- agriserve -              Stand 3. September 2002

Pflanzenöl als Kraftstoff -
Wirtschaftlichkeit.     


Hier Seite über Wirtschaftlichkeit.
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          Aus ölhaltigen Pflanzen läßt sich durch Auspressen und Filtern Öl gewinnen.
          Dieses Öl kann ohne jede weitere Verarbeitung
          als Treibstoff für Dieselmotore verwendet werden.

Die Wirtschaftlichkeit von Pflanzenöl als Kraftstoff.
Vorbemerkung.           (einige Zeilen tiefer auf dieser Seite)
Einstieg.           (einige Zeilen tiefer auf dieser Seite
Erzielung niedriger Kosten.           (weiter unten auf dieser Seite)
Beispiele für Fahrzeug-Umbaukosten.           (weiter unten auf dieser Seite)


Vorbemerkung zur Wirtschaftlichkeit. nach oben auf dieser Seite.

Die Wirtschaftlichkeit von Pflanzenöl als Kraftstoff gegenüber Diesel als Kraftstoff ist umso besser,
          je teuerer Dieselkraftstoff ist.
          je billiger Pflanzenöl ist.
          je mehr Kilometer das Fahrzeug im Jahr fährt.
          je höher der fahrstreckenbezogen Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs ist.
          je billiger der Umbau des Fahrzeugs auf Pflanzenölbetrieb ist.


Abgesehen von den Kosten muß das Fahrzeug auch nach dem Umbau auf Pflanzenölbetrieb zuverlässig laufen.


Die Wirtschaftlichkeit - Einstieg. nach oben auf dieser Seite.

Für den Endnutzer besteht der wirtschaftliche Vorteil darin, daß Pflanzenöl etwa 59 Cent einschließlich 7% Mehrwertsteuer (=Steuersatz für Nahrungsmittel) kostet, und Dieselkraftstoff etwa 82 Cent je Liter einschließlich 16% Mehrwertsteuer (und außerdem Mineralölsteuer).
Preisstand vom 9. September 2002.

Die Ersparnis beträgt etwa 23 Cent je Liter einschließlich Mehrwertsteuer, und etwa 15,5 Cent ohne die Mehrwertsteuer (man beachte, daß einmal 7% und einmal 16% Mehrwertsteuer erhoben werden).
Somit ist die Ersparnis für Privatleute, die ohnehin die Mehrwertsteuer bezahlen müssen, 23 Cent je Liter, und für Firmen, welche die Mehrwertsteuer absetzen können, 15,5 Cent je Liter.


Die Wirtschaftlichkeit beruht ausschließlich darauf, daß Diesel sehr viel stärker besteuert wird als Pflanzenöl.
Die Gründe für den wirtschaftlichen Vorteil sind somit rein politisch bedingt und können recht schnell wieder wegfallen.
Es ist ratsam, hauptsächlich kurzfristig nutzbare Lösungen anzustreben, die sich auch schnell bezahlt machen, denn wenn die Steuerbefreiung wegfällt, dann ist es mit der Wirtschaftlichkeit der Pflanzenkraftstoffe vorbei.
Zur Zeit ist es so, daß die Steuerbefreiung für Pflanzenkraftstoffe bis zum Jahr 2007 gesetzlich gesichert erscheint.

Insbesondere für die Landwirtschaft besteht ein sehr großer Anreiz darin, daß der Absatzmarkt für landwirtschaftliche Erzeugnisse, der ursprünglich hautpsächlich den Bereich Nahrungs- und Futtermittel umfaßt, auf den vielfach größeren Marktbereich Treibstoffe und Brennstoffe erweitert wird.
Somit können landwirtschaftliche Überschüsse beseitigt werden und es wird verhindert, daß die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse ins Bodenlose sinken können.

Auch die an der Wertschöpfungskette beteiligten Firmen haben einen wirtschaftlichen Vorteil an der Nutzung von Pflanzenöl als Kraftstoff.
Dazu zählen Ölmühlen, Ausrüster von Ölmühlen, Pflanzenöltankstellenbetreiber, Fahrzeugumrüster, die Dieselfahrzeuge auf Pflanzenölbetrieb umrüsten, Hersteller und Händler für dafür notwendige Ausrüstungsteile. Saatguterzeuger, Hersteller und Händler von Pflanzenschutzmitteln und Dünger. Hersteller und Händler von Landmaschinen.

