Allerseelen DoLP Heimliche Welt

August MMIV

Last change: 20.I.MMV

Allerseelen: Heimliche Welt  2xLp Ahnstern,  13t-80:00: "Heimliche Welt", ancora in lussuosa edizione in doppio vinile con tiratura a 600 copie, è da accostare ad "Archaische Arbeiten" (BU#76). Infatti come il suo predecessore, a cui mi sembra sia da preferire per la qualità del materiale selezionato, assembla registrazioni che risalgono alla fine degli ’80, edite precedentemente solo su cassetta. La forte impronta rituale di questi episodi, orientati sistematicamente su durate piuttosto estese che ne esaltino le proprietà ipnotiche e pervadenti, riporta, pur scevra da eccessi ed esibizionismi, alla ‘antimusica’ di casa Laylah e agli Psychic TV più rigorosi, decorata occasionalmente da percepibili richiami folk, nella splendida sesta traccia (come in "Archaische Arbeiten" non ci sono titoli), o da demoniache masse vocali, nell’ottavo pezzo, alla maniera dei primi Current 93. (7) Paolo Bertoni (Blow Up 80, Italia)

Mit der schön gestalteten Doppel-LP "Heimliche Welt" liegt ein lange vergriffenes Audiotape der österreichischen Ritual/Industrialband aus dem Jahre 1989 in remasterter Form vor. Im Gegensatz zu den durchaus poppigen Akzenten der letzten Veröffentlichungen kann man diese hypnotischen, repetitiven Klanglandschaften problemlos als schamanistisch inspirierter Ritualmusik beschreiben, die mittels Drums, Violine, Keyboards und Tapeloops durchaus faszinierende Miniaturen kreiert. Ähnlichkeiten zu der ebenfalls gerade neu aufgelegten DoLP Archaische Arbeiten drängen sich auf. Offenbar war das Interesse der Gruppe in jener Zeit noch wesentlich enger an okkulten Konzepten und spirituellen Ebenen der Musik orientiert. Das Cover zieren Fotos einiger Katharerburgen in Südfrankreich, womit sich auch der Titel erklärt. Und tatsächlich hinterlässt die meditative Musik Leerstellen, die zum Reflektieren und Träumen provozieren - sich einzufühlen in die Welt 'hinter den Dingen'. - Wer noch das ähnliche Projekt Somewhere in Europe von Andrea James (Death in June) kennt, wird sich an einigen Stellen (z.B. Track 2) daran erinnert fühlen. Das letzte Stück bietet dann auch österreichischen Sprechgesang. Aber bis dahin ist man bereits über eine Stunde in den vollen Genuss einer gelungenen Ritualmusik-LP gekommen. MaNic
 http://www.ikonenmagazin.de/rezension/ExperimentalSept2004.htm

Von Allerseelen erschienen diesen Monat gleich zwei neue Tonträger, nämlich das Doppel-Album „Heimliche Welt“ (Ahnstern, lim. 600) sowie die LP „Gefiederte Träume“, die als Geschenk für die Besitzer der Box in einer 150er Auflage gefertigt wurde. Die Klanglandschaften auf „Heimliche Welt“ entstanden 1989 in Hallstatt, Österreich und erschienen damals nur auf Kassetten. Gerhard selbst bezeichnet die Musik als „frühe Aufnahmen ritueller Kammermusik“. Im Vergleich zu den anderen bisher wiederveröffentlichten Ritual-Werken wird hier deutlich mehr mit Schlagwerk gearbeitet, was dem Gesamtwerk einen schamanisch-beschwörenden Charakter verschafft: die Klänge wurden erzeugt durch Kettle-Drums, Violine (die der Musik zu hypnotisierenden Melodien verhilft) sowie Kassettenrekorder und dem analogen Yamaha VSS-200. Als letztes Stück dann ein an frühe Psychic TV erinnerndes Stück mit Sprechgesang. Auch ist die Gestaltung des Tonträgers wieder einzigartig: das Cover ziert Fotografien der vier Schlösser von Lastours in Südfrankreich. Lastours steht als ein Symbol für das Aussterben der Katharer durch einen grausamen Kreuzzug. Einmal mehr ein Beispiel, dass bei rituellen Klängen das Visuelle eine nicht unerhebliche Rolle spielt. Eine Platte, die man in der richtigen Stimmung ununterbrochen hören kann.

„Gefiederte Träume“ besteht aus 2 langen Stücken: dem Titel selbst sowie „Kuinzige“. Das Titelstück wurde am 2. November 1989 aufgenommen und damals auf eine Kassette verewigt: ein magisch-monotones Ritualstück, am Ende vermochte ich Sprachsamples zu vernehmen, kann aber auch eine Täuschung gewesen sein. Das „symphonische Gedicht“ Kuinzige entstand am 3. Juni 2004, das zu einer Schleife aus Rhythmusmaschine und akustischer Gitarre die Worte von Hugin, Munin und MH trägt (nähere Informationen zu diesen Herren liegen mir leider bisher nicht vor). Beide Stücke ummanteln zum einen das komplette Schaffen Allerseelens vom Ende der Achtziger bis heute, zum anderen hätten sie wegen der Länge stilistisch auch nicht auf einen anderen Tonträger gepasst. Das auch hier wieder sehr schöne Cover wartet mit einem Photo von Man Ray auf. Ein wunderbares Geschenk an die Freunde des Schaffens von Allerseelen. Meinen Informationen zufolge sind übrigens noch ein paar Exemplare der Box verfügbar: die Gelegenheit, sich ein wertvolles Sammlerstück zu sichern sowie die Arbeit dieses herausragenden Künstlers zu unterstützen.

