ich kaum wahr, bis pl�tzlich ein Mann neben mich trat.
Vielleicht war er auch schon zuvor in der N�he gewesen, hinter mir her gelaufen oder er hatte mich aus der Ferne beobachtet. Doch ich realisierte seine Gegenwart erst in diesem Moment. Dennoch erschrak ich nicht. Seit Tagen hatte heitere Gelassenheit von mir Besitz ergriffen, ein Fatalismus, in dem mich nichts mehr verwundern konnte.
"Entschuldigen Sie", sagte der Fremde.
Ich sagte nichts, musterte ihn jedoch mit einem Anflug von Neugier. Er war gro�, etwas gr��er als ich, und l�chelte zur�ckhaltend. Sein Gesicht hatte nichts Bedrohliches. Dunkelblondes Haar, braune Augen, eine etwas zu gro� geratene Nase und ein leichter Bartschatten. Der Fremde trug legere Kleidung und schien ein harmloser M��igg�nger zu sein. So kann man sich t�uschen.
"Ich muss mit Ihnen reden", sagte er fast ein wenig dr�ngend, auch wenn er nicht unruhig wirkte.
"Das tun Sie bereits", antwortete ich. Das war unh�flicher als beabsichtigt. Allerdings mochte ich es nicht, von wildfremden Menschen auf der Stra�e bel�stigt zu werden. Ob Zeugen Jehovas, Bettler oder Reporter, die eine Umfrage zu einem angeblich jedem auf den N�geln brennenden Thema durchf�hren - normalerweise lasse ich jeden ohne viel Aufwand abblitzen.
Doch der Fremde blieb hartn�ckig. "Es ist mir ernst", erkl�rte er. "Aber nur wenn Sie bereit sind, mir zuzuh�ren. Dann werden Sie erkennen, wie ernst die Lage wirklich ist."
"Tats�chlich, das klingt ernst." Ich konnte mir die Ironie nicht verkneifen. Doch mein Gegen�ber war nicht beleidigt.
"Nehmen Sie sich die Zeit", forderte er mich auf. Zwar l�chelte er immer noch, doch ich konnte erkennen, dass ihm nicht nach Scherzen zumute war. Es war ihm wirklich ernst. Kein Zweifel.
Ich war stehen geblieben. Andere Spazierg�nger mussten ausweichen und warfen uns beiden missbilligende Blicke zu. Das Betreten der Gr�nfl�chen ist verboten, prangte es von den Schildern auf dem gr�nen Rasen - obrigkeitsh�rig blieben die meisten auf den Fu�wegen, auch wenn es dort eng zu werden drohte.
Er deutete auf eine freie Parkbank. "Nehmen Sie sich die Zeit", wiederholte er. Seine Stimme war immer noch freundlich.
"Nun gut", sagte ich. Ein wenig widerstrebend zwar, aber ohne tats�chlich etwas dagegen zu haben.
Nachdem wir uns gesetzt hatten, er�ffnete er mir: "Die Welt wird untergehen."