Einen Vorteil haben auch die Gemeinden und Landkreise, in denen Raps angebaut wird und in denen die oben genannten Nutznießer der Pflanzenöltechnik sitzen. Denn das dort verdiente Geld bleibt zum Großteil im örtlichen Umlauf. Es muß nicht in ferne Gebiete für Erdöleinfuhren ausgegeben werden.

Die örtliche Versorgungssicherheit erhöht sich, wenn der Kraftstoff in räumlicher Nähe oder sogar im eigenen Betrieb erzeugt wird.

Wirtschaftliche Nachteile haben die Erdölfirmen, welche Umsatz verlieren, wenn auch vorerst nur im kleinen Promille- und Prozentbereich.
Wirtschaftliche Nachteile hat auch der Staat, welcher mit jedem Liter Pflanzenöl als Kraftstoff diejenige Steuermenge verliert, die er ansonsten beim Dieselkraftstoff als Mineralölsteuer (und zusätzlich als höhere Mehrwertsteuer und als sonstige Abgaben) einnehmen würde.

So wird das Pflanzenöl, wenn es neu und verstärkt in den Energiemarkt eintritt, von den verschiedenen Marktteilnehmern unterschiedlich begrüßt werden.


Die Wirtschaftlichkeit - Erzielung niedriger Kosten. .
nach oben auf dieser Seite.

Niedrige Kosten sind zwingende Voraussetzung, um einen Gewinn zu erzielen.
Es sind vielerlei Gesichtspunkte zu beachten.


1.
Sehr viele Erfahrungswerte und sehr viel private Forschungsarbeit werden von Privatbastlern gemacht und, das ist äußerst wichtig, über das Weltnetz öffentlich zugänglich gemacht.
Siehe zum Beispiel unter: www.fmso.de
Damit fallen für die Nachfolger keine Kosten an, und sie können Möglichkeiten und Nachteile der Pflanzenöltreibstoffe schon im vornherein einschätzen.
Hier haben wir Erfahrungswerte von Dutzenden, Hunderten, wahrscheinlich tausenden Fahrzeugen über Jahre hinweg.
Die Möglicheit des Weltnetzes, Erfahrungen, Berichte, Bilder zu speichern und öffentllich zu machen, trifft sich mit dem Wunsch der Privatbastler, anderen zu helfen und Ihre Erfahrungen weiterzugeben.


2.
Für Selbstumrüster gibt es eine ganze Reihe von Bezugsquellen, bei denen er die benötigen Teile und teilweise auch die Kenntnisse einkaufen kann.
Durch Selbstumbau kann man einen Großteil an Kosten einsparen.
Bezugsquellen siehe Salatöl-Inhaltsverzeichnis.


3.
Je mehr Kilometer gefahren werden, desto mehr Geld wird pro Jahr gespart.


4.
Es ist auch möglich, ganz ohne Umbaumaßnahmen auszukommen:
Gewisse ältere Mercedesmotore vertragen das, solange sie hauptsächlich im Langstreckenbetrieb eingesetzt werden.


5.
Wenn man nicht 100% Pflanzenöl fährt, sondern nur 20% oder 30% oder 50% oder 80%, und den Rest Diesel, dann braucht man ebenfalls keinen Fahrzeugumbau.
Man hat somit überhaupt keine Kosten und spart ab dem ersten Tag Geld, an dem man Pflanzenöl anstelle von Dieselkraftstoff einsetzt.

Unter Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten gesehen ist dies eine sehr gute Lösung.
Auch dann, wenn sich jemand erst an die Nutzung des Pflanzenöls als Kraftstoff herantasten will, ist dies eine gute Lösung.

