Max Terrarienseite - Vogelspinnen - Geschlechtsbestimmung
Geschlechtsbestimmung

Die Geschlechtsbestimmung nicht-adulter Exemplare ist ein wichtiges Kapitel der Vogelspinnenthematik. Um Vogelspinnen z�chten zu k�nnen, ist es wichtig, das Geschlecht fr�hzeitig bestimmen zu k�nnen. Es gibt mehrere Methoden, die zwei sichersten sind:

W�hrend die "Klaasche Methode" nur zu etwa 70% sichere Erkenntnisse bringt, liefert die Untersuchung einer Exuvie so gut wie immer die richtige Antwort.

Die Klaasche Methode

Diese Methode wurde von Peter Klaas entwickelt, dem Autor des Buches "Vogelspinnen im Terrarium". Hierbei betrachtet man die Unterseite des Abdomens, genauer: die Region �ber der Epigastralfurche zwischen den beiden F�cherlungeneing�ngen.
Ist die Region v�llig behaart, sehr dick und breit (von der Seite betrachtet sieht man deutlich eine Erhebung), so handelt es sich um ein Weibchen.
Ist die Region eher schmal, weniger dicht behaart, sind die Haare (ansatzweise) in einem Ring angeordnet (oft befindet sich inenrhalb dieses Ringes noch ein Punkt) und w�lbt sich die Region nicht sonderlich aus der Umgebung heraus, so handelt es sich um ein M�nnchen.
(Leider noch ohne Bildmaterial)
Vorteile: leicht durchf�hrbar, man mu� nicht auf H�utung warten
Nachteile: nicht ganz zuverl�ssig, bei kleineren Tieren kaum etwas zu unterscheiden, die Spinne mu� dabei von unten betrachtet werden k�nnen

Die Untersuchung einer Exuvie

Auch bei dieser Methode untersucht man die Region �ber der Epigastralfurche, nur diesmal von der anderen Seite. Ist alte Abdominalhaut sehr hart, so mu� sie erst durch Einlegen in Wasser oder Alkohol (Isopropanol) wieder weich und dehnbar gemacht werden. Ist die Haut noch sehr frisch, geht es auch so. Die Haut wird auseinandergefaltet. Bei kleinen Exemplaren ben�tigt man ein Stereomikroskop, bei mittelgro�en eine gute Lupe, bei gro�en Exemplaren kann man die Untersuchung auch mit blo�em Auge durchf�hren. Ist nun oberhalb der Epigastralfurche eine Spermathek auszumachen, so handelt es sich mit nahezu 100% Wahrscheinlichkeit um ein Weibchen. In der Spermathek speichert das Weibchen den Samen. Es gibt zwei Grundformen: 1. ungeteilt, 2. geteilt in zwei Abschnitte, die wiederum geteilt sein k�nnen. Unterhalb der Spermathek ist deutlich eine Verdickung zu erkennen, die sogenannte "untere Lippe". Ist keine Spermathek vorhanden, so ist die Region meist stark behaart, die "untere Lippe" fehlt.
Vorteile: gro�e Sicherheit, mit etwas �bung (und den n�tigen Mitteln) auch schon bei sehr kleinen Spinnen durchf�hrbar
Nachteile: am Anfang etwas kompliziert

Beispiele:
Als Beispiel zeige ich hier die Untersuchung der Exuvien eines adulten Lasiodora parahybana Weibchens und eines subadulten Pamphobeteus fortis-M�nnchens.

Hier ist eine sehr gut erhaltene Exuvie von Lasiodora parahybana zu sehen. Die Abdominalhaut lie� sich auch ohne Hilfsmittel auseinanderfalten. Gelb markiert ist der Bereich, der f�r die Untersuchung wichtig ist.


Hier nun eine Nahaufnahme dieses Bereichs. Gelb umrahmt ist die Spermathek. Rechts ist eine Zeichnung von mir zu sehen, die zum besseren Verst�ndnis beitragen soll.
Die Spermathek vergleicht man mit den Abbildungen der Spermatheken seiner Art. Zahlreiche Abbildungen findet z.B. im Buch von G�nter Schmidt. Hier noch eine Schemazeichnung der Spermathek von Lasiodora parahybana:

Vergleich mit der Exuvie eines subadulten Pamphobeteus fortis:

Hier ist keine Spermathek zu erkennen, die Region ist stark behaart, es gibt keine "untere Lippe".

Geschlechtsdimorphismus

Es gibt einige Arten, bei denen sich M�nnchen und Weibchen, sobald sie die Adultf�rbung angenommen haben, �u�erlich stark unterscheiden. Ein Beispiel ist Pamphobeteus "platyomma". Hier haben die M�nnchen nach der 6./7. H�utung eine deutlichere Augenmaske, die Radialstreifen sind auff�llig gef�rbt und auf den Femora und den Chelizerengrundgleidern schimmern sie rosa-violett. (Bilder kommen noch!)

Weitere Unterscheidungsmerkmale

Bei gro�en, subadulten Spinnen kann der Taster zur Geschlechtsbestimmung zu Hilfe genommen werden. Bei subadulten M�nnchen ist die Basis verdickt, der Taster sieht aus wie eine Speerspitze (Bild kommt bald). Da die Tasterform aber von Art zu Art stark variiert, ist diese Methode nicht sehr zuverl�ssig und meines Erachtens blo� zur Best�tigung der Ergebnisse der anderen o.g. Methoden zu verwenden. Auf B�rsen, wenn manche Anbieter ihre "Weibchen" bewu�t so verpacken, da� man die Unterseite der Tiere nicht sehen kann, ist diese Methode teilweise sehr hilfreich.

zuletzt ge�ndert am 28.04.99 1

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