Max Terrarienseite - Brachypelma vagans
Brachypelma vagans

Brachypelma vagans ist wie alle Brachypelma-Arten eine bodenbewohnde Art, die im Terrarium nur oberflächliche Röhren und Gangsysteme anlegt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Mittelamerika von Mexico bis Honduras und Guatemala. Sie ist fast immer im Terrarium zu sehen und abends auch sehr aktiv. Mein ehemaliges Weibchen, das ich Anfang Oktober '98 verpaart hatte, hat am 05.04.99 einen Kokon gebaut, aus dem nach 6 Wochen die Jungspinnen schlüpften.

Aussehen:
Diese Vogelspinne erreicht eine Größe von 8 cm. Mein Männchen war etwa 5cm, mein Weibchen ca. 6,5 cm lang. Die Beine von Brachypelma vagans sind teilweise eher gräulich, teilweise tiefschwarz, der Femur ist immer samtartig tiefschwarz gefärbt. Der Hinterleib ist ebenfalls tiefschwarz gefärbt mit einigen längeren roten Haaren. Der Vorderleib ist schwarz mit einer gelben bis weißen Umrandung. Diese Färbung brachte ihr den deutschen Namen "Schwarz-rote Vogelspinne" ein. Brachypelma vagans hat eine stämmige Statur - kurze kräftige Beine und einen breiten Körper.

Verhalten:
Brachypelma vagans ist eine sehr friedliche Vogelspinne, die eigentlich nichts aus der Ruhe bringen kann. Sie ist eine sogenannte Bombardierspinne, doch hat sie bei mir noch nie auf eine Störung mit dem Abbürsten ihrer Abdominalbrennhaare reagiert. Das einzige Abwehrverhalten, das ich bei ihr beobachten konnte, bestand daraus, daß sie sich mehrmals hintereinander, als ich einmal mit einer Pinzette Futterreste aus der unmittelbaren Umgebung der Spinne entfernen wollte, auf den Tarsen hochgestützt und abgesenkt hat.

Terrarium:
Grundfläche mindestens 30cm x 30 cm. Ich hielt sie allerdings in einem größeren Terrarium mit der Grundfläche 40cm x 40 cm. Das hat den Vorteil, daß man dieses Terrarium gut bepflanzen kann. Als Bepflanzung kommen Pflanzen in Frage, die wenig Licht und eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit vertragen, z.B. Nestfarn (Asplenium nidus), Efeutute (Epipremnum aureum), Kletterphilodendron (Philodendron scadens), Efeu, Scindapsus spec., ... Brachypelma vagans versucht bei zu dichter Bepflanzung, die Pflanzen in ihrem Sinne zu verändern. Dabei drückt sie die Pflanzen zur Seite oder gräbt sie aus. Manchmal kommt es auch vor, daß sie mit ihren Chelizeren in die Stengel der Pflanzen beißt. Ist sie erst mit der Begrünung ihres Terrariums zufrieden, gibt es diesbezüglich in der Regel keine Probleme mehr. Die Höhe des Terrariums sollte bei 20 - 30 cm liegen, nicht höher, da die Spinne nur sehr kleine Haftpolster an Tarsus und Metatarsus besitzt, sprich: die Spinne nur sehr schlecht am Glas Halt findet. Da sie trotzdem immer mal wieder den Versuch unternimmt, an den Scheiben emporzuklettern (u.a. unter Zuhilfenahme der vorhandenen Pflanzen) und dabei zwangsläufig irgendwann abstürzt, kann sie sich bei einem Sturz aus zu großer Höhe am empfindlichen Hinterleib verletzen. Vor allem adulte Männchen sind sehr gefährdet, da sie unermüdlich versuchen, aus dem Terrarium herauszuklettern. Ein alterschwaches Männchen hat sich schon bei einem Sturz aus nur 10 cm höhe ein Bein gebrochen, das es abwerfen mußte. Als Bodengrund kann Blumenerde, Torf, Vermiculit, ... dienen. Ich benutze bei meinen Spinnen Blumenerde, die ich bei Brachypelma vagans etwa 9 cm tief eingefüllt habe. Als Versteckmöglichkeit dient ihr eine halbierte Korkrindenröhre. Ebenso sollte ein Wassernapf im Terrarium vorhanden sein, da diese Spinne oft trinkt. Die Luftfeuchtigkeit halte ich um 70%. Das kann man durch Sprühen oder Gießen erreichen. Die Temperatur liegt in meinen Terrarien tagsüber bei etwa 25 - 26°C, nachts bei etwa 21°C. Beleuchtung ist wie bei allen Vogelspinnenterrarien nicht unbedingt erforderlich, doch sollte man, wenn man das Terrarium bepflanzt, dieses tagsüber am besten mit einer Leuchtstoffröhre beleuchten. Aquarienleuchtstoffröhren haben sich dabei als sehr geeignet herausgestellt. Das Terrarium beleuchte ich 11 Stunden am Tag.

Ernährung
Brachypelma vagans frißt alle gängigen Futtersorten, die angemessen groß sind. Adulte Spinnen lassen sich sogar mit nestjungen Mäusen oder Ratten füttern, die von Nährstoffgehalt am besten geeignet sind. Brachypelma vagans gehört zu den Spinnen, die ihre Beutetiere bei der Verdauung immer wieder auf einen zuvor auf dem Boden gewebten Teppich ablegen, in der Spinnseide einwickeln, wieder aufnehmen und weiterverdauen.

Bilder
Brachypelma vagans (subadult) beim Fressen
Brachypelma vagans (subadult) beim Fressen
Brachypelma vagans (subadult) beim Fressen
Brachypelma vagans (subadult)
Brachypelma vagans (subadult)
Brachypelma vagans (m)
Brachypelma vagans (m) krabbelt über Epipremnum aureum
Brachypelma vagans (m) beim Trinken
Brachypelma vagans (w) aus dem Exotarium in Frankfurt


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Zuletzt geändert am 18.03.00. 1

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