Oder dann, wenn die Fahrzeuge nur geleast sind und man keine großen Umbauten machen möchte, weil die Fahrzeuge nach kurzer Zeit wieder zurückgegeben werden.
Gerade für die Kleintransporter, die im Langstreckenbetrieb eingesetzt sind, kann dies eine besonders günstige Lösung sein.
Hier wird schon immer mit ganz kleinen Gewinnspannen gerechnet. Wenn monatlich 10.000km gefahren werden mit 1200 Liter Kraftstoffverbrauch, bei dem 600 Liter Diesel durch Pflanzenöl ersetzt werden, dann werden 90 Euro monatlich gespart, ohne daß Kosten anfallen. Das ist durchaus ein gewichtiger Geldbetrag.
Zugleich aber sieht man daran, daß auch bei Pflanzenölkraftstoffen die Bäume nicht in den Himmel wachsen, daß wir mit kleinen Zahlen und mit spitzem Bleistift rechnen müssen.

Oder dann, wenn das Fahrzeug schon alt ist und man keine großen Geldbeträge hineinstecken möchte. (Hinweis dazu: Man kann bei Fahrzeugwechsel die Umrüstteile wieder ausbauen, das kostet nur etwas Arbeit, aber man hat seine Teile wieder und kann sie ins nächste Fahrzeug einbauen).


6.
Pflanzenöl hat keine Wasserschutzauflagen und man kann eine Tankstelle fast ohne Auflagen und Kosten einrichten. Auch das trägt zur Kostensenkung bei.
Man kann einen oder mehrere Kunststoff-1000-Liter Behälter verwenden und eine Pumpe mit Schlauch und Zapfhahn, das ist alles. Die Behälter werden, gebraucht, aber sauber, für etwa 50-80 Euro gehandelt. Das ist sehr billig, verglichen mit einer Diesel-Tankstelle.



Die Wirtschaftlichkeit - Beispiele für Umbaukosten.
nach oben auf dieser Seite.


Es gibt eine große Preisspanne bei den Umbaukosten.


1.
Ein Umbau bei einem gewerblichen Umrüster kostet zwischen 1.500,- und 6.000,-Euro.


2.
Wenn man ohne Umbau einfach so mit einer Mischung aus Diesel und Rapsöl fährt, dann kostet es gar nichts.
Wenn man ohne Umbau fährt, dann sollte man sich auf günstige Betriebsbedingungen beschränken:
Wenig Kaltstarts, wenig Teillastbetrieb des Motors, keine niedrigen Außentemperaturen (denn dann wird das Rapsöl sehr dickflüssig).


3.
Ein einfaches Hilfsmittel ist ein Wärmeüberträger, der die Wärme vom Kühlwasser auf das Rapsöl überträgt, sodaß dieses auf etwa 70 Grad Celcius erhitzt wird und somit dünnflüssig wird. Ein solcher Wärmeüberträger kostet etwa 80 Euro und dazu noch die Kosten für die Verschlauchung und für die Arbeitszeit für den Einbau.


4.
Ein weiteres einfaches Hilfsmittel ist die elektrische Vorheizung des Kühlwassers.
Damit werden Kaltstarts vermieden, der Motor wird geschont.
Dies ist nicht nur bei Pflanzenöl-Kraftstoff vorteilhaft, sondern bei jedem Kraftstoff.
Die Vermeidung von Kaltstarts durch elektrische Motorkühlwasser-Vorheizung macht sich immer bezahlt.
Die Einrichtung kostet etwa 110 Euro und dazu noch die Kosten für den Einbau.


5.
Man kann auch mehrere Dinge zugleich anwenden, dazu noch einige Überwachungseinrichtungen und Anzeigen einbauen.
Dann kommt man auf Kosten von 500,- bis 1000,- Euro je Fahrzeug und dazu noch die Kosten für den Einbau.


6.
Anschriften der gewerblichen Umrüster und
Beispiele und Bezugsquellen für Umrüst-Teile
siehe im Salatöl-Inhaltsverzeichnis.



nach oben auf dieser Seite.



Der Verfasser bittet die Leser darum, Ihre Meinung und Ihre Erfahrungen mitzuteilen.


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www.fmso.de
Eine umfangreiche Seite zum Sachgebiet: "Fahren mit Salatöl".



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