An dieser Stelle sei schon einmal angemerkt, dass ich am 29. Januar 2005 eine Privatveranstaltung mit Allerseelen, Lux Interna und einem neuen deutschen Neofolk-Projekt in Bremen organisieren werde. Es wird persönliche Einladungen geben, wer Interesse hat, darf sich und seine Freunde gerne anmelden. Die Teilnehmerzahl wird wegen des erlesenen Veranstaltungsortes (der den Gästen rechtzeitig bekannt gegeben wird) auf 130 Personen beschränkt sein. Näheres dazu ab November auf Lichttaufe sowie auf meiner Internetseite www.neue-aesthetik.de - Axel Meese, Oktober 2004

http://www.lichttaufe.de/lichttaufe/1x/data/s_content.php?id=Ax2004-10-17-0417

 

"Alle Kunst ist zugleich Oberfläche und Symbol. Wer unter die Oberfläche vordringt, tut dies auf eigene Gefahr."

"All art is at once surface and symbol. Those who go beneath the surface do so at their peril."

Oscar Wilde, Dorian Grey

 

I

.. einige rabenschwarze Zypressen, einen durchdringend bitteren Duft von sich gebend ..

II

.. nur wo die Dinge allein sind, behalten sie ihre ewige Schönheit ..

III

.. zwei Zypressen standen Wache vor einem Fenster ..

IV

.. alle irdischen Dinge bekommen dadurch, daß sie vergänglich sind,  einen tiefen inneren Wert und die Bedeutung von Symbolen ..

 

Ahnstern and Aorta have finished the design for the third Allerseelen double lp Heimliche Welt which should be released in August. As the double lp Archaische Arbeiten it will feature some of the early recordings by Allerseelen which were published in 1989 on various cassette editions.

Please contact Ahnstern via:

http://www.steinklang-records.at/

 

Klanglandschaften: Gerhard

Gestaltung: M. Presch/Gerhard

These ancient recordings of ritual chamber music were recorded in the magical year 1989 at Hallstatt, Oberösterreich. They were originally published on early Allerseelen cassettes. The recordings were digitally remastered by M. Presch close to the magical mountain Untersberg. Heimliche Welt means Hidden World. 

This release contains photographs of the four castles of Lastours - Cabaret, Tour Régine, Surdespine, Quertinheux - in South France in the north of Carcassonne. The photographs were taken by Gerhard during a magical mystery tour in February MMII. Lastours is a symbol for the death of the Cathars and the culture of Occitania that was almost destroyed in a cruel crusade.

Heimliche Welt is dedicated to all the beautiful and powerful sounds that have been and always will be my comrades. A thank you also to my first instruments - cassette recorders, kettle-drums, violin, the old Yamaha VSS-200. The quotations are taken from the book Elisabeth von Österreich. Die Tagebuchblätter by Constantin Christomanos.

Gerhard

 

I

"Einsam und stumm steht das Schloß da mit fest verschlossenen Fenstern. Zweignetze von Kletterrosen, die noch ganz dürr sind, umschlingen die Veranda und die Mauern, wie haften gebliebene tote Dinge. Den schlanken Turm umklammert noch immer schwarzer Efeu: er machte mir den Eindruck eines Symbols für etwas Finsteres, dem man nicht entgehen und das man aus seinem Innern nicht wegreißen kann. Ihre Blicke glitten über die verschlossenen Fenster, auf die auch einige rabenschwarze Zypressen, einen durchdringend bitteren Duft von sich gebend, starr und unverwandt hinblickten."

II

"Es ist merkwürdig, wo Menschen hinkommen, muß alles zerstört sein. Die Menschen tun den Dingen immer Unbill an; nur wo die Dinge allein sind, behalten sie ihre ewige Schönheit. Deswegen zeige ich auch den Leuten nicht mein Schloß: in einigen Monaten würde kein Stein mehr aufrecht stehen. Sie schreiben überall ihren Namen hin, wie, um auf die Steine selbst das Siegel ihrer Nichtigkeit aufzudrücken und sie in ihren eigenen Untergang mitzuzerren. Wo Städte waren, sind Ruinen. Aber die Gipfel der Berge sind so, wie sie geschaffen wurden."

III

"Zwei Zypressen standen Wache vor einem Fenster. Wir sollten erst so sein wie die Eidechse oder wie die schlaflose Zypresse, dann würden wir auch die Geheimnisse, die in der Welt sind, erkennen. Unser Ziel ist zugleich der Weg zum Ziel, während wir es darüber hinaus suchen und an ihm achtlos vorübergehen."

IV

"Der Gedanke an den Tod müßte an und für sich schon unser Leben verschönern. Alle irdischen Dinge bekommen dadurch, daß sie vergänglich sind, einen tiefen inneren Wert und die Bedeutung von Symbolen. Der Todesgedanke reinigt wie ein Gärtner, der das Unkraut jätet, wenn er in seinem Garten ist."

Constantin Christomanos, Elisabeth von Österreich. Die Tagebuchblätter

 

www.geocities.com/ahnstern

 

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